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142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer

Titel: 142 - Bei Nebel kommt der Schizo-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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durchstoßen und Chantalle
Seautant getötet hatte. Hier war eine Macht am Werk, für die herkömmliche
Grenzen und physikalische Gesetze nicht existierten.
     
    *
     
    In der Wohnung der Hellseherin Edna
Cailhon...
    Die Frau saß noch immer am Fenster.
    Ihr Atem war ruhiger und tiefer geworden, und
sie war einige Minuten eingeschlafen.
    Als sie wieder erwachte, hatte sie neue
Kräfte geschöpft.
    Seit dem Weggehen ihres Besuchers waren zehn
Minuten vergangen.
    Edna Cailhon erhob sich.
    Deutlich standen noch die Bilder, die sie im
Licht der Kerze gesehen hatte, vor ihrem geistigen Auge.
    Die Szenen hatten jedoch mehr Fragen
aufgeworfen als beantwortet.
    Edna Cailhon war noch immer sehr ernst.
    Sie hatte ihrem Besucher, um ihn nicht
unnötig zu ängstigen, nicht alles gesagt. Ganz deutlich hatte sie während ihres
tranceartigen Zustandes gefühlt, daß eine fremde geistige Macht ganz massiv
gegen ihr Fühlen ins Unbekannte gearbeitet hatte.
    Diese Kraft hatte verhindert, daß sie einiges
deutlicher ergründen konnte.
    Edna Cailhon fühlte, daß sie sich auf ein
Gebiet begab, auf dem sie sich zuvor noch nie bewegt hatte. Dies hier war
anders als alles, was sie jemals mit ihren sensiblen Sinnen ertastet hatte.
    Die Neugier, es zu ergründen, hinter das
Geheimnis der Bilder zu kommen, ließ sie jedoch nicht mehr los.
    Sie fühlte sich stark genug, noch mal die
Kerze anzuzünden und den Versuch von vorhin fortzuführen.
    Sie schaltete die Stehlampe aus, so daß nur
noch die Kerzenflamme einsam und flackernd ihr unruhiges Licht auf die runde
Tischplatte warf und die Wände und Einrichtungsgegenstände des Zimmers in
dämmrigem Halbdunkel zurückblieben.
    Edna Cailhon war ganz auf die brennende
Flamme konzentriert. So warf sie keinen Blick in die Ecke neben der Vitrine und
registrierte auch nicht den Nebel, der sich dort angesammelt hatte und dann
lautlos wie eine milchige, amorphe Schlange über den Boden kroch.
    Der Nebel umströmte ihre Füße, die Stuhlbeine
und stieg langsam hinter ihrem Rücken auf.
    Aus dem Nebel schälte sich dann eine
Gestalt...
    Es war der Schizo-Killer, wie Edna Cailhon
ihn nach ihrer hellseherischen Schau genannt hatte.
    Der Mann war etwa einsfünfundsiebzig groß,
trug die Kleidung der Vornehmen aus der Zeit der französischen Revolution und
hatte eine fein gepuderte Perücke auf.
    Es war der gleiche Mann, dem um 0.02 Uhr
Ortszeit in London jene Daisy Allerton begegnet war. Der geheimnisvolle Mörder,
der bei Nacht und Nebel durch die düsteren Gassen und Straßen strich und den
die Londoner Polizei wie eine Stecknadel im Heuhaufen suchte.
    Da es jedoch bis zur Stunde noch keine
Beschreibung dieses Mannes gab, wußte die Polizei in London auch nicht, nach
wem sie Ausschau halten mußte.
    Einige Leute in der englischen Hauptstadt
wären mehr als erstaunt gewesen, hätten sie nun Zeuge der unglaublichen
Vorgänge sein können. Vorgänge, die sich Tausende von Meilen weiter westlich
abspielten - und nur drei Stunden nach dem Mord an Daisy Allerton, der
inzwischen durch eine Polizeistreife in London entdeckt worden war.
    Drei Stunden für die Entfernung England -
Amerika?
    Nur ein Mensch, der über besondere
Fähigkeiten verfügte, war dazu imstande. Vielleicht nicht mal ein Mensch -
sondern ein Vasall des Satans oder ein Geist...
    Edna Cailhon starrte in die Kerze und
versuchte, sich in das Licht zu versenken.
    Sie merkte nichts von dem unheimlichen und
lautlosen Gast, der hinter ihr stand, und alles genau verfolgte.
    Edna Cailhon sah nur die Bilder in der
Kerzenflamme.
    Sie blickte in einen vornehmen Salon.
    Männer und Frauen in eleganter Garderobe
waren beim Tanz. An der Seite saß an einem weißen Spinett ein junger Mann, und
Edna Cailhon meinte die dünnen, zarten Klänge einer vergangenen Zeit zu hören.
    Mehrere Kandelaber mit mehr als dreihundert
Kerzen sorgten für festliche Stimmung. Auf silbernen Tabletts wurden Speisen
und Getränke gereicht.
    Mitten zwischen den Feiernden der Gastgeber,
ein stattlicher Mann in elegantem weißem Anzug, der mit Goldfäden durchwirkt
war. Der Gastgeber trug wie alle anderen Anwesenden auch eine weiße, gepuderte
Perücke.
    Dies war der Mann, den Edna Cailhon mit dem
Kopf der toten jungen Französin Chantalle auf den Händen gesehen hatte!
    Die Hellseherin merkte, wie ihr der Schweiß
ausbrach, wie ihr Herz schneller zu klopfen begann.
    Sie sah eine hübsche Teilnehmerin an dem Fest
in den Armen des Mannes, dem sie den Namen »Schizo-Killer« gegeben

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