Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1416 - Blutrausch

1416 - Blutrausch

Titel: 1416 - Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
tat ihm gut, das Blut des Pfählers zu trinken. Nicht nur das eines Menschen, sondern das des Erzfeindes.
    Er saugte. Er schmatze. Seine Wangen bewegten sich dabei und zogen sich nach innen. Er steckte voller Gier, und er wollte endlich sein Werk vollenden.
    Marek wehrte sich nicht. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte. Einige Male hatte er noch gezuckt, das war auch alles gewesen. Außerdem konzentrierte er sich auf sein Inneres. Es blieb ihm dabei nichts anderes übrig. Er musste den Schmerz einfach fühlen, und er machte sich immer wieder klar, dass er es war, dem das Blut aus den Adern gesaugt wurde.
    Das Knurren des Blutsaugers bekam eine andere Tonart. Es hörte sich wohlig, satt und zufrieden an. Worauf er so lange gewartet hatte, war eingetreten. Schon jetzt würde Mallmann nicht mehr gerettet werden können, aber er hatte noch nicht das Ende erreicht. Das würde der dritte Biss bringen.
    Mallmann sah sich in der Erbfolge des Dracula, der seine Bräute auch mehrmals besucht und ihnen dabei immer wieder ein wenig mehr Blut abgezapft hatte.
    Dracula II richtete sich auf. Wieder drang ein Stöhnen aus seinem Mund. Er stand wenig später vor Marek, der noch immer auf der Kühlerhaube lag. Mit einer gelassenen Bewegung wischte der Supervampir über seine Lippen, bevor er danach auch noch die letzten kleinen Tropfen ableckte, sodass der Mund wieder blutfrei war.
    Er war zufrieden, was er durch sein Stöhnen wieder dokumentierte. Einige Male zog er seine Lippen zusammen und gab schmatzende Geräusche von sich. Dieser letzte Trank hatte ihm gut getan. In diesem Fall war Blut nicht eben Blut.
    Dieser Lebenssaft hatte seinem Erzfeind Marek gehört.
    Dracula II warf einen Blick gegen die Kühlerhaube. Dort lag Marek. Noch war er nicht ganz in das dunkle Reich getreten, aber er würde sich bereits mehr zur anderen Seiten hingezogen fühlen. Daran gab es nichts zu rütteln.
    Dracula II brauchte nicht mehr länger bei Marek zu bleiben. Er war sich seiner Sache sicher und drehte sich um, nachdem er sich aufgerichtet hatte.
    Zum Abschied sagte er nur einen Satz. Es war ihm egal, ob Marek ihn hörte oder nicht.
    »Auf ein drittes Mal, mein Freund…«
    ***
    Glenda Perkins wusste genau, was auf sie zukam. Und Jane Collins ebenfalls. Sie war aus unserer unmittelbaren Nähe verschwunden, denn sie wollte die Stellung halten und auch auf Assunga oder Justine Cavallo warten.
    Jeder von uns wusste, welch eine Kraft es Glenda kosten würde, uns zu einem bestimmten Ziel zu schaffen. Und ob wir Marek dort fanden, war nicht sicher, doch wie es lief, deutete alles darauf hin.
    »Kommt«, sagte sie nur.
    Zu dritt schlossen wir den Kreis. Wir fassten uns an. Wir tauschten auch Blicke.
    Ich sah Glenda lächeln. Sie hatte sich etwas übergezogenen. Die Jacke reichte bis knapp über die Knie.
    »Ich habe Angst«, flüsterte sie.
    »Warum?«
    Sie hob die Schultern. »So genau weiß ich das nicht.«
    »Hat es mit Marek zu tun?«
    »Ja«, gab sie mit schwerer Stimme zu und nickte dabei, »es geht um ihn. Ich befürchte nämlich, dass wir zu spät kommen.« Sie hob die Schultern und flüsterte: »Tut mir Leid, dass ich so denke, John, aber ich kann es nun mal nicht ändern.«
    »Klar, ich verstehe dich.«
    Jane mischte sich noch mal ein. »Du bist nicht bewaffnet, Glenda – oder?«
    »Nein.«
    Die Detektivin holte ihre Hand hinter dem Rücken hervor. Sie umschloss eine Beretta.
    »Nimm sie!«
    »Aber du…«
    »Nimm sie – bitte!«
    Erst als wir nickten, griff Glenda nach der Pistole und steckte sie ein. Die Waffe beulte ihre rechten Jackentasche aus.
    Wir schlossen den Kreis erneut.
    Danach schlossen wir die Augen. Ich wollte nicht sehen, wie sehr sich Glenda quälte. Es war wirklich nicht leicht, immer wieder diese Kräfte hervorzuholen und auch andere Menschen mit auf diese Reisen zu nehmen.
    »Alles klar?«
    Suko und ich gaben unsere Bestätigungen ab.
    »Gut, dann versuche ich es.«
    Es war ja nicht neu, aber irgendwie immer anders. Glenda konzentrierte sich auf das ferne Ziel. Sie war wieder gezwungen, Grenzen zu überwinden, sich und uns in eine andere Dimension zu ziehen.
    Ich sah nicht, dass sich etwas verändert, aber ich spürte es. Der Boden fiel weg, und einen Moment später war eigentlich nichts mehr vorhanden, bis ich etwas anderes an meinem Körper spürte.
    Eine Kühle, die in der Wohnung nicht vorhanden gewesen war, jetzt aber über einen Körper hinwegstrich.
    Ich öffne die Augen – und…
    ***
    Das Erwachen – das

Weitere Kostenlose Bücher