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1431 - Das Humanidrom

Titel: 1431 - Das Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehofft zu sehen."
    „Es gibt nur ein kleines Problem", bemerkte der Rothaarige. „Was für eins?" Endehar Roff war in seinem Element. Den Hinweis auf ein Problem schien er nicht für bedeutend anzusehen. „Die Anlage funktioniert nicht", eröffnete Warnat Emargoun ihm.
    Der Leitende Ingenieur zuckte wie unter einem elektrischen Schlag zusammen. „Wie war das?" fragte er mit tonloser Stimme. „Die Anlage arbeitet nicht", erwiderte Emargoun. Niedergeschlagen senkte er den Kopf. „Seit Jahren schon nicht."
    „Wieso nicht?" fuhr Roff ihn an. „Hast du keine Aufträge gehabt?"
    „Irgendein Teil ist ausgefallen", erwiderte der riesenhafte Mann. Er fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. „Ich weiß nicht, welches Teil. Niemand auf Arranguusha kann es mir sagen."
    „Es gibt spezielle Roboter für solche Anlagen", sagte der Leitende. „Warum hast du sie nicht eingesetzt? Wo sind sie?"
    „Da drüben an der Schalttafel. Es sind zwei. Sie haben die Anlage gewartet. Aber dann haben sie ihre Arbeit eines Tages eingestellt, und seitdem funktioniert nichts mehr."
    Er blickte Roff flehend an. „Du verstehst etwas von diesen Dingen. Du kannst mir helfen, die Anlage wieder in Gang zu setzen, damit ich endlich wieder Geld verdiene."
    Roff zeigte auf die Fabrikationsanlage. „Ich muß da rein", erläuterte er. „Aber das geht nur in einem Schutzanzug. Ich muß völlig staubfrei sein, sonst richte ich mehr Schaden an, als ich verantworten kann. Gibt es irgendwo eine Schleuse?
    Hast du Schutzanzüge?"
    „Ich bin da drinnen gewesen und habe versucht, etwas zu tun, aber ich habe nichts ausgerichtet", gestand Warnat Emargoun. „Ich hatte keinen Anzug an, und es hat der Anlage nicht geschadet. Du kannst auch so reingehen."
    Endehar Roff stöhnte verzweifelt. „Wie kann ein Mensch nur so dumm sein! So etwas lernen die kleinen Kinder schon in der Schule."
    „Es gibt keine Schule auf Arranguusha", erwiderte der Rothaarige. „Schon seit Jahrhunderten nicht mehr."
    Albert Holm legte dem Mann die Hand an den Arm. „Kannst du lesen und schreiben?" fragte er.
    Warnat Emargoun blickte ihn hilflos an.
    Er wußte offensichtlich nicht, was sein Besucher von ihm wollte. „Also nicht", seufzte der Ingenieur. „Woher hast du diese Anlage?"
    „Ich habe sie von meinem Vater geerbt, und er hat sie von seinem Vater."
    Endehar Roff bewies, daß er ein Pragmatiker war, der sich nicht lange mit Reden aufhielt. „Wir werden die Anlage wieder in Gang bringen", kündigte er an. „Mag sein, daß es Tage oder Wochen dauert, bis es soweit ist. Die Zeit spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, daß wir hier bekommen können, was wir dringend benötigen. Und gleichzeitig können wir dir helfen."
    Er grinste, packte den Roten am Bart und zerrte daran. „Nur eins mußt du dir merken! Geh niemals dort hinein! Das ist nur Fachleuten gestattet, und das auch nur dann, wenn sie Schutzanzüge tragen. Begriffen?"
    „Ja, Herr", stammelte der Riese, und plötzlich lag er vor Roff auf den Knien. „Ich danke Gott dafür, daß du zu mir gekommen bist."
    Der Leitende Ingenieur befahl ihm, aufzustehen und ihnen alle Räumlichkeiten der Fabrik außerhalb der Fabrikationsanlage zu zeigen. Warnat Emargoun gehorchte. Er war nun kaum noch wiederzuerkennen, und Holm begriff, daß er zuvor lediglich seine Unsicherheit hinter dem abwesenden Verhalten und dem Schweigen hatte verbergen wollen.
    Roff inspizierte jeden Raum. Dabei nannte er Holm allerlei Dinge, die sie in den nächsten Tagen benötigten, wenn sie die Reparatur durchführen wollten. „Zunächst wirst du einen Funkspruch nach Lokvorth absetzen!" befahl er. „Wir schaffen die Arbeit nicht allein. Ich will, daß Ikarus Pell und Zarlo Yügrizz so schnell wie möglich nachkommen. Die beiden sind Spezialisten, die uns entscheidend helfen können."
    „Gibt es denn ein Raumschiff, mit dem sie kommen können?" fragte Holm erstaunt. „Sie müssen alle Hebel in Bewegung setzen, damit eines der Schiffe Lokvorth anläuft und sie mitnimmt", erklärte der Leitende energisch. „Kosten spielen keine Rolle. Wir brauchen diese beiden, oder die Arbeiten am Humanidrom werden um Jahre zurückgeworfen."
    „Ich nehme an, am Raumhafen gibt es eine Hyperfunkstation", sagte der junge Ingenieur. „Wenn aber in den nächsten Wochen kein Raumschiff erwartet wird, dann ist sie vermutlich nicht besetzt."
    Roff packte ihn an der Schulter. „Nun hör mal gut zu, mein Junge", sagte er beinahe drohend. „Wenn ich will, daß du

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