1426 - Daarshol, der Cantaro
soll das geschehen sein?"
„In V-2", bestätigte Gucky. „Ich traf dort einen Drakisten, der einen versiegelten Raum geortet hatte. Ich sprang in diesen Raum, und damit begann das Unglück. Meinen ausführlichen Bericht hat der Syntronikverbund der CIMARRON.
Der Mann und ich gerieten kurz vor meinem Teleportationssprung in die Energiefalle in eine schwere Explosion. Er trug keinen besonderen Schutzanzug. Nach meinen Vorstellungen kann er das nicht überlebt haben."
„Wer soll das gewesen sein?" fragte Pedrass Foch. „Er nannte sich Allochthon. Ein Ortungsspezialist von der BLUEJAY."
Foch lachte laut auf. „Du willst dich über uns lustig machen, mein Freund.
Dafür besteht eigentlich wenig Anlaß."
„Wieso?" Gucky war erbost. „Ich habe Allochthon selbst gesehen und gesprochen.
Ich habe sogar kurz in seinen Gedanken geschnüffelt. Das aber nur, um keine unnötige Zeit zu verlieren. Er hieß so, und er kam von der BLUEJAY."
„Paß mal auf, Mausbiber." Foch deutete auf eine Leuchttafel, mit deren Hilfe er die Einsätze der Suchtrupps koordinierte. Er stellte dort die jüngsten Daten dar. „Bis zu deinem Verschwinden waren die Leute von der BLUEJAY nur in diesen Sektionen der BARSHEEBA eingesetzt gewesen."
„Nun mal langsam." Gucky hockte sich auf einen umgestürzten Metallträger und starrte abwechselnd den Drakisten und Perry Rhodan an. Ihm war anzusehen, daß es in seinem Gehirn arbeitete. „Ich sage euch, ich habe einwandfrei die Gedanken dieses Mannes gelesen. Er dachte die Wahrheit."
„Vielleicht", meinte Perry Rhodan. „Vielleicht dachte er aber nur das, was er denken wollte, um dich zu täuschen. Wir wissen nicht viel über die biologische und robotische Struktur der Cantaro."
„Ich kenne natürlich nicht alle Freihändler mit Namen", sagte Pedrass Foch. „Den Namen Allochthon habe ich allerdings noch nicht gehört."
„Wir können das Problem schnell lösen", bot Omle Fitzcarrald an.
Er schaltete eine Verbindung zur Hauptsyntronik der BLUEJAY und bat um Auskünfte über ein Besatzungsmitglied oder einen Ortungsspezialisten namens Allochthon."
Die Antwort kam sofort: „Es gibt an Bord der BLUEJAY keinen Ortungsspezialisten mit dem Namen Allochthon. Es gibt auch keinen Freihändler mit diesem Namen. Vielleicht hilft die folgende Information zu diesem Namen. Der Begriff >allochthon< stammt aus dem Altgriechischen und findet in der speziellen Begriffswelt der Geologen Verwendung. Dort bedeutet er etwa: >an anderer Stelle entstanden<. Weitere Informationen dazu besitze ich nicht."
„Das schlägt dem Faß den Boden aus."
Gucky stöhnte. „Dann war das dieser verflixte Cantaro! Ich habe ihn gesehen, aber nicht erkannt. Zweifellos hatte er sich maskiert. Er hat mich ganz schön auf den Arm genommen und außerdem mit seinen Gedanken getäuscht. Ich stand vor ihm und habe ihn nicht identifizieren können! Er muß uns recht gut kennen, daß er sich solche Scherze leisten kann. Ich schwöre Rache! Anders kann ich diese furchtbare Blamage nicht verkraften."
„Ich verstehe." Perry Rhodan war nachdenklich geworden. „Wir neigen nach wie vor dazu, unseren Gegner zu unterschätzen, während er fast nach Belieben mit uns Katz und Maus spielt.
Reg dich nicht auf, Kleiner. Ein Gutes hat dein Erlebnis. Jetzt wissen wir endgültig, daß es mindestens einen Cantaro an Bord des Wracks gibt. Sehr wahrscheinlich ist er das einzige Besatzungsmitglied, und alles andere, was auf mehrere Cantaro hinweist, sind bewußt ausgelegte falsche Fährten.
Noch haben wir ihn nicht, aber jetzt steht fest, daß die ganze Jagd nicht umsonst war."
„Sie war dann umsonst",. meinte Omle Fitzcarrald, „wenn wir den Kerl nicht zu fassen kriegen."
„Du weißt", wandte sich Rhodan an den Mausbiber, „was du zu tun hast?"
„Klar. Ich fertige mit Hilfe der CIMARRON-Syntroniken ein Phantombild dieses Allochthon an. Wir informieren alle Suchtrupps und die anderen Raumschiffe. Die Sicherheitsmaßnahmen müssen verstärkt werden, denn es könnte sein, daß der Cantaro versucht, eins unserer Schiffe in seinen Besitz zu bringen.
Ich traue dem Burschen inzwischen fast alles zu."
„Traust du dir auch zu, ihn zu fangen?"
Pedrass Foch blickte Gucky herausfordernd an. Dessen Blicke wechselten zwischen dem Waffenmeister der BLUEJAY und dem Kommunikationsspezialisten hin und her. „Mit deiner Hilfe und dem technischen Firlefanz von Fitz." Gucky zeigte seinen Nagezahn. „Immer."
*
Daarshol, der Cantaro, hatte sich
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