1426 - Daarshol, der Cantaro
und rannte plötzlich mit diesem los. Er hielt genau auf eine Seitenwand der Halle zu und durchbrach diese, als sei sie aus Papier.
Gucky sah, wie er zuvor ein winziges Objekt fallen ließ.
Eine schwere Explosion erfolgte an der Stelle, an der der Cantaro durch die Stahlwand gestürmt war und etwas hatte fallen lassen. „Verdammte Sch...!" schimpfte Malibu Varozza und fügte eine ganze Reihe noch unmöglicherer Bemerkungen hinzu. „Ich kann dir diesmal nicht widersprechen", meinte Gucky, dem die letzten zwanzig Sekunden wie ein Alptraum vorkamen.
Und dann erkannte er, welchen Fehler der Cantaro gemacht hatte!
Oder verbarg sich hinter der Entführung Fochs nur eine neue List? Der Ilt stutzte, aber dann sagte er sich, daß es sein mochte, wie es wolle. Jetzt konnte er den Cantaro nämlich aufspüren!
*
Der stumme Kampf tobte weiter in Daarshol. Ein Teil von ihm wollte kämpfen, ein anderer aufgeben. Im Augenblick hatte der rein syntronische Teil gesiegt, der die Auseinandersetzung suchte. Er hatte die Entführung des Freihändlers gelenkt.
Nun hatte der Cantaro einen neuen Trumpf in den Händen, diesen Pedrass Foch. Er besaß eine Geisel, und das würde die Freihändler sehr vorsichtig werden lassen. Er hatte ihnen zudem sehr deutlich demonstriert, zu welchen Hochgeschwindigkeitsleistungen sein Körper in der Lage war.
Der Funkempfänger der hellbeigen, leichten Kampfkombination spiegelte einen Teil der Hektik wider, die nun ausgebrochen war. Sie waren verstört und hatten es versäumt, sich direkt auf die Spuren des einsamen Kämpfers zu heften.
Ein Entkommen aus der Bugzone war für Daarshol unproblematisch. Seine Kombination konnte die automatischen Peil- und Ortungsstationen, die die Freihändler an allen Ecken und Enden installiert hatten, über größere Entfernungen erkennen. Er konnte ihnen leicht ausweichen.
Noch einfacher war es jedoch für den Droiden, wenn er sich gar nicht an die offiziellen Wege, an die Schächte und Korridore innerhalb der BARSHEEBA hielt. Das Klimasystem und mehrere stillgelegte oder ausgefallene Energieleiter eigneten sich auch zur Fortbewegung.
Wenn dabei etwas zu Bruch ging, dann war das bedeutungslos.
Der separate Zeitmesser in seinem Körper schickte wieder ein spezielles Signal, das ihn an das ursächliche Problem erinnerte. Vielleicht war es doch angebracht, sich in den nächsten Stunden zu stellen. Natürlich würde der Cantaro nicht wirklich aufgeben. Das konnte er bei seiner Mentalität gar nicht.
Die syntronischen Prozessoren, die den harten Kurs anstrebten, hatten recherchiert.
Sie teilten dem zentralen Bewußtsein mit, daß alles getan werden mußte, um den gefährlichen Mutanten Gucky auszuschalten.
Daarshol beschäftigte sich sogleich mit dieser Forderung. Viele Möglichkeiten besaß er nicht mehr, um das Pelzwesen zu eliminieren.
Der Drakist hing schlaff in seinem linken Arm. Er hatte ihn wohl etwas zu hart getroffen, obwohl ihm äußerlich nichts anzusehen war. Es spielte keine Rolle, selbst wenn er sterben würde.
Sentimentalitäten oder Hemmungen kannte der Cantaro jetzt nicht.
Er löste seine drei letzten Sprengsätze aus, die er in der BARSHEEBA versteckt hatte. Das würde die Freihändler noch weiter beunruhigen und auf falsche Spuren lenken. Danach wartete er eine Weile und verließ sich ganz auf die akustischen Sensoren.
Als er sich seiner Sache sicher war, kehrte er mit der besinnungslosen Geisel ganz leise an einen Ort zurück, an dem sie ihn bestimmt nicht vermuteten. Er war von außen nicht als Versteck zu erkennen.
In der nächsten Stunde würde sich einiges tun. Er fragte sich, ob jemand von ihnen sein Doppelspiel durchschauen konnte. Er zweifelte daran.
Der separate Zeitmesser tickte, und das organische Gehirn verlangte erneut, daß er den Kampf aufgeben sollte
6.
Gucky winkte hastig Omle Fitzcarrald zu sich heran. Der Kommunikationsspezialist war nicht weniger verstört über die plötzliche Flucht des Cantaro zusammen mit Pedrass Foch als alle anderen. „Pack hier zusammen!" verlangte der Ilt. „Zieh dich zunächst zu Bully in die FIREFLY zurück. Räumt die BARSHEEBA von allem Personal! Und stellt keine dummen Fragen. Es muß sein."
Dann teleportierte er, ohne eine Reaktion abzuwarten, in die CIMARRON. Perry Rhodan war schon über die jüngsten Ereignisse informiert. Der Mißerfolg ließ auch ihn eine düstere Miene aufsetzen. „Wie konnte das passieren?" warf er Gucky vor. „Das spielt jetzt keine Rolle
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