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1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ikarus Pell und Zarlo Yilgrizz hierherholst, dann wirst du alles tun, um sie heranzuschaffen."
    „Du meinst... notfalls soll ich die Station selbst in Betrieb nehmen?"
    „Genau das! Überlege doch mal. Wenn es seit Jahrhunderten keine Schule mehr gibt auf Arranguusha, dann findet sich wahrscheinlich auch niemand, der den Hyperfunk bedienen kann. Ich vermute, da sitzt ein Roboter, der im Bedarfsfall die Befehle ausführt. Schalte ihn aus, wenn er nicht so will, wie es für uns nötig ist."
    Albert Holm blickte Warnat Emargoun an.
    Der rothaarige Riese grinste. Er nickte ihm zu. „Nur keine Bange", riet er ihm. „Ich will, daß die Anlage wieder läuft, selbst wenn wir dafür einige Leute zusammenschlagen müssen."
     
    *
     
    Albert Holm verzögerte, als sie über eine Farm hinwegflogen. Er hatte einen kleinen Umweg zum Raumhafen gewählt, obwohl die Zeit drängte. Roff wäre sicherlich ungehalten darüber gewesen, doch das war ihm egal. Er wollte mehr über die nähere Umgebung des Raumhafens wissen, bevor er sich auf irgendwelche Abenteuer einließ.
    Die Farm nahm ein überraschend großes Gebiet ein. Auf sorgfältig gepflegten Feldern arbeiteten zahllose humanoide Gestalten. Sie hatten eigenartig spitz auslaufende Hinterköpfe. „Wer sind diese Leute?" fragte er Warnat Emargoun, der teilnahmslos neben ihm saß. „Dronats", antwortete er abfällig. „Sklaven."
    Albert Holm blickte ihn fassungslos an.
    Zunächst glaubte er an einen Scherz, doch nicht die Spur eines Lächelns zeichnete sich in dem groben Gesicht des Arranguushaers ab. „Sklaven?" fragte er. „Natürlich. Ohne die geht es nicht.
    Sollen wir die Arbeit etwa selber machen?
    Das ist unmöglich."
    Der Gleiter trieb in einer Höhe von etwa hundert Metern über die Felder hinweg.
    Holm bemerkte einige großdimensionierte Maschinen, die teils auf den Anbauflächen, teils am Rand standen und verrotteten. „Und was ist mit den Maschinen?"
    „Sie funktionieren nicht mehr. Niemand weiß, wie man sie wieder in Ordnung bringen kann."
    Der Ingenieur beschleunigte wieder und brachte die Maschine auf Kurs zum Raumhafen. Es fiel ihm schwer, als wahr zu akzeptieren, was er gesehen hatte. In der Schule hatte er gelernt, daß der technischzivilisatorische Stand auf allen von Menschen besiedelten Planeten annähernd gleich hoch war.
    Wie war es möglich, daß es auf Arranguusha keine Schulen gab? Hätte man ihm vor wenigen Tagen so etwas gesagt, er hätte eine solche Behauptung als blanken Unsinn abgetan. „Wieso ist Roff eigentlich hierhergeflogen?" fragte er. „Wie hast du dir den Auftrag besorgt?"
    Warnat Emargoun grinste. „Ich bin in Whawhataul gewesen, der Hauptstadt." Er deutete nach Süden, um anzuzeigen, daß diese Stadt dort irgendwo zu finden war. „Ich habe dem Pro Gold gegeben, damit er meine Waren in das Angebot nimmt. Er hat es in den großen Computer gegeben."
    Albert Holm begriff.
    Es war recht einfach. Auf Arranguusha gab es - wie auf vielen anderen Welten auch - eine syntronische Zentraleinheit, die mit einem Hypersender verbunden war.
    Der Computer konnte sich auf einer bestimmten Frequenz mit einem Warenoder Dienstleistungsangebot einschalten, wenn irgend jemand über Hyperfunk nach diesen Leistungen fragte. Natürlich hatte Warnat Emargoun überhaupt keine Ahnung von marktgerechten Preisen. Er hatte sein Angebot wahrscheinlich mit Preisen versehen, wie sie vor Jahrzehnten gültig gewesen waren, als sein Großvater die Produktionsanlage noch betrieben hatte. Endehar Roff hatte das Angebot im Humanidrom in seinem Computer gehabt und hatte darauf angebissen, da es wesentlich günstiger war als alle anderen.
    Sicherlich können wir unsere Zelte hier auch abbrechen und unser Glück auf anderen Welten versuchen, dachte der Ingenieur. Aber erstens kann es Wochen dauern, bis ein Raumschiff mit der passenden Route kommt, und zweitens ist es erheblich teurer, weiterzureisen, als hierzubleiben und einige Reparaturen durchzuführen. „Woher kommen die Sklaven?" fragte er. „Aus den Wäldern", antwortete der Rothaarige verächtlich. „Es sind Primitive, kaum mehr als Affen."
    Holm war nicht so ohne weiteres bereit, das zu glauben, doch er stellte keine weiteren Fragen. Seine Aufgabe war es, an der Vollendung des Jahrhundertwerks Humanidrom mitzuarbeiten.
    Am Raumhafen hatte sich nichts verändert, sah man davon ab, daß der Frachter wieder gestartet war. Ein eisiger Wind fegte um das Gebäude und wirbelte die vertrockneten Blätter auf.
    Holm

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