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142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

Titel: 142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hatte.
    Der Mann entfernte sich von der betrunkenen
Gesellschaft. Auch die Schöne hatte dem perlenden Champagner schon ausgiebig
zugesprochen und war lustig, lachte und lief wie auf Eiern, während sie ihre
Röcke raffte, höher, als in jener Zeit üblich und bei einer Dame schicklich
war. Sie ließ schamlos ihre Beine sehen, und der Marquis rollte mit den Augen,
ging in die Knie und küßte ihre schlanken Fesseln, Knie und Schenkel.
    Lachend löste sich die schöne Gespielin von
ihm, torkelte unsicher durch einen schummrigen, mit wertvollen Gemälden
ausgestatteten Raum. Ganz vorn war eine weiße Tür mit goldener Umrahmung. Der
Marquis lief der schönen Geliebten nach, öffnete ihr die Tür und führte sie in
den dahinterliegenden Raum.
    Es handelte sich um ein Schlafgemach, in dem
über dem breiten Bett zwei Wandleuchter brannten.
    Die Frau ließ sich seufzend in die weichen
Kissen fallen, lachte, breitete die Arme aus und umschlang den Marquis, der
sich auf sie fallen ließ.
    Wie die Kinder rollten sie in dem breiten
französischen Bett hin und her.
    Dabei geschah etwas Eigenartiges.
    Das Bett bewegte sich und schwang langsam
herum, ohne daß es zunächst von der Schönen bemerkt wurde. Dort, wo vor wenigen
Augenblicken noch das Kopfende gewesen war, befand sich jetzt das Fußende.
    In der Wand vor dem Bett hatte sich unbemerkt
eine Öffnung aufgetan.
    Der Raum dahinter lag in Dunkelheit, so daß
seine Ausmaße und seine Einrichtung nicht zu sehen waren.
    Edna Cailhon war verwirrt.
    Trotz der Konzentration auf die Szenen und
den tranceartigen Zustand, in dem sie sich befand, funktionierte auch ihr
Bewußtsein noch einwandfrei.
    Edna Cailhon fragte sich, was die Mitteilung
an sie zu bedeuten hätte. Bisher war es immer so gewesen, daß sie Ereignisse
der Zukunft erblickte - nie jedoch welche der Vergangenheit. Ihr war, als würde
hier bewußt etwas gesteuert.
    Mit dem Drehen des Bettes hatte sich auch der
Raum verändert.
    Die Wand war zur Seite gewichen, und das
Schlafzimmer war doppelt so groß wie vorher.
    Die vordere Hälfte lag im Halbdunkeln und
wurde vom Licht der Wandleuchten nicht mehr erreicht.
    Die Schöne auf dem Bett hatte von allem noch
nichts bemerkt.
    Der Marquis aber zeigte plötzlich sein wahres
Gesicht.
    Mit scharfem Ruck zog er die Halbentkleidete
plötzlich herum und stieß sie über das Bett.
    Die Gespielin des Franzosen fiel zu Boden und
schrie leise.
    Vielleicht dachte sie im ersten Moment noch
an einen »Unfall« und richtete sich auf.
    Sie sagte etwas. Edna Cailhon, die nie ein
Wort französisch gelernt hatte, verstand in Trance jede Silbe.
    »Mon chérie!« beschwerte sich die Schöne mit gurrender
Stimme. »Deine Leidenschaft ist umwerfend ... Wenn dir das Bett nicht reicht,
dann komm ... komm her zu mir auf den Boden .« Sie
breitete ihre nackten Arme aus. »Man sagt, daß der Marquis de Ilmaques ein
wundervoller Liebhaber sei. Komm her zu mir... zeig es mir...«
    Der Mann mit der gepuderten Perücke und dem
seidig glänzenden weißgoldenen Anzug löste sich mit dem federnden Sprung eines
Degenkämpfers vom Bett und landete neben der auf dem Boden Hockenden.
    Er zog sie in die Höhe.
    »Kein Wort der Entschuldigung kommt über
deine Lippen ?« wunderte sich die Geliebte, deren Haar
in weich fallenden Schillerlocken das schmale, feine Gesicht rahmte.
    »Nein, mon chérie, das ist eigentlich hier nicht üblich«, lautete die erstaunliche
Antwort.
    »Du hast eine komische Art von Humor .«
    »Das war keineswegs witzig gedacht. Ich
meinte das völlig im Ernst. Und wenn du dich genau umsiehst, mon chérie, wirst du das auch gleich selbst noch
feststellen .«
    Die Worte waren noch nicht verklungen, da
veränderte sich bereits das puppenhaft zarte Gesicht. Ein Ausdruck des
Entsetzens zeichnete sich darin ab, und die schöne Französin wurde plötzlich
sehr schnell nüchtern.
    »Wo bin ich hier ?« fragte sie stockend.
    Das fragte Edna Cailhon sich auch.
    Sie konnte nun den halbdunklen Raum
überblicken und meinte, in ein Grusel-Kabinett zu schauen.
    Die Wände waren kahl.
    Über einer Art Altar hing ein Kruzifix, das
christliche Symbol für Leid und Frieden, auf dem Kopf. Über dem verkehrt an der
Wand hängenden Kreuz prangte das grinsende Antlitz des - Satans an der Wand,
groß, glänzend und feuerrot, als würde sich in ihm der Widerschein des
Höllenfeuers spiegeln.
    An der Wand rechts neben dem Altar stand eine
mannsgroße Glasvitrine, in der sich ein Kleiderständer befand. Daran hing

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