1431 - Shaos Feindin
herrschten andere Gesetze. Es waren die der Magie.
Und so trieben die beiden Körper voneinander weg.
Wohin?
Weder Suko noch Shao kannten die Antwort, nur eine Person, aber Nagita schwieg…
***
Ich zählte drei Männer, die sich dem Fahrgeschäft näherten. Wegen der Dunkelheit waren sie nicht genau zu erkennen. Mir fiel nur auf, dass der Mittlere kleiner war als die beiden außen Gehenden.
Bei meinem Job bleibt es nicht aus, dass man sich auch bei ganz normalen Vorgängen bestimmte Gedanken macht, und so kam es mir hier vor, als würden nicht normale Menschen, sondern Zombies auf mich zukommen, da sie sich zudem so ähnlich bewegten.
Nach wenigen Sekunden musste ich mein Urteil revidieren. Es waren keine lebenden Toten, sondern normale Menschen, die über die Stufen der Treppe zu mir hochgingen.
Der kleine Mann trug einen Anzug, dessen Stoff sehr dunkel aussah. Sein helles Hemd hatte einen Stehkragen. Er war Asiate. Vom Alter her schätzte ich ihn auf über 50. Das Haar war bereits grau. Er hatte es streng nach hinten gekämmt.
Die anderen beiden Männer waren wesentlich jünger. Man konnte sie schon als geschmeidige Gestalten einstufen, und ich musste mich schon sehr täuschen, wenn es sich nicht um die Leibwächter des Älteren handelte. Sie trugen dunkle Hosen und auch dunkle Hemden.
Beide hatten ihre Haare länger wachsen lassen und sie im Nacken zusammengebunden, sodass die Länge sie nicht störte.
Noch taten sie nichts. Ich konnte mir allerdings leicht vorstellen, dass sie sich schnell in Kampfmaschinen verwandelten.
Der alte Mann war der Chef. Er sprach mich auch an. Ob er den Toten bemerkt hatte, gab er mit keiner Geste zu verstehen.
»Was tun Sie hier, Mister?« Er sprach mit einer etwas dünnen Stimme. Da er nahe genug bei mir stand, sah ich, dass seine Augen so gut wie keinen Glanz zeigten.
»Sagen wir so: Ich halte Wache!«
Mit dieser Antwort konnte der Mann beim besten Willen nichts anfangen, deshalb schüttelte er auch den Kopf und antwortete mit einer Gegenfrage.
»Für wen oder was halten Sie Wache?«
Ich wies auf den Wagen mit dem Toten. »Für ihn…«
Überrascht zeigte sich der kleine Mensch nicht. »Ja, wir haben ihn schon gesehen. Ist er ein Freund von Ihnen?«
»Nein, ich kenne nicht mal seinen Namen.«
»Er heißt Ross Baldwin und arbeitet bei einer Security-Agentur.«
»Aber jetzt ist er tot. Der Pfeil steckt mitten in seiner Brust. Das kann Ihnen bestimmt nicht gefallen.«
»Ob es mir gefällt oder nicht, das ist nicht wichtig. Ich weiß auch nicht, was hier vorgefallen ist. Ich kann Ihnen nur sagen, dass Sie hier nichts zu suchen haben, wobei ich davon ausgehe, dass Sie nicht der Mörder sind. Oder irre ich mich?«
»Sie irren sich nicht.«
»Hm. Sind Sie ein Zeuge?«
»Auch das nicht.«
»Dann haben Sie den Toten gefunden?«
»Stimmt.«
»Woran sich die nächste Frage anschließt. Was haben Sie um diese Zeit auf dem Platz hier zu suchen?«
Allmählich ging mir dieses Gefrage auf die Nerven. »Warum wollen Sie das wissen? Wer sind Sie überhaupt?«
»Ich heiße Haito und bin außerdem noch der Besitzer dieses einmaligen Fahrgeschäfts.«
»Toll«, sagte ich lobend. »Da bin ich ja goldrichtig.«
»Warum?«
»Weil ich sowieso mit Ihnen reden wollte. Und zwar über den Toten und über Ihr Fahrgeschäft, das wirklich einmalig ist, was ich bereits feststellen konnte. Da Sie mir Ihren Namen gesagt haben, will ich nicht zurückstehen. Ich heiße John Sinclair und arbeite für Scotland Yard. Wenn Sie meinen Ausweis sehen möchten, ich zeige…«
»Nein, nein, das ist nicht nötig. Lassen Sie ihn ruhig stecken.« Er strich über sein glattes Haar. »Dann hat also ein Polizist den Toten entdeckt. Kann man das so sagen?«
»Exakt.«
»Und als Polizist sind Ihnen Ihre Handlungen vorgeschrieben. Ich denke, dass Sie den Toten nicht hier liegen lassen wollen.«
»Das hatte ich vor. Ich werde meinen Kollegen Bescheid geben, damit der Mann abgeholt wird. Gleichzeitig muss ich mich um Sie kümmern, Mr Haito.«
»Um mich? Weshalb?«
»Nicht so sehr um Sie persönlich. Es geht mehr um Ihr Unternehmen, auf dem wir stehen. Da scheint mir einiges nicht zu stimmen. Ich habe mich nämlich gewundert, dass es auch in der Nacht funktioniert, obwohl es praktisch abgeschaltet ist.«
Haito sagte erst mal nichts. Er spreizte nur die Finger und drückte die Spitzen dann leicht gegeneinander. Dann hatte er sich so weit gefangen, dass er eine Antwort geben konnte.
»Ich merke
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