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1416 - Blutrausch

1416 - Blutrausch

Titel: 1416 - Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich nicht um den Weg, der zur Tür führte. Er ging durch den Garten und trampelte die Blumen nieder. Vor der Haustür blieb er stehen. Er schaute an der Hauswand hoch, bevor er versuchte, die Tür zu öffnen.
    Sie war abgeschlossen!
    Seine Kehle verließ ein Kichern. Vielleicht hatte die Familie Angst vor irgendwelchen Vampiren.
    Er wollte keinen zweiten Versuch starten und suchte nach einem anderen Weg, um ins Haus zu gelangen. Zur Not würde er auch eine Scheibe einschlagen, aber es war besser, wenn er es zunächst auf die normale Art versuchte.
    An der Rückseite zuckte er zusammen, als er ein Geräusch hörte.
    Jemand nahm vor ihm Reißaus. Es war eine Katze, die sich in einem Komposthaufen versteckt gehalten und dort auf Beute gelauert hatte.
    Marek schlich an der Rückwand entlang. Auch hier sah er die Fenster. Kleine Vierecke, die zu dem nicht eben großen Bau passten.
    Genau wie die Tür an der Rückseite, vor der er abermals stehen blieb.
    Nach wenigen Sekunden legte er sein Ohr gegen die Tür, um zu lauschen. Es konnte sein, dass jemand nicht im Bett lag und vor der Glotze saß oder selbst durch das Haus spazierte.
    Das Haus war erneuert worden. Aber hier an der Rückseite hatte Marek Glück. Die Tür sah nicht so aus, als würde sie jedem Druck Standhalten. Wahrscheinlich war sie noch ein Relikt aus alter Zeit, und Frantisek musste es einfach versuchen.
    Die Farbe des Anstrichs war in der Dunkelheit nicht zu erkennen.
    Das Holz kam ihm dunkel vor, aber Marek merkte sehr schnell, dass sie nachgab, als er dagegen drückte.
    Zwar sprang sie nicht auf, aber er merkte, wie weich das Holz letztendlich war.
    Der Pfähler verstärkte den Druck in der Höhe des Schlosses. Er hörte ein leises Knirschen, wunderte sich noch, warum er keine Klinke sah, setzte noch mehr Kraft ein, und dann knirschte Holz auf eine Art und Weise, die ihm sagte, dass irgendetwas brechen würde.
    Plötzlich war die Tür offen, und Frantisek fiel mit ihr zusammen nach innen.
    Dass beide nicht mit lautem Gepolter am Boden landeten, war reines Glück. Er konnte sie sogar noch abfangen, und so entstanden nur leise Geräusche, die von einem Schlafenden sicherlich überhört wurden.
    Er war jetzt da!
    Ein völlig anderer Geruch umgab ihn. Es war der Geruch nach einem bewohnten Raum – und der nach Menschen!
    Ein knappes Lächeln glitt über seine Lippen. Für einen Moment leuchtete es in seinen Augen. Marek hatte sich noch nie in diesem Haus befunden. Vera Zanescu kannte er nur von seinen Besuchen in der Gemeindeverwaltung. Er wusste nicht, wo sie und ihre drei Kinder schliefen, aber er ging vor bis zu einer schmalen Treppe, die sich wie ein starrer Schatten in der Dunkelheit abmalte und in die Höhe führte.
    Dort blieb er stehen – und nahm sie wahr!
    Ja, das war der volle Geruch, auf den er gewartet hatte. Er verspürte Lust auf das Blut der Menschen. Marek öffnete seinen Mund so weit wie möglich, um ihn geschmeidig zu machen. Er atmete flach und stoßweise. Ein leises Knurren war dabei zu hören.
    Oben schliefen sie. Er musste nur die wenigen Stufen der Treppe überwinden, dann hatte er sein Ziel erreicht.
    Ein Geländer war ebenfalls vorhanden. Frantisek legte seine Hand darauf. Er spürte die Glätte unter seiner Haut, die weder kalt noch warm, sondern neutral war.
    Dann ging er die Stufen hoch. Um den Schall der Tritte zu dämpfen, waren sie mit Teppichstücken belegt. So gelangte er fast unhörbar in die erste Etage.
    Und hier schliefen sie.
    Er spürte die Menschen, und er fand sofort heraus, dass es sich um mehrere handelte. Es waren ihre Ausdünstungen, und er glaubte sogar, ihre Atemstöße zu hören.
    Hinzu kam das Blut, das in ihren Adern rauschte. Wie ein Echo nahm er den warmen Strom wahr. Er freute sich darauf. Er wollte es trinken, auch wenn ihm die perfekten Vampirhauer noch nicht gewachsen waren. Aber man konnte Blut auch auf eine andere Weise zu sich nehmen. Man musste das Opfer nur mit einer Waffe verletzen, dann floss es aus der Wunde.
    In der ersten Etage erwartete ihn nicht mehr die dichte Finsternis.
    Dort stand auf einem schmalen Tisch eine Kerze, die allerdings ein elektrisches Licht abgab.
    Wahrscheinlich war sie für die Kinder eingeschaltet worden, damit diese sich orientieren konnten, wenn sie in der Nacht wach wurden und mal auf Toilette mussten.
    Marek entdeckte eine Tür, die nicht geschlossen war. Er hörte die Atemzüge aus dem Zimmer. Er roch das Blut. Er leckte seine Lippen und drückte sich durch den

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