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142 - Die Vampir-Maschine

142 - Die Vampir-Maschine

Titel: 142 - Die Vampir-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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würde sich auf das ohnedies weite Feld der Computertechnik beschränken. Ich habe schon als Jugendlicher Programme für Unternehmen erstellt, wie Sie wissen. Es stört mich nicht, für Sie Dinge zu tun, die ungesetzlich sind, wie zum Beispiel Datenbanken anzuzapfen, Computercodes zu knacken. Es würde mich auch nicht stören, weiterhin zu versuchen, mich in die Systeme der von Ihnen genannten Konzerne einzuschalten, aber diese Sache hat Formen angenommen, die mir nicht mehr geheuer sind. Ich muß gestehen, daß sie mir angst machen.«
    Kull lächelte. »Aber mein lieber Glover, Sie brauchen doch keine Angst zu haben. Solange Sie auf der richtigen Seite stehen, haben Sie nichts zu befürchten, das verspreche ich Ihnen.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen meine Dienste nicht länger zur Verfügung stellen«, sagte Michael Glover. »Ich… ich werde damit nicht fertig. Nachts kann ich kaum noch schlafen, und wenn, peinigen mich entsetzliche Alpträume. Ich bin schon fast ein Wrack, Professor. Wenn ich weitermache, klappe ich in absehbarer Zeit zusammen. Damit würde ich für Sie wertlos sein. Ich würde so viele Fehler machen, daß Sie gezwungen wären, auf meine weitere Mitarbeit zu verzichten. Es wäre besser, wenn es erst gar nicht soweit käme.«
    »Wenn ich Sie richtig verstehe, Glover, wollen Sie aussteigen.«
    »Sie können sich selbstverständlich auf meine Verschwiegenheit verlassen. Wenn ich hier ausscheide, werden meine Lippen für den Rest meines Lebens versiegelt bleiben. Niemand würde von mir erfahren, was hier getan wird, welche verblüffende Erfolge Sie erzielt haben. Mit keinem Sterbenswörtchen würde ich Droosa erwähnen oder eines der vielen Geheimnisse preisgeben, zu denen ich Zutritt hatte.«
    Mortimer Kull legte die Handflächen aneinander. Es hatte den Anschein, als wollte er beten. Diese Geste paßte nicht zu dem dämonischen Wissenschaftler.
    Der Professor nickte bedächtig. »Ich bin von Ihrer Verschwiegenheit überzeugt, Glover. Das ist nicht das Problem.«
    »Ein anderes sehe ich nicht«, sagte Michael Glover.
    »Weil Ihnen der Überblick fehlt«, erklärte Mortimer Kull. »Sie müssen sich als Rädchen in einem klaglos funktionierenden Getriebe sehen. Ich habe Ihnen - entsprechend Ihren großartigen Fähigkeiten - eine wichtige Funktion übertragen. Nun kann ich Sie nicht entbehren. Verstehen Sie das?«
    »Nein«, sagte Glover mit belegter Stimme. Er befürchtete, daß sich das Gespräch auf eine Ablehnung zubewegte.
    »Wenn ich Sie aus dem Getriebe entferne, fehlt etwas.«
    »Jeder Mensch ist zu ersetzen, Professor.«
    »Ich wüßte nicht, gegen wen ich Sie austauschen sollte, Glover. Es sollte Sie freuen, wenn ich Ihnen sage, daß Sie für mich einer der wertvollsten Mitarbeiter sind. Schmeichelt Ihnen das nicht?«
    »Doch, natürlich, aber…«
    »Ich kann Sie nicht entbehren«, sagte Mortimer Kull mit einem Ton, der um Verständnis bat.
    »Eines Tages werden Sie es müssen, Professor.«
    »Wir wollen nicht daran denken, was morgen ist«, sagte der dämonische Wissenschaftler. »Wichtig ist, daß Sie mir heute zur Verfügung stehen.« Er erhob sich und betrachtete das Gespräch als beendet. »Würden Sie jetzt bitte wieder an die Arbeit gehen?«
    Glover stand enttäuscht auf. »Sie machen einen Fehler, Professor!«
    »Glauben Sie mir, ich weiß genau, was ich tue.«
    Michael Glover verließ den Raum -und Mortimer Kull fällte über ihn ein seltsames Todesurteil.
    ***
    Ich saß in dieser kleinen Zelle, und niemand kümmerte sich um mich. Fürs erste genügte es den Yard-Beamten, daß sie mich hatten. Mich, den Killer!
    Wenn tatsächlich Mortimer Kull hinter dieser Sache steckte - ich zweifelte nicht daran, daß dies der Fall war -, hatte er mich großartig auf Eis gelegt, das mußte ich ihm zugestehen.
    Aber ich würde nicht so lange eingesperrt bleiben, wie ihm das gefallen hätte. An meinem Unschuldsbeweis wurde inzwischen gearbeitet.
    Ich konnte mich darauf verlassen, daß Tucker Peckinpah die größten Anstrengungen unternahm, um mich schnellstens rauszuholen, denn ich wurde draußen gebraucht.
    Ich mußte mich des dämonischen Wissenschaftlers annehmen. Vielleicht gelang es mir diesmal, ihn zu Fall zu bringen. Was er mir da eingebrockt hatte, schrie nach Vergeltung.
    Für den Augenblick war ich froh, daß die Blackouts aufgehört hatten. Ich hatte den schweren Niederschlag endlich verkraftet. Meine Kopfhaut schmerzte zwar noch höllisch, wenn ich sie berührte, aber sonst war ich

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