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1426 - Ein Hauch von Hölle

1426 - Ein Hauch von Hölle

Titel: 1426 - Ein Hauch von Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nagel auf den Kopf.
    Sie standen nicht allein vor dem Imbiss. Auch an den besetzten Nebentischen hatten die Gäste nur ein Thema, und es gab keinen unter ihnen, der nicht entsetzt gewesen wäre. Noch lag die Stadt in einer gewissen Lähmung. Das allerdings würde sich bald ändern, wenn man sich von dem Schock erholt hatte.
    Bevor Mirjam sprach, räusperte sie sich wieder. »Und was soll ich bei diesem Besuch machen?«
    »Darüber denke ich noch nach. Ich kann mir vorstellen, dass dir eine wichtige Aufgabe zuteil wird.«
    »Welche denn?«
    »Dass du ihn zuerst besuchst und meinen Besuch auf eine bestimmte Art und Weise ankündigst. Ich werde mich mit diesem Mann beschäftigen, das steht fest. Und es wird kein Spaß werden, das steht auch fest. Und jetzt werde ich ihn dir beschreiben.«
    »Warum das denn?«
    »Frag nicht. Es hat seine Gründe.«
    »Wie du meinst.«
    Beide steckten die Köpfe zusammen. Leo Ganero sagte nur so viel, wie er verantworten konnte.
    Mirjam hörte ihm aufmerksam zu. Sehr wohl war ihr nicht dabei, aber sie traute sich auch nicht, etwas Negatives zu sagen oder einfach wegzugehen. Mitgefangen, mitgehangen. Dieses Sprichwort kam ihr in den Sinn und schien sich bei ihr zu erfüllen.
    »Du hast alles verstanden?«
    »Ja.«
    »Und du hast auch die Nerven, das durchzuziehen?«
    »Ich hoffe es.«
    »Gut. Sollte es trotzdem Probleme geben, musst du wissen, dass ich auch noch da bin.«
    »Eine Frage noch. Ist dieser Sinclair wirklich ein so schlimmer Finger?«
    Leo schaute an ihr vorbei ins Leere. »Ja, das ist er. Man hat mich reingelegt, und dafür muss er bezahlen.«
    Mirjam traute sich nicht, danach zu fragen, wie die Bezahlung aussah. Sie hoffte nur, dass sie nicht in einem Chaos von Gewalt, Blut und Tod endete, denn das hatte London zur Genüge erlebt…
    ***
    Es war dieselbe Stadt, aber sie sah trotzdem anders aus. Als ich das Yard Building verließ, hatte ich das Gefühl, in der Fremde zu stehen.
    Aber das Leben war erstarrt!
    Nicht alles. Es fuhren auch weiterhin Autos, doch kaum private Wagen. Polizisten und Rettungsfahrer waren unterwegs. Die Zugänge zu den unterirdischen U-Bahnstationen waren gesperrt worden.
    An allen wichtigen Gebäuden standen Wachtposten. In der Nähe des Yard Buildings herrschten Kontrolle und Hektik zugleich. Das dreieckige Symbol mit der Schrift schien sich langsamer zu drehen.
    Hier waren die Namen Scotland Yard und Metropolitan Police verewigt.
    Ich hatte noch Glück und wurde nur von wenigen Absperrungen aufgehalten. Die Explosionen hatte es weiter nördlich gegeben wie in King’s Cross. Hier in Soho quoll kein Rauch mehr aus den Schächten.
    Die Menschen, die ich sah, wirkten gezeichnet. Der Schrecken stand in ihren Gesichtern wie eingemeißelt. Dabei spielte es keine Rolle, welche Hautfarbe sie hatten und welcher Religion sie angehörten. Die Angst war allgegenwärtig.
    Und hinter mir war ein Killer her!
    So dachte ich. Davon musste ich ausgehen, wenn alles stimmte, was wir uns zusammengereimt hatten. Ob es auch wirklich zutraf, konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich versuchte, mich so normal wie möglich zu verhalten. Es gelang mir nicht immer. Stets spürte ich auf meinem Rücken das Kribbeln, und ich merkte zudem, dass ich mich öfter umschaute als gewöhnlich, um auf irgendwelche Besonderheiten zu achten, die mich betrafen.
    Sie fielen mir nicht auf, denn die ganze Stadt war zu einer Besonderheit geworden.
    Ich musste nicht sehr weit gehen. Ich kannte einige Abkürzungen, doch die nahm ich nicht, denn wenn ich ehrlich war, fürchtete ich mich vor einer Kugel aus dem Hinterhalt.
    Seit Jahren wohnte ich in einem von zwei prägnanten Hochhäusern am Rande von Soho. Suko und Shao lebten hier ebenfalls. Um sie zu besuchen, brauchte ich nur eine Tür weiter zu gehen.
    War es gut, dass Suko im Büro zurückgeblieben war? Man konnte es so und auch so sehen. In meiner Begleitung wäre er zu sehr aufgefallen. Da hätte sich der Killer schnell zurückziehen können. Ich musste davon ausgehen, dass er so einiges über mich in Erfahrung gebracht hatte, und dann war ihm auch klar, wie eng Suko und ich zusammenarbeiteten, sodass er mit ihm rechnen musste.
    Es war schon gut, dass er sich mit Shao in Verbindung gesetzt und sie gebeten hatte, ein wachsames Auge zu haben, sollte sich in der Umgebung etwas ereignen.
    Killer sondieren ihr Terrain. Das wusste ich. Sie kundschaften aus, wo sie am besten zuschlagen können. Auch sie schaffen es nicht, sich unsichtbar zu

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