1428 - Wächter der BASIS
Dunkelziffer."
„Worauf willst du hinaus?" Seine Begeisterung ließ sie unwillkürlich abrücken. „Das ist eine simple Sache, Ginsen!"
Enlo strahlte gegen seine Gewohnheit über das ganze Gesicht. „An strategisch wichtigen Punkten markieren wir Teile der BASIS mit Peilsendern. Außerdem geben wir mobile Ortungsgeräte dazu. Und wenn dann tatsächlich etwas geschieht, können wir frühzeitig losschlagen. Ich habe ausgerechnet, daß wir mit etwa dreihundert Sender/Orter-Kombinationen siebzig Prozent des Friedhofs überwachen können.
Na, was sagst du dazu?"
„Im Moment noch gar nichts. Ich muß darüber nachdenken."
„Warum?" wollte Enlo Chartar enttäuscht wissen. „Ich weiß gar nicht, was du noch willst, Ginsen. Das ist genial."
„Eine gute Idee", gab sie zu. „Aber sie hat auch Nachteile. Erstens; Llonn Hartwick war mit der Dreizehn in unmittelbarer Nähe, als es die erste registrierte Kursänderung gab. Ohne Ergebnis, wir haben keinerlei Anzeigen bekommen.
Eine fest aufgebaute Ortungs- und Sendestation würde gewiß nicht mehr ausrichten. Zweitens müßten die Beiboote die dreihundert Geräte zunächst einmal verteilen. Ich weiß nicht, ob wir uns die Energieverschwendung leisten können."
„Komm schon, Ginsen... Das ist lächerlich. Die MONOCEROS verfügt über einen leistungsfähigen Hypertrop-Zapfer."
„Richtig. Und jedesmal, wenn wir zapfen, kann man uns noch in Hangay orten. Dann tauchen vielleicht schneller Hauri oder Kartanin auf, als uns lieb ist.
Und wir können nicht ausweichen. Die MONOCEROS muß hierbleiben. - Ich werde noch einmal darüber nachdenken, Enlo. Allerdings solltest du dir nicht zuviel Hoffnung machen. Ich glaube, ich werde deinen Plan ablehnen. Er berücksichtigt zu wenig unsere verwundbare Lage."
Enlo lief puterrot an im Gesicht. Ginsen glaubte schon, er würde die Beherrschung verlieren und laut herumschreien. Doch der hochgewachsene Mann fuhr lediglich auf dem Absatz herum und stürmte hinaus.
Dabei hatte sie ihm den eigentlichen Grund nicht einmal verraten.
Es lag an diesen Kursänderungen.
Ginsen war überzeugt davon, daß sich dort draußen etwas aufhielt. Es beobachtete sie.
Es wartete nur darauf, irgendwie zum Eingreifen gezwungen zu sein. Die Fremden waren an der Trümmerzone interessiert, und Ginsen würde sich hüten, unnötig einen Interessenkonflikt zu schaffen.
Gerade da lag nämlich die Gefahr in Enlos Plan. Niemand wußte, wie die Fremden auf dreihundert Peilsender reagieren würden. Solange sie keinerlei Absicht verrieten, die BASIS zu zerstören, war der Status quo für beide Seiten annehmbar... Jedenfalls hoffte Ginsen das.
Sie konnten sich Gewißheit verschaffen, wenn die CIMARRON und die übrigen Schiffe zurückkehrten. Bis dahin mußte sie ihre Besatzung ablenken.
*
Etwas auf den Orterschirmen ließ sie zusammenzucken. Man schrieb den 20.
Juli 1143, nach etwa vier ereignisarmen Monaten im Trümmerfriedhof. Die Bedrohungen hatten sich in der MONOCEROS entwickelt, nicht außerhalb. Bis heute. Ginsen hatte gerade Dienst in der Zentrale. Sie schaute zurück auf ihren Kommandomonitor und vergewisserte sich, daß sie nicht etwa einer Sinnestäuschung zum Opfer fiel. „Syntron", befahl sie hastig, „Auswertung!"
„In mittlerer Entfernung sind neun Objekte aus dem Linearraum gefallen. Es handelt sich um kartanische Trimarane.
Die Bauart stimmt mit den ringsum verteilten Wracks überein."
„Also Plünderer...", murmelte sie. „Das ist unsere erste Bewährungsprobe. Alarm für die MONOCEROS. Alles auf Gefechtsstation."
Der Syntron löste das entsprechende Signal aus. Noch in derselben Sekunde erfüllte das rhythmische Pfeifen der Alarmsirenen sämtliche Räume. Etwa ein Drittel der Besatzung wurde aus dem Schlaf geweckt, die übrigen würden hoffentlich rasch an ihren Stationen eintreffen. Zwar konnte der Syntron sämtliche Schaltungen auch allein vornehmen, doch verließ sich Ginsen lieber auf eine zusätzliche Sicherung: die Leute ihrer Mannschaft.
Zwei Minuten später war die Zentrale vollständig besetzt. „Treffen aktive Ortungsimpulse ein?" fragte sie Pidder Dawuhd, den Chef techniker der Ortung. „Natürlich orten die neun Schiffe. Aber ich wage zu behaupten, daß sie uns gegen die Wracks und die Bestandteile der BASIS noch nicht ausgemacht haben."
„Danke. Dann können wir sie mit einem Überraschungsangriff ein für alle Mal in die Flucht schlagen."
Natürlich kam Widerspruch von Woome Bilabong. In diesem Fall
Weitere Kostenlose Bücher