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1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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landete unmittelbar neben dem Eingang. Er stieg aus, zog sich den Kragen seiner Jacke bis zu den Ohren hoch und eilte in die Abfertigungshalle. Der Rothaarige folgte ihm. Ihm war nicht zu kalt. Er bewegte sich ruhig und langsam.
    Ein röhrenförmiger Roboter bewegte sich an den Schaltern entlang, saugte Staub auf und putzte mit zwei ausgefahrenen Teleskoparmen die Scheiben. „Bevor ich hier irgendwo eindringe und gewaltsam Anlagen benutze, die für mich gesperrt sind, muß ich mehr über Arranguusha wissen", sagte er und blickte fragend zu dem rothaarigen Riesen an seiner Seite auf. „Weißt du, ob es hier irgendwo ein Informationszentrum gibt?"
    Warnat Emargoun deutete schweigend auf die Tür zu einem Aufenthaltsraum.
    Durch die transparenten Trennscheiben konnte Holm eine Computersäule sehen.
    Obwohl er daran zweifelte, daß er sie in Betrieb nehmen konnte, ging er hin. Gleich darauf merkte er, daß er zu pessimistisch gewesen war. Die Tür öffnete sich vor ihm, und die Monitoren der Säule schalteten sich ein. Das Bild einer jungen Frau erschien. Freundlich lächelnd blickte sie den Ingenieur an. „Willkommen auf Arranguusha", begrüßte sie ihn. „Ich hoffe, du wirst einige gute und erfolgreiche Tage auf unserem Planeten verleben. Wir haben viel zu bieten. Arranguusha hat eine hochentwickelte Wirtschaft mit einem reichhaltigen Angebot. Aber auch für die Freizeit wird viel geboten. Die Landschaften des Südens sind in der ganzen Galaxis berühmt. Aus allen Teilen der Milchstraße kommen Gäste zu uns, um hier ihre Ferien zu verbringen."
    Es war ein altes Programm, das längst überholt war.
    Holm drückte einige Tasten und rief verschiedene Informationsprogramme ab.
    Er erfuhr, daß Arranguusha eine Bevölkerung von 800 Millionen hatte - oder gehabt hatte. Der Großteil der Bevölkerung lebte auf den Kontinenten auf der südlichen Halbkugel des Planeten. Der Raumhafen war im Norden angelegt worden, um die Lärmbelästigung so gering wie möglich zu halten. Von hier aus sollte es schnelle Antigrav-Verbindungen zu allen Städten des Planeten geben.
    Holm bezweifelte die Angaben. Auf dem Flug zum Raumhafen hatte er Dutzende von Antigravgleitern gesehen, die irgendwo in der Landschaft herumlagen und verrotteten.
    Arranguusha mochte einst eine Welt mit glänzenden Zukunftsaussichten gewesen sein. Jetzt war es eine sterbende Welt. „Wieso gibt es keine Schulen?" fragte der Ingenieur.
    Warnat Emargoun zuckte hilflos mit den Schultern. „Keine Ahnung. Schulen sind verboten."
    Wer konnte ein Interesse daran haben, Schulen zu verbieten?
    Holm stand vor einem Rätsel. „Irgend jemand macht euch systematisch kaputt", stellte er fest. „Wer ist euer Feind?"
    „Wir haben keine Feinde", behauptete der rothaarige Riese. Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund und trat unsicher von einem Bein auf das andere.
    Die Fragen des Ingenieurs behagten ihm nicht. Sie machten deutlich, wie wenig er über Arranguusha wußte. „Es ist so sinnlos", sagte Holm. „Es kann doch niemand einen Vorteil davon haben."
    „Mein Vater hat gesagt, daß gekämpft wurde", bemerkte Warnat Emargoun plötzlich. Er kratzte sich den Hinterkopf. „Aber ich weiß nicht mehr, wer gegen wen gekämpft hat."
    „Ging es um Sklaven?"
    Der Rothaarige schüttelte den Kopf. „Nein, mein Vater hat gesagt, sie kamen mit Raumschiffen. Die Dronats haben keine Raumschiffe." Er lachte. „Sie können nicht einmal einen Antigrav fliegen."
    „Hast du schon einmal von der CI-LADA gehört?" fragte der Ingenieur, einem spontanen Gedanken folgend.
    Emargoun schüttelte den Kopf. „Wer soll das sein?"
    Holm verließ den Warteraum und ging zu einer Tür hinüber, die für den allgemeinen Publikumsverkehr gesperrt war. „Vergiß es", sagte er.
    Jetzt wußte er, daß es irgendwann einmal militärische Auseinandersetzungen um Arranguusha gegeben hatte. Sie hatten den wirtschaftlichen und kulturellen Niedergang zur Folge gehabt. Ein Racheakt an der Bevölkerung also? Aber von wem?
    Er brach die Tür auf, was nicht weiter schwer war, und folgte einem Gang bis zur Hyperfunkstation. Sie war durch eine große, gelbe Schrift gekennzeichnet. „Gibt es eine Macht, die euch beherrscht?" fragte er. „Unsinn", antwortete der Rothaarige mürrisch. „Arranguusha ist ein freier Planet. Niemand hat uns dreinzureden.
    Höchstens die auf Terra."
    Holm verzichtete darauf, ihm eingehendere Fragen über „die auf Terra" zu stellen. Er wußte, daß er keine befriedigenden

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