Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1419 - Mandragoros Mörderfee

1419 - Mandragoros Mörderfee

Titel: 1419 - Mandragoros Mörderfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Trockene, wo es mit seinem breiten Kiel zuerst über den schmalen Sandstreifen rutschte und danach über den grauen Boden. Er war mit zahlreichen kleinen Steinen bedeckt, aber wir sahen auch andere Gegenstände, die angeschwemmt worden waren. Laub und Äste verteilten sich.
    Ich richtete mich auf und schaute Suko an, der das Boot ebenfalls verlassen hatte.
    »Das ist es. Das ist die Landzunge, von der Bullock gesprochen hat.«
    Mein Freund gab keine Antwort. Er schaute an mir vorbei, um die Gegend zu bobachten, die hinter mir lag.
    »Was ist denn?«
    »Ich weiß nicht genau. Ich meine, da eine Bewegung gesehen zu haben.«
    »Ein Tier?«
    Er hob die Schultern.
    Seine Antwort hatte mich misstrauisch gemacht. Ich wollte mich umdrehen und schaffte die Bewegung nur bis zur Hälfte, als mich Sukos Schrei als Warnung erreichte.
    »Deckung!«
    Alles ging blitzschnell und ich reagierte wie ein geöltes Uhrwerk.
    Noch in derselben Sekunde ließ ich mich fallen. Während der Bewegung sah ich etwas durch die Luft huschen. Es glitzerte für einen Moment, dann lag ich am Boden und vernahm zugleich ein dumpfes Geräusch, das hinter mir aufgeklungen war.
    Ich drehte mich auf dem Boden liegend um. Was ich sah, versetzte mir einen ziemlichen Schrecken.
    Im Wulst des Schlauchboots steckte ein Pfeil!
    ***
    Natürlich dachte ich sofort an den Pfeil, der aus dem Hals des toten Ken Bullock geragt hatte. Dieser hier glich dem ersten aufs Haar, und ich merkte, dass sich in meinem Nacken eine Gänsehaut festgesetzt hatte. Lange durfte ich nicht liegen bleiben, und so wälzte ich mich um die eigene Achse, kaum dass zwei, drei Sekunden vergangen waren.
    Als Deckung gab es nur das Boot mit seinem einigermaßen hohen Wulst. Suko lag bereits dahinter, und er reagierte auch, denn er feuerte in die Richtung, aus der der Pfeil geflogen war.
    Das Echo des Schusses riss Vögel aus ihrer Ruhe und ließ sie in die Höhe flattern.
    Wieder huschte ein Pfeil heran. Diesmal weniger gezielt. Sukos Schuss hatte den heimtückischen Schützen wohl nervös gemacht.
    So schnell wie möglich robbte ich hinter das halbrunde Heck des Schlauchboots und blieb dort flach liegen. Suko lag an meiner linken Seite. Die Beretta hielt er noch in der Hand. Im Moment schaute er nicht über den Rand hinweg, sondern sah mich an.
    »Das war die Begrüßung. Willkommen in der nicht mehr heilen Welt der Natur.«
    »Danke.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass du mich gewarnt hast.«
    »Vergiss es. Ich hätte lieber noch etwas anderes gesehen.«
    »Den Schützen?«
    »Genau. Oder die Schützin.«
    Wir beide dachten an Cora Shannon, aber Suko hatte wirklich nichts von ihr gesehen. Der Pfeil war aus dem dichten Unterholz abgeschossen worden. Der zweite war über die Landzunge hinweggeflogen und lag irgendwo im Wasser.
    »Und was tun wir jetzt?«
    Suko grinste nach meiner Frage. »Ein wenig Nervenkrieg spielen«, meinte er dann.
    »Fragt sich nur, wer gewinnt.«
    »Wir!«
    »Einverstanden. Dann wollen wir mal einen kleinen Plan aushecken. Aber du weißt ja, dass die andere Seite im Vorteil ist. Die liegt nicht auf einem Präsentierteller.«
    Ohne irgendwelche Anhaltspunkte gab es keinen Plan. Die mussten wir erst mal suchen. Suko hatte sich bereits einen Blick über den Bootwulst gegönnt. Ich aber wusste nicht, wie es am oder im Wald aussah, und so hob auch ich sehr behutsam den Kopf an und linste über den dicken Wulst hinweg. Ich war darauf gefasst, sofort wieder in Deckung gehen zu müssen, doch das war nicht nötig.
    Niemand schoss auf mich. Ich sah auch keine Bewegung im Unterholz des Waldes. Es blieb alles völlig normal.
    Wir lagen zum Wasser hin. Die andere Seite der grauen Landzunge reichte bis an den Waldrand, und mir fiel auf, dass es an einer bestimmten Stelle kein Unterholz gab, sodass wir von unserer Position aus freien Blick in den Wald hatten.
    Freien Blick?
    Das war eine Illusion, denn etwas stand dort und verwehrte uns den Blick in den tieferen Wald.
    Es war ein Baum!
    Ein großer Baum, kein normaler, sondern recht mächtig.
    Einzelheiten erkannte ich noch nicht, aber schon beim ersten Hinsehen hatte ich den Eindruck, dass dieser Baum mehr als ungewöhnlich war. Er stach im Vergleich zu den anderen ab. Er war nicht nur viel größer, er hatte auch einen Stamm mit einem verdammt großen Durchmesser, wie ich ihn bisher selten gesehen hatte.
    Ich wusste nicht, ob es sich um eine Eiche oder eine Buche handelte, denn sein Blattwerk verschwamm in einem grünen Dämmerlicht.
    Um

Weitere Kostenlose Bücher