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1415 - Letzte Station Hölle

1415 - Letzte Station Hölle

Titel: 1415 - Letzte Station Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verloren.
    Mallmann zog ihn noch nicht in die Höhe. Er schaute lächelnd auf ihn herab und genoss seine Lage. Dass neben Mallmann Marlene stand, das interessierte ihn nicht. Um sie wollte er sich später kümmern.
    Jetzt war erst mal der Pfähler an der Reihe.
    Er packte zu und zog ihn hoch. Wie eine Marionette ohne Fäden hing Marek im Griff des Blutsaugers.
    »Vorbei, Pfähler, vorbei. Du bist nur noch ein Bündel Angst, durch das Blut fliest, und auch darauf kannst du bald nicht mehr setzen, denn es wird mir gehören.«
    Mit einer schon lässigen Bewegung drückte Mallmann den Pfähler gegen die Wand. Er wollte ihn in dieser Haltung haben, denn dann war es leicht, ihm die Zähne in den Hals zu schlagen.
    Marek hatte die Augen geöffnet. Am trüben Blick erkannte Mallmann, dass es dem Vampirhasser nicht besonders gut ging, und er erklärte ihm, dass er es sich selbst zuzuschreiben hätte.
    »Ich mag es einfach nicht, wenn ich angegriffen werde«, flüsterte er mit scharfer Stimme. »Wenn jemand angreift, dann bin ich es, und ich…«
    »Warte noch!«
    Mit dieser Bemerkung hatte keiner gerechnet. Aus dem Hintergrund hatte sich Justine Cavallo gemeldet. Sogar Mallmann war überrascht.
    Er drehte den Kopf, ohne Frantisek dabei loszulassen. »Was mischt du dich ein?«, fuhr er sie an.
    Justine lächelte hinterlistig. »Ich weiß, dass du ein Egoist bist. Das sind wohl alle von uns. Ich bilde da auch keine Ausnahme, und ich weiß genau, was ich will.«
    »Was denn?«
    »Blut!«
    Dracula II wusste nicht, ob er lachen oder den Kopf schütteln sollte. Er tat auch nichts, als Justine langsam näher kam. Erst als sie dicht bei ihm war, blieb sie stehen.
    »Was meinst du damit, verflucht?«, herrschte Mallmann sie an.
    »Ich will Blut!«
    Er lachte schrill. »Mareks?«
    »Nein, das soll dir gehören.«
    »Was dann?«
    Justine ließ sich diesmal Zeit mit der Antwort. Sie hob den rechten Arm an, streckte den Zeigefinger aus und deutete auf die regungslos dastehende Marlene.
    »Ihr Blut will ich!«
    Stille, Schweigen…
    Die gesamte Szene schien unter einer Eisglocke zu liegen und war zur Bewegungslosigkeit erstarrt. Es gab nur zwei Menschen, die normal geatmet hätten, aber auch sie hielten die Luft an.
    Selbst die Wölfe gaben keinen Laut vor sich. Sie saßen da wie Porzellangeschöpfe.
    Marlene hatte den Satz ebenfalls gehört. Bisher war sie von den anderen Vorkommnissen so stark abgelenkt gewesen, dass sie an sich selbst nicht gedacht hatte. Das änderte sich nur etappenweise.
    Sie musste die Antwort der blonden Bestie erst richtig verarbeiten und darüber nachdenken. Dann aber wusste sie Bescheid, welches Schicksal ihr blühte. Ihre Starre verwandelte sich intervallweise in ein Zittern, das sich ständig verstärkte.
    Sie bewegte die Augen. Sie suchte nach einer Fluchtmöglichkeit, aber Justine versperrte ihr den Weg zur Treppe.
    Mallmann lachte. Zuerst nur leise. Dann lauter, und letztendlich klang es abgehackt.
    »Was soll das?«
    Sein Lachen brach ab. »Du willst wirklich ihr Blut trinken? Habe ich dich richtig verstanden?«
    »Ja. Denn ich brauche es. Wer als du kann das besser verstehen?«
    Sie ließ den Arm wieder sinken. »Marek hast du sicher. Deshalb kannst du mir die erste Mahlzeit überlassen. Wenn ich mich durch das Blut der Frau gestärkt habe, kannst du dich mit Mallmann beschäftigen. Ist das ein Vorschlag?«
    Will Mallmann überlegte. Er kannte Justine Cavallo. Sie brauchte den Lebenssaft der Menschen. Daran gab es nichts zu rütteln. Da sie den Weg wieder zu ihm zurückgefunden hatte, sprach eigentlich nichts dagegen, ihr die Frau zu überlassen.
    Justine wandte sich der Frau zu und fragte: »Wer bist du?«
    Marek meldete sich zuerst. »Lasst sie in Ruhe. Ich bin es doch, den ihr wollt!«
    Mallmann schüttelte den Pfähler durch. »Du hast hier nichts mehr zu melden. Seit froh, dass ich dich noch nicht leer gesaugt habe. Dafür kannst du gleich zuschauen, wie sich Justine satt trinkt.«
    Die Cavallo ging einen großen Schritt auf die Frau zu. »Also, wer bist du?«
    »Marlene.«
    »Sehr schön. Und weiter?«
    Ein scharfes Lachen unterbrach sie. Mallmann hatte es ausgestoßen. »Sie ist eine Spionin. Unsere Freundin Assunga hat sie geschickt. Sie sollte sich hier umschauen und der verdammten Schattenhexe so einiges melden. Natürlich lief sie in meine Falle. Ich habe ihr Blut bewusst nicht getrunken und sie hier unten liegen lassen. Sie sollte ein Fraß für die Ratten und für die beiden Ghouls werden.

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