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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kieselhügel. In diesem Abschnitt hielt sich niemand auf.
    Llonn hatte auch nach der zweiten Kehre Pech. Zwar erfreute sich die Südseeprojektion großer Beliebtheit, doch es waren nur unbekannte Leute da. Wo sollte er noch suchen, wenn er sie hier nicht finden konnte? Es wäre aussichtlos, das wußte er. Sowohl die wissenschaftlichen Abteilungen als auch die Mannschaftsquartiere kamen in Frage.
    Am Ende hatte er doch noch Glück.
    Sie, eine weitere Frau und zwei Männer spielten mit einem federleichten Plastikball. Ihre roten Haare schienen trocken; ein kosmetischer Trick offenbar.
    Immer wieder tauchte die Frau kurz unter und kam mit scheinbar trockenem Haar wieder hoch. „Sunny!" rief er.
    Bevor sie sich noch umdrehen konnte, holte er Luft und ließ sich unter die Wasseroberfläche sinken. Es war nicht Sunnys Gesicht, sondern das der anderen Frau. Weder sie noch die beiden Männer schenkten ihm Beachtung.
    Wo war die Physikerin? Llonn schüttelte verwirrt den Kopf und schluckte Wasser.
    Er mußte weiterschwimmen, hinter dem Schwerkraftknick würde er sie einholen.
    Mit den Füßen brachte er sich eilig in waagerechte Lage, kraulte los und erreichte den Knick. Tatsächlich, da war sie, kurz vor der Liegewiese. Er ignorierte zwei Frauen, die ihn wegen Rücksichtslosigkeit beschimpften, und erreichte die Umkleidekabine kurz hinter ihr.
    Sunny stand nackt da. „Hallo", sagte er, „hast du mich eben nicht gehört? Ich wollte mit dir reden..."
    Llonn war froh, daß er in dieser Situation überhaupt sprechen konnte. Sie sah noch besser aus, als er es sich vorgestellt hatte.
    Die Haare scheinbar trocken, der Körper triefend naß - doch der Gesichtsausdruck ließ ihn mitten im Satz verstummen.
    Plötzlich wußte er, daß sie ihn durchaus gehört hatte. Gerade deshalb war sie ja so rasch verschwunden. „Okay, Llonn, wie du willst", antwortete sie erbost. „Wenn du mich nicht in Ruhe läßt und mir weiterhin nachstellst, spreche ich mit Ginsen über dich. Ist das klar?"
    Llonn schluckte und brachte kein Wort heraus. Deshalb nickte er nur und sah sie unglücklich an. „Sehr gut." Ihr aggressiver Blick ließ ihn frösteln; Wassertropfen perlten an ihrer Haut herunter und bildeten eine Lache um die Füße. „Dann verstehen wir uns ja. Und jetzt verschwinde.
     
    3. Spukgesichter
     
    Als es an der Kabinentür klopfte, stellte Pidder Dawuhd die halb geleerte Flasche beiseite. Seine Magengeschwüre machten ihm wieder zu schaffen. Die wohlige Wärme allerdings vertrieb den Schmerz. „Einen Augenblick bitte!"
    Man schrieb Mitte Mai des Jahres 1143 NGZ. Jedenfalls hofften sie, daß diese Zeitrechnung noch Bestand hatte. Die übrigen Schiffe der Tarkan-Flotte würden es inzwischen wissen, doch sie hingen seit mehr als sechs Wochen in der Luft.
    Träge wandte er sich der Tür zu. Er war nicht ganz ein Meter achtzig groß, ziemlich dick und wirkte behäbig. Die kahle Stelle am Hinterkopf sah aus, als habe er sie absichtlich hineingeschoren. Überhaupt verkannten die Leute vieles an ihm. Sie warfen Pidder mangelnde Ernsthaftigkeit und andere Dinge vor. Einiges sicher mit Recht, überlegte er, doch gerade in dieser isolierten Position am Trümmerfriedhof hätte er sich mehr Rücksicht gewünscht.
    Vor der Tür stand Wrede Parnelle. „Du überraschst mich", sagte er freundlich. „Immer herein mit dir.
    Möchtest du etwas trinken? Ich dachte, du wärest viel zu schüchtern, um mich einmal zu besuchen."
    Wrede wehrte seine aufdringliche Höflichkeit mit einer Handbewegung ab. „In einer Stunde ist die Konferenz, und wir müssen beide erscheinen ... Deshalb dachte ich, die Gelegenheit wäre günstig."
    Sie war etwas größer als er, schmal gebaut, mit blonden Haaren und bläßlichem Teint. Natürlich war sie hübsch - Pidder sah sich in dieser Hinsicht einig mit den meisten männlichen Besatzungsmitgliedern. Aber sie strahlte keinerlei Erotik aus. „Günstig wofür?" erkundigte er sich plötzlich mißtrauisch. „Für ein Gespräch natürlich." Es schien, als müsse sie um jedes Wort kämpfen. „Ich will dir etwas sagen, was dir sonst wohl keiner sagt. Pidder, du bist doch Moslem?"
    „Das bin ich. Ich glaube an Allah und an den Neuzeitkoran."
    „Wie kommt es dann, daß du soviel Alkohol trinkst? Moslems ist Alkohol verboten! Und im übrigen riechst du schon wieder aus dem Mund." Sie wedelte mit der Hand vor ihrer Nase und schaute strafend drein. „Darum geht es also." Pidder seufzte müde. Er räumte einen der beiden Sessel

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