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1419 - Mandragoros Mörderfee

1419 - Mandragoros Mörderfee

Titel: 1419 - Mandragoros Mörderfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch dort wie auf dem Präsentierteller.«
    »Kann sein. Aber frag Paddy, der hat für so etwas ein Ohr.«
    Paddy grinste geschmeichelt und gab zu, dass er immer sehr aufgepasst hatte, wenn es um bestimmte Dinge ging. Er erklärte Bullock auch, dass es niemand wagte, dem Baum etwas zu entreißen. Wer ihn sah, der bestaunte ihn, aber mehr auch nicht.
    »Und warum klaut niemand was?«
    Paddy atmete direkt in sein Glas hinein. »Wenn da jemand was stiehlt, wird er sein Leben lang nicht mehr froh.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er stirbt.«
    Ken Bullock hatte bei der Antwort getrunken und sich beinahe an seinem Whisky verschluckt. »Das ist doch nur eine Legende, oder?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Dann hast du noch von keinem gehört, der gestorben ist, weil er sich um den Baum kümmerte?«
    »Hier aus der Gegend nicht.«
    »Und sonst?«
    »Keine Ahnung. Aber inzwischen kommen immer mehr Touristen hierher, um sich ihrem neuen Hobby zu widmen, das man Rafting nennt. Sie fahren dann auf dem Wildbach, und da müssen sie dann automatisch am Totenbaum vorbei.«
    »He, wie nennst du ihn?«
    »Nicht nur ich. So nennen ihn viele, die hier wohnen.«
    »Und welchen Grund hat das?«, flüsterte Ken, der seine Spannung kaum unterdrücken konnte.
    »Das weiß ich nicht genau.«
    »Danke.« Ken Bullock wandte sich an Connor. »Kannst du mir darüber was sagen?«
    »Nein. Das sind alles nur Geschichten. Jeder, der hier wohnt, weiß, was er davon zu halten hat.«
    »Was denn?«
    »Er lässt den Baum in Frieden. Es gibt eben Dinge, die sollte man so belassen, wie sie sind.«
    »Deshalb heißt er Totenbaum?«
    »Kann sein. Man kann ihn auch als Grabmal bezeichnen.«
    »Wieso?«
    Connor winkte ab. »Weil er so geschmückt ist wie ein Grab.«
    »Ah – verstehe. Aber das würde bedeuten«, Ken lachte leise, »dass dort jemand begraben liegt.«
    »Wie?«
    »Unter dem Baum!«
    Connor winkte ab. »Das sind Märchen. Es gibt den Baum, und ob da unten jemand liegt, ist mir verdammt egal. Aber warum hätte man dort jemanden begraben sollen, wo es doch Friedhöfe gibt? Ich will nicht darüber nachdenken. Ich halte mich lieber an andere Dinge. Die sind realer.« Er deutete auf sein Whiskyglas.
    »Da hast du Recht.« Ken schaute auf die Uhr. Die beiden Männer hatten zum Glück nicht mitbekommen, wie wenig er getrunken hatte. Aber er tat so, als wäre er angeschlagen.
    »Ich glaube, ich muss ins Bett.«
    »Wie? Jetzt schon?«, beschwerten sich die beiden Alten wie aus einem Mund. »Wir haben gerade mal angefangen.«
    »Ihr, aber ich nicht.« Er lallte etwas, griff in die Tasche und legte einen Schein auf den Tisch.
    »Was sollen wir damit?«
    »Versaufen, Paddy.«
    »He, das ist verdammt nobel, ist das. Was meinst du, Connor?«
    »Klar, da können wir uns morgen Abend noch einen guten Schluck genehmigen.«
    »Tut das in meinem Sinne. Ich muss mich jetzt aufs Ohr hauen. Bin zu viel gelaufen.«
    »Du bist doch noch jung.«
    »Tja.« Ken hob nur die Schultern.
    Connor winkte ab. »Die Jugend ist heute auch nicht mehr das, was sie mal war.«
    »Da hast du Recht. Gute Nacht.«
    Bewusst schwankend verließ Ken Bullock den Pub. Als er in die Dunkelheit der Nacht trat, rieb er voller Vorfreude seine Hände.
    Die Geschichte von dem Baum kam ihm wirklich wie ein Geschenk des Himmels vor.
    Dass Himmel und Hölle oft dicht beisammen lagen, daran dachte er nicht…
    ***
    Er hatte nichts vergessen. Es hatte sich am anderen Tag ein Boot geliehen, Ölzeug übergestreift und auch die Schwimmweste angelegt.
    So wollte er sich in das Wildwasser begeben, das nur an einigen Stellen sehr wild war. Wer nicht übermütig wurde, kam recht gut durch, und das war auch bei ihm der Fall.
    Den Totenbaum hatte er einfach nicht übersehen können. Er stand wie ein Wachtposten auf einer Halbinsel etwas zurückgesetzt, und sein mächtiges Wurzelwerk hatte sich aus dem Erdboden gedrückt.
    Es bildete praktisch eine Insel für sich.
    Das hier breite Bachbett war zwar gut mit Wasser gefüllt, aber auch relativ flach, und die Strömung war auch nicht besonders stark. So schaffte er es, sein Boot auf die Sandbank zu lenken, stieg dann aus und blieb vor dem Baum stehen.
    Es stimmte alles. Der Stamm war mit Gegenständen behängt, die allesamt aus der modernen Zeit stammten und die Besucher als Gabe zurückgelassen hatten.
    Warum das geschehen war, konnte er nicht sagen, aber Ken merkte schon, dass ihm ein Schauer über den Rücken rann, denn irgendwie war ihm der Baum unheimlich.
    Bis zu einer

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