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1425 - Eine Falle für die Cantaro

Titel: 1425 - Eine Falle für die Cantaro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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was zum Anziehen", sagte Fitz. Er schien die Beobachtungsscheiben nicht zu bemerken. Er kratzte sich die unrasierten Wangen und grinste schief. „Vielleicht kann man irgendwo auch was für seine Verschönerung tun?"
    „Dazu kommen wir später", entschied die Informationsanalytikerin. Sie hatte ihn verstanden. Fitz war bereits auf der Suche nach Materialien, aus denen er notfalls ein Funkgerät bauen konnte. Dazu benötigte er vor allem positronische Bauteile. Er hoffte, sie in einem Visagistensalon zu finden.
    Ein kleiner, gebeugter Mann empfing sie im Textilgeschäft. Sie brauchten ihm nichts zu erklären. Ihre Kleidung verriet ihm alles. Geschäftstüchtig schleppte er verschiedene Muster heran, von denen er glaubte, daß sie Gefallen finden würden. Doch sie kamen nicht dazu, eine Auswahl zu treffen. Ein auffallend großer Mann, dem die von grauen Strähnen durchzogenen Locken bis auf die Schultern herabfielen, betrat das Geschäft. Er legte Elva eine Hand auf die Schulter. „Wieviel?" fragte er „Eine Million Galax", antwortete sie, ohne zu zögern. Sie schien nicht im mindesten überrascht zu sein, und sie schien ganz genau zu wissen, um was es ging. Sie schob seine Hand von der Schulter. Ruhig und scheinbar unberührt ließ sie den Stoff eines Kleides durch ihre Finger gleiten, so als sei ihr nichts wichtiger, als herauszufinden, wie sich dieser anfühlte.
    Er blickte sie überrascht an. „Sollte ich mich verhört haben?" fragte er. Scharfe Falten zeichneten sein von der Sonne gebräuntes Gesicht. Er hatte buschige, weit vorspringende Brauen.
    Halbmondförmige Bartinseln umrahmten seine Mundwinkel. „Das Stück", fügte sie erläuternd hinzu. Sie legte das Kleid auf den Tisch zurück und nahm ein anderes, trat damit vor einen Spiegel und hielt es sich prüfend vor den Körper. „Wir haben fünf."
    Seine Lippen wurden schmal. „Bist du noch zu retten?"
    Sie wandte sich wieder dem ersten Kleid zu, das der Geschäftsinhaber ihr angeboten hatte. „Wieviel?" erkundigte sie sich. „Zwei Galax", erwiderte er. „In Ordnung. Ich nehme es."
    Sie wollte zu einer Umkleidekabine gehen, doch der große Mann hielt sie fest.
    Schlaff lehnte neben ihr an einem Pfeiler. Er sah aus, als würde er gleich zusammenbrechen. Plötzlich aber streckte er einen Fuß aus. Seine Stiefelspitze traf den Knöchel des unliebsamen Besuchers. „Nicht doch, Lockenkopf", sagte er leise. Er seufzte, seine Schultern sanken herab, er schloß die Augen - was äußerst ungewöhnlich für ihn war und schlief ein. „Laß ihn in Ruhe", bat Elva. „Du siehst doch, daß er schläft."
    „Nur nicht aufregen, Lockenkopf", warnte Crudan Jars. „So was mögen wir gar nicht."
    „Wißt ihr nicht, wer das ist?" stammelte der Geschäftsinhaber. „Verzeih, Ulrat.
    Ich habe nichts mit ihnen zu tun. Sie sind eben in meinen Laden gekommen, um sich einkleiden zu lassen. Ich habe nichts dagegen, wenn du sie umlegen willst."
    „Ach, das ist Ulrat Mommas?" fragte Elva Moran. Sie lachte. „Na, das soll man wissen!"
    Der Vorsitzende des Pfads der Sterne blickte sie an, als habe sie soeben ihr eigenes Todesurteil gesprochen. Doch sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist denn noch?" Sie tat, als sei sie maßlos erstaunt. „Ich habe dir mein Angebot gemacht, und du hast darauf geantwortet, daß es dich nicht interessiert.
    Oder sollte ich dich falsch verstanden haben?"
    Es war lange her, daß jemand so mit dem Vorsitzenden des Pfads der Sterne gesprochen hatte. Er war es gewohnt, respektiert und gefürchtet zu werden. Und nun stand ihm eine kleine, unscheinbare Frau gegenüber und behandelte ihn wie einen Laufburschen.
    Er wurde blaß, und seine Hand schob sich unter seine Jacke, um sich um den Griff seiner Waffe zu legen. „Du bist unverschämt", sagte er drohend. „Das siehst du falsch", sagte Crudan Jars. „Tatsache ist, daß wir dir eine Antwort gegeben haben. Überbringe sie deinem Boß."
    Ulrat Mommas fing sich überraschenderweise gerade in dem Moment wieder, als es schien, der Kommunikationstechniker habe die entscheidende Grenze überschritten, indem er ihn zum Erfüllungsgehilfen degradierte. Er nickte einlenkend, und seine Hand kam wieder unter der Jacke hervor. „Na schön", erklärte er. „Ich werde Arne den Preis nennen, aber ich glaube nicht, daß er ihn zahlen wird."
    „Dann wird er die Mezzos nicht bekommen", erwiderte Elva Moran gelassen. „Wir werden sie lieber ausschleusen und den Verlust hinnehmen, als sie zu einem

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