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1421 - Totenklage

1421 - Totenklage

Titel: 1421 - Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Wasser. Ihr Mund bewegte sich, nur war sie nicht in der Lage, etwas zu sagen.
    Ahnungsvoll drehte sich Bill um.
    Er sah die zweite Insel, und er sah, dass sie bereits vom Wasser überspült worden war.
    Im Wasser aber lag sein Freund John Sinclair!
    ***
    Ich hatte wirklich nichts machen können. Fast im Zeitlupentempo war ich ins Wasser geglitten. Zuletzt war die Insel nichts weiter als eine dünne Strohmatte gewesen.
    Sofort saugte sich meine Kleidung voll. Ich wurde nach unten gezogen, als lauerten dort die gewaltigen Fangarme eines Kraken, der mich als Beute wollte.
    Natürlich stieg die Furcht vor einem Einsacken im zähen Schlamm in mir hoch. Wenn das eintrat, war ich verloren. Aus eigener Kraft kam ich dann nicht mehr frei.
    Sehr schnell spürte ich den weichen Widerstand. Meine Füße fanden jedoch keinen Halt. Ich hatte den Eindruck, als würde sich etwas um die Knöchel schlingen und mich nicht mehr loslassen.
    Das Wasser war nicht besonders tief. Es reichte mir bis knapp über den Gürtel. Da hätte man noch durchwaten können, aber auf diesem Untergrund war es nicht möglich, denn ich merkte schon, dass es mich nach unten zog. Langsam zwar, aber sicher. Da war der Sumpf gnadenlos. Er schluckte alles.
    Mich heftig zu bewegen wäre ein fataler Fehler gewesen. Ich musste die Ruhe behalten, auch wenn es mir schwer fiel. Mit den Blicken suchte ich die Oberfläche nach einem Gegenstand ab, der mir in dieser Lage Halt geben konnte.
    Ich fand keinen.
    Dafür sah ich das Boot. Und ich sah Elena Davies und meinen Freund Bill Conolly. Sie hatten es gerade noch geschafft, den alten Kahn zu entern. Die vier übrig gebliebenen Sumpf-Zombies entdeckte ich nirgendwo.
    Jetzt wurde ich auch von Bill und Elena gesehen!
    Heftige Bewegungen konnten falsch sein. Trotzdem riss ich die Arme hoch und winkte den beiden zu.
    »Wir kommen!«, schrie Bill.
    Er paddelte wie verrückt. Er musste das Boot nach steuerbord drehen, und das tat er wie ein alter Fahrensmann.
    Ich blieb einfach nur stehen und wartete auf meine Retter. Mehr konnte ich nicht tun. Dabei konzentrierte ich mich auf den Schlamm an meinen Füßen.
    Er zog mich tiefer.
    Ich rutschte Millimeter um Millimeter und hätte mir leicht ausrechnen können, wann mich das Wasser überspülte. Alte Blätter und Pflanzenreste trieben in meine Richtung. Sie waren nichts, an dem man sich festhalten konnte.
    Das Wasser platschte laut, wenn Bill das Paddel eintauchte. Er hatte inzwischen Routine bekommen, und ich streckte ihm bereits meine Arme entgegen.
    Bill ließ das Paddel los. Das Boot dümpelte mir trotzdem entgegen, und meine Hände klatschten gegen die Bordwand. Zwei andere Hände reichten über sie weg, packten meine Handgelenke, hielten sie eisern fest und zogen mich hoch.
    Es war gar nicht so einfach. Der verdammte Schlammboden wollte seine Beute festhalten. Das Boot kippte dabei stark zur Seite, obwohl Elena versuchte, es durch ihr Gewicht zur anderen Seite zu drücken, was ihr kaum gelang.
    Dafür kam ich frei. Bills Ziehen war stärker als der Gegendruck gewesen. Ich hatte das Gefühl, ein Korken zu sein, der aus der Flasche gezogen worden war. So hüpfte ich aus der Brühe und wurde über den Rand ins Boot geschleudert.
    Geschafft!
    Ich musste erst mal in dem schaukelnden Untersatz zu Atem kommen. Meine Kleidung war klatschnass. Fäden, Pflanzenreste und anderes Grünzeug klebten daran fest.
    Ich richtete mich auf. Wasser lief an verschiedenen Stellen in das Boot. Elena war dabei, die Löcher zu stopfen. Sie hatte ihr Oberteil an einigen Stellen zerrissen und stopfte den Stoff in die Löcher hinein, was eine Weile halten würde.
    Bill schaute mich an, als ich wieder saß. »Es gibt nur eine Möglichkeit, John! Wir müssen zurück.«
    »Zum Killer?«
    »Ich denke, dass er nicht mehr schießen wird.«
    »Klar, das ist die eine Seite. Es gibt noch eine zweite, und das sind die restlichen Zombies. Oder hast du sie alle erledigt?«
    »Leider nicht.«
    »Dann sind sie noch…«
    Elena schrie laut auf. Nicht, weil man ihr etwas getan hatte, es gab einen anderen Grund. Sie kniete und wies mit beiden Händen starr in eine bestimmte Richtung.
    Dort schauten auch wir hin.
    Wir sahen die vier Zombies aus dem Sumpf. Aber wir sahen noch mehr. Sie waren bis zum anderen Ufer geschwommen und hatten sich den geholt, der uns hatte töten wollen…
    ***
    Das war der Killer. Es gab für uns keinen Zweifel. Er musste es einfach sein. Er ging nicht unter, weil ihn die Klauen der lebenden

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