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1432 - Die Fratze der Nonne

1432 - Die Fratze der Nonne

Titel: 1432 - Die Fratze der Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber niemand kümmerte sich darum.
    Erst groß nach einem Eingang zu suchen, dazu hatte ich nicht die Lust und die Nerven. Zur Straße hin waren die Gärten eingezäunt, doch es gab Zeichen, dass ich nicht die erste Person war, die über den Zaun stieg und auf diesem Weg das Gelände betrat.
    Ich verließ den Rover und wollte schon an dem Drahtgeflecht in die Höhe klettern, als ich rechts neben mir ein Loch sah, wo der Draht aus dem Verbund gerissen worden war.
    Ich musste mich nur kurz ducken und schlüpfte durch das Loch auf das Grundstück.
    Schrebergärten sind in der Regel gepflegt. Das traf nicht auf das Gelände hier am Zaun zu, denn in meiner Nähe war das wuchernde Gras mit Unkrautpflanzen durchsetzt.
    Ich musste mich regelrecht bis zu den Gärten durchkämpfen. Ich erreichte einen sauber geharkten Weg und ging ihn entlang. Wenn ich zur Seite schaute, sah ich durch die Lücken zwischen den Stämmen der abgeernteten Obstbäume die Umrisse von zahlreichen Lauben und Gartenhäusern.
    Wo fand ich den Wohnwagen? Oder das alte Modell aus einem Zirkus. Bisher hatte ich ihn nicht entdeckt. Ich musste zur Mitte des Geländes, um einen besseren Überblick zu bekommen.
    Ich dachte daran, dass ich mich schon öfter in Schrebergärten herumgetrieben hatte, um jemanden zu stellen. Sie galten noch immer als gute Verstecke in einer Großstadt.
    Ich stoppte, als ich eine Kreuzung erreichte. Die tiefe Nacht war nicht eben mein Freund. Ich hätte mir schon einen sternenklaren und mondbeschienenen Himmel gewünscht. Der war leider nicht vorhanden, und so musste ich mich mit den Gegebenheiten abfinden und weiter in der Finsternis nach diesem ungewöhnlichen Wagen Ausschau halten.
    Nicht jede Bude sah gleich aus. Es gab kleinere und größere. Manche waren flach, andere hatten so etwas wie ein angedeutetes Dach.
    Viele verschwanden auch hinter hohen Gewächsen, sodass ich sie immer etwas spät erkannte.
    Meine Anwesenheit hatte einige Vögel aus dem Schlaf gerissen.
    Mit heftigen Flügelschlägen flohen sie aus den Baumkronen und suchten sich einen anderen Platz.
    Das war nicht gut. Wer sich hier aufhielt und die Vögel beobachtete, der konnte sich einiges denken. Ich bewegte mich trotzdem weiter durch die Stille. Ab und zu hörte ich das Geräusch eines fahrenden Autos von der Straße her, aber das war auch alles, was man als störend ansehen konnte. Ansonsten war ich allein.
    An den Blättern und Pflanzen klebte noch die Feuchtigkeit. Die Luft war alles andere als trocken. Wenn der Morgen graute, würden sicherlich Dunstschwaden aufsteigen. Doch noch nahmen sie mir nicht die Sicht.
    Ich sah auch keine andere Gestalt in meiner Nähe.
    Einige Male strich ich nahe an den Lauben vorbei, ohne fündig zu werden. Aber mein Glück verließ mich nicht. Ich hatte schon fast den Bahndamm erreicht und sah auch den Zaun an dieser Seite schimmern, als ich den Kopf nach rechts drehte.
    Mein Blick glitt über einen Garten hinweg und traf auf die Umrisse der Behausung, die auf dem Gelände stand.
    Das musste es sein!
    Plötzlich schlug mein Herz schneller. Ich bewegte mich nicht von der Stelle.
    Es war still, abgesehen von einem leisen Rascheln, das eigentlich immer zu hören war und von irgendwelchen kleinen Tieren stammte. Es war ein Wohnwagen, und er war nicht beleuchtet. Weder von innen her noch von außen. Er stand da wie abgestellt, und niemand schien sich in den letzten Jahren um ihn gekümmert zu haben.
    Um Genaueres zu erkennen, musste ich näher an ihn heran. Dabei waren meine Schritte so gut wie nicht zu hören.
    Ich kam dem Garten näher und stellte selbst in der Dunkelheit fest, dass er nicht eben gepflegt aussah. Hier schien sich längere Zeit niemand aufgehalten zu haben.
    Aber ich ließ mich nicht täuschen. Mit sehr gespannten Sinnen betrat ich das Grundstück, auf dem einige Obstbäume wuchsen und das Gras der Wiese schon eine beträchtliche Höhe erreicht hatte.
    Es war wirklich ein alter Zirkuswagen, der hier stand und vermutlich diesem Arnie Spencer als Unterkunft diente. Sowohl an der Vorder- als auch an der Rückseite ragte das Sonnendach etwas vor, aber wo sich der Eingang befand, sah ich nicht. Bei diesen alten Fahrzeugen entweder vorn oder hinten, bestimmt nicht an den Seiten.
    Ich machte mich auf die Suche und fand den Zugang sehr schnell.
    Eine Holztreppe mit zwei Stufen führte hinauf. Eingerahmt wurde sie von zwei Kübeln, aus denen Bäume wuchsen, deren Blätter verwelkt waren.
    Auf Zehenspitzen schlich ich die

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