1426 - Daarshol, der Cantaro
mehr, Perry.
Der Cantaro hat einen Fehler begangen, den ich ausnutzen werde. Dazu brauche ich deine Unterstützung. Ich möchte, daß alle Kommunikationsstränge zur FIREFLY und zu den automatischen Meß- und Peilstationen im Wrack zur Gänze lahmgelegt werden. Außerdem dürfen zwischen unseren Raumschiffen Nachrichten nur mit hochwertiger Kodierung ausgetauscht werden. Besser ist, wenn ihr euch eine Weile ganz in Schweigen hüllt und das Wrack nur beobachtet. Dieser Droide kennt uns einfach zu gut. Er weiß stets, wo wir sind und was wir planen. Er muß von allen Informationsquellen abgeschnitten werden."
„Ich verstehe, was du willst", entgegnete Rhodan nach kurzer Überlegung. „Wir berauben uns damit aber auch aller Möglichkeiten, an ihn heranzukommen.
Und außerdem hat er Foch in seiner Gewalt."
„So ist es!" Gucky reckte sich. „Und das ist der Fehler, den er begangen hat. Du wirst es sehen. Ich löse das Problem fast allein. Ich möchte nur, daß ein Kampftrupp mit Fesselfeldern einsatzbereit ist. Den dürft ihr aber nicht vorher über Funk ansprechen."
„Vorher?" Rhodan legte die Stirn in Falten. „Bevor ich ihn anfordere", verbesserte sich der Mausbiber. „Was hast du vor, Kleiner?"
„Du kommst von selbst drauf. Und es ist besser, wenn möglichst wenige etwas davon wissen. Nur dann erfährt es der Cantaro auch nicht. Bändige Reno. Yantill mit irgendwelchen Tricks, denn die Drakisten wollen sicher Pedrass sofort mit aller Gewalt befreien. Das würde ihnen nicht gelingen. Und sie würden das Leben des Mannes nur gefährden. Alles klar?"
Perry Rhodan nickte. „Du gehst ein großes Risiko ein, Gucky, aber ich billige es. Der Spuk muß endlich ein Ende finden. Ich glaube zu wissen, was du beabsichtigst."
„Es ist ganz einfach, Perry", flüsterte der Ilt. „Ich warte, bis der Sender, den Daarshol mit sich herumschleppt, anfängt zu arbeiten. Seine Gedanken kann er vor mir verbergen, aber die von Pedrass nicht.
Und dann warte ich darauf, was der mir mitteilt. Das Schöne ist ja, daß der Cantaro nicht merken wird, wenn der Sender arbeitet."
Gucky teleportierte erneut. Perry Rhodan schickte sich an, so behutsam wie möglich die Forderungen des Mausbibers in Taten umzusetzen.
*
Gucky sprang ohne bestimmtes Ziel in das Wrack hinein. Er landete in einem kleinen Raum etwa im Zentrum der BARSHEEBA. Hier suchte er sich eine passende Sitzgelegenheit, auf der er sich niederließ.
Dann konzentrierte er sich mit seinen telepathischen Sinnen ganz auf die nähere Umgebung. Alles, was weiter als 130 Meter von ihm entfernt war, mußte sich außerhalb des Wracks befinden. Und alle gedanklichen Signale, die von dort kamen, mußten von den Freihändlern stammen.
Der Mausbiber blockierte sie sorgfältig.
Sie hätten ihn nur gestört.
Damit herrschte plötzlich telepathische Stille in ihm.
Daß der Cantaro sich gegen jegliche Ausspähung schützen konnte, hatte Gucky bereits erfahren. Er war auch in gewissem Maß in der Lage, in seinem organischen Gehirn oder in einem anderen organischen oder anorganischen Teil seines Körpers gezielte Gedanken zu erzeugen, die telepathisch erfaßbar waren. Darauf war Gucky bei Allochthon auch hereingefallen.
Er hatte nicht erkannt, daß es sich um eigentlich unwahre Dinge gehandelt hatte, weil der Cantaro diesen Teil seiner Überlegungen abgeschottet hatte.
Daraus hatte der Ilt gelernt. Er mußte sehr vorsichtig sein, damit ihn Daarshol nicht noch einmal narrte.
Die telepathische Stille hielt eine Weile an. Gucky wurde schon ungeduldig. Sollte der Cantaro Pedrass Foch am Ende doch getötet haben? Eigentlich war das unwahrscheinlich, denn es ergab keinen Sinn. Und andererseits, so mußte sich Gucky sagen, hatte der Cantaro so manches getan, was nicht mit Logik zu erklären war.
Gucky ließ jeden möglichen Gedankenfetzen, der aus dem BARSHEEBA-Wrack kommen konnte, in sein Bewußtsein.
Er entdeckte schließlich den Drakisten, aber dessen Gehirn ruhte fast völlig, und das war ein sicheres Zeichen dafür, daß er noch besinnungslos war. Es bedeutete aber auch, daß Foch noch lebte. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis dieser >Sender< wirklich aktiv wurde.
Dann würde alles davon abhängen, wie sich Pedrass Foch verhielt. Gucky traute dem Waffenmeister der BLUEJAY zu, daß er seine Lage richtig einschätzte und dementsprechend reagierte.
Die Minuten verstrichen. Und plötzlich waren die Gedanken des Drakisten da. Sie waren noch etwas trag von der
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