1425 - Eine Falle für die Cantaro
die Mezzos nicht der eigentliche Zweck unserer Mission ist."
„Alles klar", sagte der Kommunikationstechniker. „Laßt euch bloß nicht blicken."
Am Kontrollschalter von Taylon saß ein kleiner, etwas dicklich wirkender Mann mit schwarzen Kraushaaren und leuchtend hellen, grünen Augen. Er lächelte gutmütig, als sie ihm die Identifikationskarten vorlegten. „Was ist der Grund eures Aufenthalts auf Choca?" fragte er beiläufig, so als sei er nicht wirklich interessiert. „Mezzos", antwortete Elva Moran mit bebender Stimme. Sie wurde abwechselnd rot und blaß, und sie schien ihre Blicke nicht von dem Mann am Schalter lösen zu können. „Wir haben Mezzos gefangen und wollen sie Arne Cossem zum Kauf anbieten."
Er wandte sich ihr zu. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Er schien genau zu wissen, wie er auf sie wirkte. „Mezzos?" entgegnete er verwundert. „Tatsächlich?"
„Ja, wir haben welche", erklärte die Informationsanalytikerin. Sie strich sich über die Stirn, als wolle sie eine Locke zur Seite schieben. Doch ihr Haar war viel zu kurz. „Was ist mit dir los?" fragte Crudan Jars. „Wieso bist du so nervös?"
„Ich weiß auch nicht", seufzte sie verstört. „Na schön", sagte der Schalterbeamte und versah ihre Karten mit einem Einreisekode. Er zeigte auf zwei Türen. „Die Männer rechts."
Dann erhob er sich von seinem Sitz, und die Scheiben seines Schalters wurden undurchsichtig. „Du hast dich doch nicht in den verknallt?" wisperte Crudan Jars, als sie sich den Türen näherten. „Unsinn", zischte Elva Moran und wurde feuerrot dabei. Sie beschleunigte ihre Schritte und verschwand durch die linke Tür. In einer Kabine wurde sie von einem stationären Roboter empfangen. Er erklärte ihr mit monotoner Stimme, daß sie ihre Kleider abzulegen und gegen andere auszutauschen habe. „Du erhältst dein Eigentum zurück, wenn du wieder an Bord eures Landungsbootes gehst", teilte er ihr mit.
Sie hörte gar nicht hin, als sie sich auszog.
Ihr war etwas passiert, womit sie nicht gerechnet hatte. Ein Faktor war wirksam geworden, den sie in ihrem Chaos-Computer nicht berücksichtigt hatte. Wie ein Blitz hatte es sie getroffen. Dieser Mann am Schalter hatte es ihr angetan. Er hatte Gefühle in ihr geweckt, die sie fest unter Kontrolle zu haben geglaubt hatte.
Crudan Jars hatte recht gehabt.
Du bist eine dumme Kuh! schalt sie sich. Dieser Mann hat dich nicht zu interessieren. Damit würdest du den ganzen Einsatzplan gefährden, alle Berechnungen über den Haufen werfen und eine völlig neue Entwicklung einleiten, die zu einem ganz anderen Ergebnis führen wird. Nimm dich zusammen!
Es half nichts, daß sie sich zur Disziplin aufrief. Sie wußte, daß ihre gesamten Berechnungen nun schon nicht mehr stimmten. Vielleicht sah sie diesen etwas dicklichen Mann mit den grünen Augen nie wieder. Aber darauf kam es gar nicht an. Allein ihre Reaktion hatte schon etwas verändert. Sie wußte, daß sie über versteckte Kameras beobachtet wurden. Es störte sie nicht, daß irgend jemand ihr auf diese Weise dabei zusah, wie sie sich umkleidete. Unangenehmer war, daß der geheime Beobachter aus ihrem Verhalten andere Schlüsse zog, als sie mit Hilfe ihrer Chaos-Syntronik errechnet hatte.
Sie verließ die Kabine in einer leuchtend gelben Kombination, die durch einen breiten, feuerroten Gürtel zusammengehalten wurde. Ihre Füße steckten in halblangen Stiefeln, die ebenfalls rot waren. In dieser Kleidung war sie bereits aus großer Entfernung als Neuankömmling zu erkennen.
Omle Fitzcarrald, Crudan Jars und Donny Schlaff Wally erwarteten sie bereits.
Sie trugen die gleiche, auffällige Kleidung wie sie. Alles, was man ihnen gelassen hatte, waren ihre Identifikationskarten und das Bargeld, ohne das sie sich auf Choca nicht bewegen konnten. „Nicht einmal ein Papiertaschentuch habe ich", klagte Crudan Jars.
Sie hatten die Kabinen auf der Rückseite verlassen und befanden sich nun auf einem Gang, der ins Freie führte. „Jetzt fehlt nur noch ein kleiner Überfall, und unsere Galax sind auch weg", bemerkte Omle. „Was stehen wir hier noch herum? Wir sollten uns schleunigst ein Hotel suchen."
Sie traten ins Freie auf einen Gleiterparkplatz hinaus, auf dem etwa fünfzig Antigravs abgestellt waren. Einige Männer standen unter einem Baum im Schatten und redeten miteinander. Sie trugen schwarze Anzüge und leuchtend gelbe Hüte. An ihren Oberschenkeln hingen leichte Blaster.
Der Raumhafen befand sich auf
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