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1432 - Die Fratze der Nonne

1432 - Die Fratze der Nonne

Titel: 1432 - Die Fratze der Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn töten wollte.«
    »Ja, davon kann man ausgehen. Kennst du vielleicht seinen Namen?«
    Johnny schaute mich an. Ich sah, dass er stark nachdachte. Er fürchte sogar die Stirn, und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    »Da war etwas«, sagte er nach einer Weile. »Sie hat einen Namen genannt. Aber mir fällt im Moment nur der Vorname ein.«
    »Und?«
    »Arnie.«
    »Das ist immerhin etwas«, gab ich zu. »An den Nachnamen kannst du dich nicht erinnern?«
    Johnny rutschte auf seiner Kante hin und her. »Sie hat ihn genannt«, gab er mit leiser Stimme bekannt. »Ich weiß es genau.«
    »Bitte, Johnny«, mischte sich Bill ein. »Du musst dich daran erinnern. Es ist verdammt wichtig.«
    »Ja, das weiß ich. Das ist mir ja alles klar. Nur war das so kurz. Wie eine Momentaufnahme. Ich stehe da auf dem Schlauch. Ich kann wirklich nicht sagen, wer oder wie…«
    »Denk in Ruhe nach«, riet ich ihm. »Nur keine Hektik. Wie ich dich kenne, wird dir der Name schon wieder einfallen.«
    Johnny lächelte vor sich hin. Er sagte allerdings nichts und strengte sich sehr an.
    Ich konnte mit diesem Vornamen allein ebenfalls nichts anfangen.
    In meiner speziellen Bekanntenreihe gab es keinen Menschen mit dem Vornamen Arnie. Da konnte ich mir noch so intensiv den Kopf zerbrechen.
    Johnny bewegte seine Hände. Er rieb sie übereinander, und ruhig sitzen bleiben konnte er auch nicht.
    »Ja«, flüsterte er plötzlich. Dann etwas lauter. »Ja, ich glaube, ich habe es. Der Name ist mir wieder eingefallen.« Johnny hob den Kopf und schaute abwechselnd Bill und mich an. »Der Typ heißt Spencer. Arnie Spencer. Jetzt weiß ich es wieder.«
    Ich nickte zufrieden. Das war eine Spur, und der konnte man nachgehen.
    »Es wird doch herauszufinden sein, wo dieser Arnie Spencer wohnt«, sagte Bill.
    »Das denke ich auch. Bleib du bei Johnny.«
    »Okay.«
    Bill stellte keine weiteren Fragen. Er wusste auch so, was ich vorhatte.
    Ich verließ die Zelle und ging zurück ins Zentrum des Reviers. Ich wollte an den Computer. Wenn dieser Arnie irgendwo aufgefallen und polizeilich registriert worden war, dann würde über ihn auch etwas im Computer zu finden sein.
    Ich sprach darüber kurz mit dem grauhaarigen Kollegen, der mir seinen Apparat zur Verfügung stellte. Ich war zwar kein Experte, aber ich konnte einigermaßen mit dem Ding umgehen. Das nötige Passwort nannte mir der Kollege, und ich konnte mich einloggen.
    Die Liste enthielt viele Namen. Es war keine direkte Fahndungsliste, aber nach den Terroranschlägen waren noch mehr Namen und Daten von Menschen gespeichert worden, die sich auffällig benommen hatten.
    Ja, es gab einen Arnie Spencer. Und was ich über ihn zu lesen bekam, das passte auch. Er war schon zweimal wegen versuchter Vergewaltigungen vor Gericht gestellt worden. Einmal hatte er einsitzen müssen.
    »Sechs Monate«, murmelte ich.
    Der Kollege hatte mich gehört. »Was sagten Sie?«
    »Ah, es geht um diesen Mann. Einen gewissen Arnie Spencer. Ihn suche ich.«
    »Arnie?«
    Ich hob den Kopf und schaute ihn an.
    »Ja, Arnie Spencer.«
    »Den kenne ich. Er lebt hier in der Nähe.« Der Kollege schüttelte den Kopf. »Verdammt, ich hätte selbst darauf kommen können. Arnie und der tote Sid Norman sind Kumpel gewesen. Oder besser gesagt Kumpane. Auch Sid war als Sexualtäter bekannt. In der letzten Zeit sind sie nicht straffällig geworden. Man kennt ja seine Typen, wenn man jahrelang in einem bestimmten Revier arbeitet. Wollen Sie zu ihm?«
    »Das versteht sich.«
    Der Kollege nickte. »Ich weiß zum Glück, wo er sich hier verkriecht.«
    »Sagen Sie es mir.«
    »Gar nicht mal weit von hier weg. Sie können sogar zu Fuß hingehen. Dazu eine Frage, Mr Sinclair. Sind Sie zufällig bei der Herfahrt an einem Bahndamm entlang gefahren?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Haben Sie auch die Kleingärten dort gesehen?«
    Ich nickte.
    Der Beamte grinste. »Da haust er. Er muss da eine Bude gerbt haben…«
    »Bude?«
    »Ja, seine Laube. Die können Sie nicht verfehlen. Es ist ein alter Kirmeswagen ohne Räder.« Der Kollege wiegte den Kopf. »Er steht ungefähr in der Mitte der Anlage.«
    »Danke für den Tipp.«
    »Und Sie wollen jetzt zu ihm?«
    »Darauf können Sie sich verlassen. Es ist wichtig.«
    »Ich könnte mit Ihnen gehen, Mr Sinclair.«
    »Nein, nein, lassen Sie mal. Sie haben hier genug zu tun. Ich hoffe nur, dass es nicht zu spät ist.« Mehr verriet ich ihm nicht. Ich wollte auch nicht mehr zurück zu Johnny und Bill, denn ich ahnte, dass

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