1425 - Eine Falle für die Cantaro
Raumhafen verlassen wollen, werden wir genauestens untersucht. Wir müssen die Kleider wechseln und gegen hohe Gebühren die Sachen anziehen, die man uns gibt. Sie taugen selbstverständlich nichts und fallen nach spätestens einem Tag auseinander, so daß wir neue kaufen müssen. Damit zwingt man uns, die örtliche Textilwirtschaft zu unterstützen."
Die BLUEJAY näherte sich dem Planeten Choca. Das Beiboot FIREFLY würde in zwei Stunden in der Nähe von Taylon, der größten der drei Großstädte, landen. Die BLUEJAY würde sich sicherheitshalber zurückziehen. „Man wird uns nach dem Zweck unseres Aufenthalts fragen", fuhr die Informationsanalytikerin fort. „Und wir werden erklären, daß wir zu Arne Cossem wollen und weshalb. Wir werden unser Angebot abgeben. Von da an herrscht erste Alarmstufe. Arne Cossem wird uns kein Wort glauben. Er wird nicht daran denken, uns die Mezzo abzukaufen, sondern versuchen, sie sich anzueignen. Das ist unser Vorteil. Seine ganze Aufmerksamkeit wird sich auf die Mezzos richten. Das gibt uns den nötigen Spielraum, den wir benötigen, denn uns geht es ja nicht um die Mezzos, sondern um eine Information. Das dürfen wir nie vergessen."
„Einzelheiten", forderte Crudan Jars. „Ich will mehr Einzelheiten. Du hast doch alles berechnet."
„Ich glaube, vorhersagen zu können, daß wir Erfolg haben werden", erwiderte sie gelassen. „Mehr aber auch dicht. Wenn ich den Ablauf einzelner Ereignisse errechnen wollte, müßte ich weit mehr Informationen haben."
Crudan Jars lächelte abfällig. „Ich habe es doch gewußt", kommentierte er.
Elva Moran blickte gelassen auf die Notizen, die sie vor sich auf dem Tisch liegen hatte. „Wir werden das ehemalige Kloster betreten und mit Cossem verhandeln", ergänzte sie. „Hier könnte es zu Komplikationen kommen, über die ich nichts sagen kann."' „Warum nicht?" fragte der Kommunikationstechniker. „Weil ich nichts über die Anzahl der Personen in der näheren Umgebung von Arne Cossem und über ihren Charakter weiß."
Sie lehnte sich lächelnd zurück. Sie war zuversichtlich. Was sie hatte tun können, das hatte sie getan. Sie war überzeugt, daß sie das Einsatzkommando optimal zusammengestellt hatte.
Omle Fitzcarrald war ein geradezu genialer Tüftler, der ihnen in größter Bedrängnis noch ein Funkgerät zusammenbasteln konnte, mit dem sie die BLUEJAY zu Hilfe rufen konnten, falls dies notwendig sein sollte.
Donny Schlaff Wally war als Waffensyntroniker ein Spezialist, der für jede Überraschung gut war. Er würde dafür sorgen, daß sie sehr bald Waffen haben würden. Seine Eigenschaft, jederzeit im Stehen schlafen zu können, würde die Gegenseite genau in dem Maß iritieren, wie es für die Einsatzgruppe von Vorteil war.
Crudan Jars war als Kommunikationstechniker ein Spezialist von besonderer Qualität. Er war für Arne Cossem und seine Leute nicht zu berechnen. Wie kein anderer lenkte er mit seinem oft provozierenden Verhalten von den wirklich wichtigen Dingen ab, was in diesem besonderen Fall von unschätzbarem Vorteil für die Einsatzgruppe sein konnte.
Sie selbst als Informationsanalytikerin und Chaosforscherin" konnte die Entwicklungen nach ihrem Willen lenken. Sie war überzeugt, die wichtigsten Ereignisse bereits zu kennen, und sie glaubte, sich ausreichend darauf vorbereitet zu haben.
Sie blickte Reno Yantill an und nickte ihm kaum merklich zu, um ihm zu signalisieren, daß sie von ihrem Erfolg überzeugt war. „Ich habe noch eine letzte Frage", sagte Crudan Jars. „Heraus damit", forderte der Kommandant ihn auf. „Warum bist du nicht dabei, Reno? Was ist mit Pedrass?"
„Das kann ich erklären", sagte Elva Moran.
Der Kommunikationstechniker gab ein genervtes Stöhnen von sich. „Nicht schon wieder", .bat er. „Reno hat doch selbst einen Mund."
„Na schön", gab Yantill nach. „Elva ist überzeugt davon, daß Arne Cossem sich zunächst nicht selbst mit euch in Verbindung setzen wird, sondern daß er Ulrat Mommas einschalten wird. Ulrat Mommas hat den Pfad der Sterne unter sich. Er ist also für die Raumfahrt zuständig."
„Ja - und?" wunderte sich Crudan Jars. „Was ist mit diesem Mommas?"
„Pedrass und ich kennen ihn von früher", eröffnete ihm Yantill. „Das ist lange her. Damals war er ein anständiger Kerl. Aber dann hat er sich den Gangstern angeschlossen. Wenn wir ihm begegnen, ist die Aktion zum Scheitern verurteilt.
Unser aller Leben wäre in Gefahr. Mommas würde sofort erkennen, daß
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