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1416 - Blutrausch

1416 - Blutrausch

Titel: 1416 - Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war das Zimmer leer. Etwas anderes hätte mich auch überrascht. Aber ich sah trotzdem etwas, das mir merkwürdig vorkam. Sichtbar lag das Vampirpendel in einem Fach, dessen Vorderseite offen stand.
    Ich trat dicht an den Gegenstand heran und schüttelte den Kopf.
    Mit dieser Tatsache konnte ich zunächst nichts anfangen. Warum lag das Pendel hier offen? Alles wies darauf hin, dass es jemand hatte aus dem Fach nehmen wollen und dann nicht mehr daran gedacht hatte.
    Wirklich vergessen? Oder war derjenige, der es hatte holen wollen, daran gehindert worden?
    Es lag auf der Hand, dass ich sofort an Marek dachte. Er wohnte hier, und das Pendel, mit dem er seine Todfeinde aufspüren konnte, gehörte ihm.
    Warum hatte er es nicht eingesteckt? Warum lag es hier so offen herum?
    Ich überlegte, ob ich das Pendel an mich nehmen sollte oder nicht.
    Ja, ich würde es tun. Es konnte möglicherweise wichtig werden.
    Ich steckte es noch nicht ein. Zuvor warf ich einen Blick auf das eingravierte Gesicht der alten Zigeunerin Zunita. Die Augen blieben dunkel. Sie zeigten keine Gefahr an, sonst hätten sich die Augen verändert. Zudem wäre das Pendel auch ausgeschlagen.
    Andere Hinweise auf Frantisek Marek fand ich nicht, und so machte ich mich wieder auf den Rückweg.
    Am Tisch im unteren Raum saß Glenda. Sie trank Mineralwasser aus einem Glas.
    »Wo steckt Suko?«
    Sie deutete nach vorn. »Er durchsucht alles. Auch die ehemalige Werkstatt.«
    »Sehr gut – und weiter?«
    »Nichts. Er müsste gleich kommen.«
    »Okay.«
    Suko kam auch zurück. Er war kaum in den Schein der Lampe geraten, da fiel uns der nachdenkliche Ausdruck in seinem Gesicht auf. So schaut nur jemand, der etwas entdeckt hat und nun darüber erst nachdenken muss.
    Im Gegensatz zu mir setzte er sich nicht an den Tisch, sondern stützte nur seine Hände auf den Rand der Tischplatte.
    »Was ist los, Suko?«, fragte ich.
    »Das ist nicht leicht zu erklären. Jedenfalls bin ich im Keller gewesen.«
    »Und weiter?«
    Er runzelte die Stirn. »Die Luke stand offen. Jemand muss wohl dort gewesen sein, aber ich habe nichts entdecken können, was auf Marek oder einen fremden Besucher hinweisen würde.«
    »Ja«, sagte ich leise und nachdenklich. »Das Gleiche wie bei mir. Da oben muss etwas geschehen sein, auf das ich mir keinen Reim machen kann.« Ich holte das Vampirpendel hervor und legte es auf den Tisch. Dann erklärte ich, wie ich es vorgefunden hatte.
    Glenda und Suko schauten mich an. Auch sie konnten sich keinen Reim auf die Dinge machen.
    »Normal ist das nicht«, sagte unsere Assistentin nur.
    »Eben.«
    Suko meinte: »Wir sind schon richtig. Ich denke, dass Frantisek hier im Haus gewesen ist, dann aber rausgelockt wurde. Ich schlage vor, dass wir uns in der Nähe umschauen.«
    Dagegen hatte keiner von uns etwas einzuwenden. Mit einem trotzdem unguten Gefühl verließen wir das Haus, und dieses Feeling würde auch bleiben. Davon ging ich aus.
    Die Stille empfing uns wieder. Wolken bedeckten den Himmel, sodass es eine sehr dunkle Nacht war. Nicht ein Stern funkelte. Der Mond war ebenfalls nicht zu sehen, und wären wir hier fremd gewesen, hätten wir uns im Schein unserer kleinen Stablampen umschauen müssen.
    Unser Ziel stand fest, ohne dass wir uns großartig abgesprochen hätten. Wir wollten dorthin, wo der Pfähler normalerweise seinen alten VW abstellte.
    Der Wagen stand noch dort. Wir wussten nicht, ob wir erleichtert sein sollten oder nicht. Glenda wartete im Hintergrund. Suko und ich gingen um das Fahrzeug herum. Wir leuchteten hinein, fanden es leer, aber auf der Kühlerhaube fiel uns die Delle auf.
    »War die schon immer da?«, fragte ich.
    »Nein«, sagte Suko. »Ich kann mich nicht daran erinnern.«
    »Komisch.« Ich öffnete die Fahrertür, um auch innen nach irgendwelchen Spuren zu suchen.
    Zu finden war nichts. Kein Hinweis auf Marek oder sogar auf Malhnann. Aber der Wagen war nicht verschlossen gewesen, und ich sah auch, dass der Schlüssel steckte.
    Das war mehr als alarmierend!
    Dann hörte ich Sukos Ruf. Mein Freund war in der Werkstatt gewesen, die er durch die Hintertür betreten hatte, und kam jetzt zurück.
    »Schau mal, was ich gefunden habe.«
    Er hielt etwas hoch, das in der Dunkelheit für mich schwer zu erkennen war.
    Erst als Suko seinen Fund anleuchtete, wurde mir einiges klar.
    »Verdammt, das sind Handschellen.«
    »Genau. Und nicht nur irgendwelche, sondern ein Paar, das mir verdammt bekannt vorkommt.«
    »Es sind

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