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1429 - Totenkopf-Ballade

1429 - Totenkopf-Ballade

Titel: 1429 - Totenkopf-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Totenschädel hatten es nicht geschafft, mich in Brand zu setzen. Aber es wäre passiert, wenn mich das Kreuz nicht beschützt hätte.
    Aber warum hatte man mich verbrennen wollen?
    Weil ich dem Zentrum oder der Lösung einfach zu nahe gekommen war? Einen anderen Grund konnte ich mir nicht denken.
    Ich blickte mich in der Umgebung um und stellte fest, dass kein weiterer Schädel mehr durch die Luft schwirrte. Und die geheimnisvolle Frauengestalt war ebenfalls verschwunden.
    Ich stand auf.
    Es war das Zeichen für meine Freunde, sich ebenfalls zu bewegen.
    Bisher hatten sie nur gestanden und zugeschaut. Harry erreichte mich als Erster. Er schüttelte den Kopf, schaute sich um, sah nichts und fragte: »Verdammt, John, was ist das gewesen?«
    Ich klopfte mir einige Grashalme von der Kleidung. »Das hast du doch selbst gesehen.«
    »Klar. Totenköpfe, die plötzlich anfingen zu brennen.«
    »Genau!«
    »Und wo sind sie jetzt?«
    Ich winkte ab. »Das kann ich dir leider nicht sagen. Und ich weiß auch nicht, wo diese Erscheinung geblieben ist.«
    »War es diese Malinka?«
    »Davon gehe ich mal aus. Und ich gehe weiterhin davon aus, dass man sie nicht als eine normale Tote bezeichnen kann. Sie ist gestorben, egal wie, aber sie lebte weiter, und sie spielt mit Totenköpfen wie andere mit Bällen.«
    »Nur dass die Bälle keinen Tod durch Verbrennen bringen, was bei dir ja wohl der Fall sein sollte. Ich habe alles genau gesehen, John. Plötzlich schlugen sie einen Bogen und waren verschwunden. Kannst du mir den Grund nennen?«
    Ich deutete auf meine Brust.
    Harry verstand. »Dein Kreuz?«, fragte er trotzdem.
    »Ja. Ich hatte mich schon gewundert, dass es nicht reagierte, aber als die beiden Schädel ganz nah waren, wehrte es sie ab. Es reagierte auf die Gefahr, und das hat auch die andere Seite festgestellt, denn sie zog sich zurück. Sicherlich hat sie die wahre Macht des Kreuzes gespürt.«
    »Kann sein.« Harry Stahl nickte. »Aber es muss weitergehen, denke ich.«
    »Sicher.«
    »Und wie?«
    Harry war nervös, das sah ich ihm an.
    »Mach dir darüber keine Sorgen. Wir wissen jetzt, mit wem wir es zu tun haben. Für mich ist diese Person keine andere als die verstorbene Malinka, die einfach nicht normal sterben kann, obwohl sie damals hier unter der Erde verscharrt wurde.«
    »Und wer oder was hält sie am Leben?«
    »Eine andere Macht, Harry.«
    »Der Teufel.« Er nickte mir zu. »Es ist doch sein Feuer gewesen. Oder etwa nicht?«
    »Man kann es erst mal so sehen.«
    »Wie willst du es löschen?«
    Ich hob die Schultern. »Zunächst müssen wir an Malinka herankommen. Alles andere wird sich dann ergeben.« Ich setzte mich in Bewegung und steuerte auf die beiden Frauen zu, die dicht beisammen standen und auf uns warteten. Sie lächelten zwar, aber dieses Lächeln wirkte doch sehr verkrampft.
    Besonders bleich war Jana geworden. Sie sprach mehr mit sich selbst, als sie sagte: »Das habe ich noch nie erlebt. Ein Geist, der mit Feuer wirft und Totenköpfen. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Das ist ja grauenhaft.« Sie umfasste meinen rechten Arm. »Das kann doch jeden Augenblick wieder passieren – oder nicht?«
    Ich bestätigte dies. »Ausschließen kann man es wirklich nicht, Jana.«
    »Und was sollen wir machen?«
    »Sie bleiben hier keine Minute länger.« Ich wandte mich an Dagmar Hansen. »Ich denke, dass du sie wegbringst. Am besten ist es, wenn ihr im Hotel wartet.«
    »Das heißt, du willst hier auf dem Friedhof bleiben?«
    Ich nickte.
    Dagmar legte ihre Stirn in Falten. »Und was hast du vor, wenn ich das mal fragen darf?«
    »Darfst du, meine Liebe. Ich werde mich um eine Person kümmern, die eigentlich längst vermodert sein sollte.«
    »Dann willst du hier auf sie warten?«, fragte Harry Stahl.
    »Das denke ich.«
    Er verdrehte die Augen. »Wäre es nicht besser, wenn wir beide auf dem Friedhof bleiben?«
    »Willst du verbrennen?«
    »Moment mal.« Er trat einen Schritt zurück. »Wer sagt dir, dass ich hier verbrenne?«
    »Du hast keinen Schutz, und zwei Kreuze besitze ich leider nicht. Wahrscheinlich könnt ihr euch nicht mal im Hotelzimmer hundertprozentig sicher fühlen. Die andere Seite hat euch gesehen. Sie wird euch als Zeugen einstufen. Dass sie ihren Weg eiskalt geht, haben wir am Pfarrer gesehen.«
    Harry war es nicht recht. Er rang mit sich. Dagmar war einsichtiger. »Ich denke, dass John Recht hat. Wir setzen uns in den Wagen und fahren in den Ort.«
    »Willst du diese Malinka denn nicht

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