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1425 - Eine Falle für die Cantaro

Titel: 1425 - Eine Falle für die Cantaro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über Lautsprecher in einen quadratischen Raum, an dessen einer Wand sich ein großer Bildschirm befand. Von ihm herab blickte sie eine dunkelhaarige Frau an. Sie sah streng und verweisend aus. Sie trug das Haar straff nach hinten gekämmt. Ihre Augen wurden von tiefblauen Wellenmustern eingerahmt, die ihr einen düsteren Ausdruck verliehen. „Eure Namen sind Crudan Jars, Elva Moran, Omle Fitzcarrald und Donny Wally", stellte sie fest. „Ist das richtig?"
    „Absolut", antwortete Omle. „Ihr werdet beschuldigt, vier unbescholtene Bürger von Taylon überfallen und niedergeschlagen zu haben", erklärte sie. „Als Waffen habt ihr Messer benutzt, die ihr vorher in einem Geschäft gestohlen habt."
    „Das siehst du falsch", rief Crudan Jars. „Tatsache ist, daß wir die Opfer sind.
    Außerdem haben wir keine Messer ..."
    Er verzichtete auf Weitere Ausführungen, weil das Bild der Frau vom Bildschirm verschwand. Dafür erschien eine Szene aus dem Textilgeschäft. Sie zeigte, wie Omle Fitzcarrald den Ladeninhaber zwang, ihnen vier Messer zu überlassen. Die Szene wechselte erneut. Sie sahen sich selbst auf der Straße, wo sie mit Messern bewaffnet über vier Männer herfielen und zwei von ihnen niederstachen.
    Den anderen beiden gelang es, ihnen die Messer zu entwenden und sie damit zu verletzen. Dann tauchten die Roboter auf und beendeten den Kampf.
    Abermals erschien das Gesicht der Frau auf dem Bildschirm. „Ihr habt das Beweismaterial gesehen", führte sie aus. „Es läßt keinen Zweifel daran, daß die Anklage zu Recht besteht."
    „Getürktes Material", erwiderte Omle mit schriller Stimme. „Das einzige, was ich daran bewundern kann, ist eure Syntronik. Sie hat wirklich schnell gearbeitet. Ich hätte nicht gedacht, daß es euch in so kurzer Zeit gelingt, eine derart gute Filmanimation zu machen."
    „Ich verwarne dich", sagte die Richterin. „Eine weitere Verunglimpfung des Gerichts, und ich verurteile dich zu einem Jahr Zwangsarbeit."
    „Sollen wir uns das wirklich gefallen lassen?" fragte Crudan Jars verärgert. „Warte erst einmal ab", riet Elva Moran. „Wegen erwiesenen Raubs, Straßenüberfalls und Körperverletzung in vier Fällen verurteile ich jeden von euch zu jeweils vierzig Jahren Zwangsarbeit auf Choca", verkündete die Richterin den Urteilsspruch. „Die Strafe ist innerhalb der nächsten dreiundzwanzig Stunden anzutreten."
    „Na also", rief Omle Fitz Fitzcarrald. „Dann hätte das eine Jahr den Kohl auch nicht fett gemacht."
    „Ersatzweise zu einer Geldstrafe in Höhe von fünf Millionen Galax", fuhr die Richterin fort
     
    5.
     
    Crudan Jars schritt unruhig in der engen Zelle auf und ab. In seinem Gesicht arbeitete es, doch seit dem Urteilsspruch hatte er kein einziges Wort gesagt.
    Auch Donny Schlaff Wally hatte geschwiegen, aber von ihm hatte Elva auch nicht erwartet, da er irgend etwas sagen würde. Er lehnte unmittelbar neben der Tür an der Wand und schlief mit offenen Augen.
    Omle Fitzcarrald entwickelte dagegen die übliche Aktivität. Es sah aus, als könne er keine Sekunde lang ruhig auf der Stelle sitzen. Mal legte er sich hin, mal ließ er sich in eine der Sitzschalen sinken, dann sprang er wieder auf, eilte zum Fenster und blickte hinaus. Aber das alles war nur Tarnung. Er war auf der Suche nach allem, was er glaubte, gebrauchen zu können. Hier löste er ein winziges Stückchen Draht aus einer Sitzschale, dort zauberte er ein wenig Isoliermaterial aus einem Schalter hervor, ohne ihn in seiner Funktion zu beeinträchtigen. Elva wußte noch nicht, was er eigentlich bauen wollte, sie ging jedoch davon aus, daß es ein Funkgerät sein würde.
    So ist es vereinbart, dachte sie. Sobald wir die Information haben, müssen wir uns entweder zu unserem Landungsboot durchschlagen und damit verschwinden, oder wir müssen Reno zu Hilfe rufen, damit er uns rausholt.
    Drei Stunden waren seit dem Urteilsspruch vergangen. Allmählich wurde die Zeit knapp. Arne Cossem mußte reagieren. Das Urteil hatte Elva in ihrer Überzeugung bestätigt, daß der Pfadfinder angebissen hatte. Er wollte die Mezzos haben.
    Fünf Millionen Galax waren der Beweis für ihre Annahme. „Das könnte ihnen so passen", schnaufte Crudan Jars. Er trat mit dem Fuß gegen die Wand. „Wir übergeben ihnen die Mezzos, und dafür dürfen wir als arme Schlucker wieder abziehen."
    „Die haben keine Ahnung, was es kostet, mit einem Raumschiff durch die Gegend zu gurken, auf einem Planeten zu landen, wochenlang nach Mezzos

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