Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1416 - Blutrausch

1416 - Blutrausch

Titel: 1416 - Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nur geöffnet zu werden, damit die beiden Backen zupacken konnten.
    Frantisek sorgte für den nötigen Druck. Er spürte nur leichten Widerstand. Danach erfolgte das Knacken, und der erste Ring war offen.
    Beim zweiten ging es ebenfalls schnell, und Saladin quittierte die Aktion mit einem zufriedenen Nicken.
    Marek ließ die Hand mit der Zange sinken. Wenig später lag sie wieder an ihrem alten Platz. Der Pfähler blieb vor dem offenen Schrank stehen. Er schaute hinein wie jemand, der noch etwas unternehmen wollte, aber vergessen hatte, was. Er schüttelte einige Male den Kopf, für einen gewisse Zeitraum hatte er das Gefühl, nicht mehr so sicher in der Welt zu sein.
    Er trat einen Schritt zurück, danach schaute er sich um – und wunderte sich…
    ***
    Assunga, die Schattenhexe, war gekommen, und sie sprach mich flüsternd an.
    »Keine Sorge, John, unsere Freundin Justine hat noch etwas gutzumachen.«
    »Wie das?«
    »Ich habe sie weggeschafft…«
    Der Zorn stieg in mir hoch. »Verdammt«, flüsterte ich. »Dabei wollte ich ihr den Pfahl…«
    Sie ließ mich nicht ausreden. »Es kann doch sein, John Sinclair, dass sie den Pfahl noch benötigt. Also überlasse ihn ihr. Ich kann mir vorstellen, dass dir ihr neuer Aufenthaltsort bekannt ist.«
    »So genau nicht.«
    »Sie befindet sich in der Nähe von Petrila. Muss ich dazu nach mehr sagen?«
    »Nein, das brauchst du nicht. Aber ich…«
    Ich brach ab. Weitere Fragen konnte ich nicht stellen, denn Assunga war wieder verschwunden.
    Die Schattenhexe mit ihrem magischen Umhang war so etwas wie ein Joker in diesem Spiel. Sie stand bestimmt nicht auf unserer Seite, aber es gab eine Verbindung zwischen uns.
    Das war der Hass auf Dracula II!
    Sie mochte ihn ebenso wenig wie ich. Ihre Hexen und seine Vampire passten nicht zusammen. Sie waren Feinde. Da gönnte einer dem anderen nichts. Jeder wollte die Macht, und die Vampirwelt konnte Assunga auch gefallen.
    Meine Freunde schauten mich überrascht an, als ich ohne den Pfahl zurückkehrte.
    Bevor sie irgendwelche Fragen stellen konnte, gab ich die entsprechenden Antworten.
    Danach nickte ich Glenda zu. »Ich denke, dass du jetzt an der Reihe bist, meine Liebe…«
    ***
    Marek konnte sich nicht daran erinnern, wie er in seine ehemalige Werkstatt gekommen war. Er drehte sich auf der Stelle, was ihn auch nicht weiterbrachte. Dafür sah er die offene Tür an der Rückseite und wusste jetzt, welchen Weg er genommen hatte.
    Warum?
    Allmählich kehrten die Normalität wieder zurück. Seine Gedanken drehten sich. Er wollte endlich wissen, warum er hier stand.
    Ohne Grund sicherlich nicht, und als er darüber nachgrübelte, kehrte die Erinnerung zurück.
    Plötzlich fiel ihm alles wieder ein. Er dachte an die Begegnung mit Mallmann, er brauchte nur an seine linke Halsseite zu fassen, wo sich die kleinen Wunden abmalten, und schon hatte er das Bild vor sich.
    Marek musste sich am Schrank festhalten, sonst wäre er zusammengebrochen. Er stöhnte. Er holte gequält Luft, und zugleich freute er sich darüber, dass er noch Luft holen konnte. Als Vampir war ihm das nicht mehr möglich.
    Wohin habe ich gewollt?
    Das Auto! Sein Käfer! Genau das war es. Noch war er trotz des Bisses in der Lage, sich damit zu beschäftigen, und er wollte so schnell wie möglich seine ehemalige Werkstatt verlassen, um wegfahren zu können.
    Schnell war für ihn relativ. Er glaubte, schnell zu gehen, aber es stimmte nicht wirklich. Er ging recht langsam und wacklig. Er legte zwei Schritte zurück, aber es kam ihm vor, als hätte er nur die Hälfte davon geschafft. Marek war nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte, und er brachte die Koordination zwischen Wollen und Ausführen nicht richtig in die Reihe. Zwar ging er, aber er fühlte sich wie ein Fremdkörper in der eigenen Umgebung. Als er ins Freie trat, wäre er beinahe noch über die eigenen Füße gestolpert.
    Er ging durch die Tür und rechnete damit, gefangen zu werden.
    Niemand kam. Niemand wartete auf ihn, und so setzte Frantisek seinen Weg zum Wagen fort.
    Noch immer war ihm nicht erinnerlich, warum er sich in seiner ehemaligen Werkstatt wiedergefunden hatte. Dass er fliehen wollte, stand jetzt wieder fest.
    Einmal war er gebissen worden. Er wollte es nicht noch ein zweites Mal erleben.
    Marek stieg ein.
    Er setzte sich hinter das Lenkrad.
    Dann steckte er den Zündschlüssel ins Schloss. Es war alles so einfach. Er brauchte ihn nur zu drehen, aber nichts tat sich. Es sprang kein Motor an. Er hörte

Weitere Kostenlose Bücher