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1432 - Die Fratze der Nonne

1432 - Die Fratze der Nonne

Titel: 1432 - Die Fratze der Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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läuft es doch immer ab – oder?«
    »In der Regel schon.«
    »Gut, dann muss ich mit meinem Urlaub anfangen.«
    Ich wunderte mich im Stillen und sagte ansonsten nichts, weil ich Johnny nicht durcheinander bringen wollte.
    Bill hatte seinem Sohn etwas zu trinken besorgt. Bevor Johnny anfing zu sprechen, leerte er die Flasche und stellte sie dann auf den Boden. Danach hörten wir sehr intensiv zu, und was wir dabei erfuhren, sorgte für Spannung und Kopfschütteln zugleich bei mir.
    Wir unterbrachen ihn nicht, auch wenn es Bill besonders schwer fiel, den Mund zu halten.
    »Ja, und jetzt wisst ihr alles«, sagte Johnny zum Schluss.
    Wir nickten, aber es hatten sich Fragen aufgebaut, und die überließ Bill mir.
    »Du hast also eine Nonne vor der Vergewaltigung durch zwei Männer gerettet.«
    »Genau.«
    Ich runzelte die Stirn und fragte noch mal nach. »Ist es tatsächlich eine Nonne gewesen?«
    Johnny verzog seine Lippen. »Ja, das habe ich zuerst gedacht.«
    »Jetzt nicht mehr?«
    »Nein. Oder würdest du das noch denken, nachdem sie ihr wahres Gesicht gezeigt hat?«
    »Den grünen Totenschädel.«
    »Ja.«
    »Und du hast den Toten erst entdeckt, als du wieder aus deiner Bewusstlosigkeit erwacht bist?«
    »Ja.«
    »Und dann hat man ihn verhaftet«, sagte Bill, »weil dieser Mensch Besuch von einer Frau bekommen hat. Sie sah die beiden – nun ja, sie konnte wohl nichts anderes denken. Dass aber die Polizisten darauf reingefallen sind, das hat mich schon gewundert. Erinnerst du dich, wie Johnny die Leiche beschrieben hat? Sie war blutüberströmt. Wenn er den Mann getötet hätte, dann hätten auch Spuren an ihm zu sehen sein müssen. Aber die Mühe hat man sich gar nicht erst gemacht, sondern hat ihn einfach mitgenommen, diese Ignoranten.«
    »Beruhige dich, Bill. Ich gehe mal davon aus, dass du Johnny gleich mitnehmen kannst. Weißt du, wer die Mordkommission leitet?«
    »Ein gewisser Fielding.«
    »Jerry Fielding?«
    »Kann sein. Kennst du ihn?«
    »Ja, nicht besonders gut, aber immerhin. Ich werde mich mit ihm in Verbindung setzen.« Danach wandte ich mich Johnny zu. Wir kamen auf die Verwandlung zu sprechen, und er beschrieb noch mal diesen Kopf, den er als einen grünen Totenschädel angesehen hatte.
    »Da bist du dir absolut sicher?«
    »Ja – oder…«, er zögerte. »Fast bin ich mir sicher. Als der Kopf so grünleuchtete, habe ich wirklich an einen Totenschädel gedacht. Die Haut kam mir nicht nur grün vor, sondern auch richtig dünn. Als wäre sie wie Gummi über die Knochen gespannt.«
    »Das ist was für dich, John«, sagte Bill. »Oder für uns. Da hat man meinen Sohn reingelegt. Fragt sich nur, wer es getan hat.«
    Ich runzelte die Stirn. »Abgesehen davon, dass ich Johnny jedes Wort glaube, interessiert mich weniger der veränderte Schädel, sondern viel mehr die Farbe.«
    »Das Grüne…?«
    »Genau, Bill. Damit habe ich ein Problem. Oder auch nicht, ich weiß es noch nicht. Aber ich komme nicht umhin, dabei an ein gewisses Land zu denken.«
    Bill pfiff leise vor sich hin. »Du meist doch nicht etwa Aibon?«
    »Das meine ich.«
    »Eine Nonne aus Aibon…?«, dehnte er.
    »Wobei ich mich frage, ob es wirklich eine Nonne gewesen sein muss. Ich kann nicht so recht daran glauben. Es könnte auch eine andere Person gewesen sein. Oder ganz bestimmt sogar. Sie kann sich als Nonne verkleidet haben, das ist alles möglich. Ich weiß nicht, was dahinter steckt.« Ich wandte mich wieder an Johnny. »Du hast doch mit ihr gesprochen. Hat sie etwas von einem Kloster oder einem Haus erwähnt, in dem sie wohnt?«
    »Nein, überhaupt nicht. Aber du hast Recht. Eine Nonne ohne Kloster kann ich mir auch nicht vorstellen.« Er schüttelte den Kopf.
    »Für mich ist sie auch keine Nonne mehr, sondern eine Mörderin und zugleich jemand, der sich rächen will.«
    »Hat sie dir gesagt, warum sie dich dabeihaben wollte?«, erkundigte ich mich.
    »Nein. Ich ärgere mich jetzt noch, dass ich mich mit ihr verabredet habe.«
    »Das kannst du auch«, sagte Bill.
    Vorwürfe brachten jetzt nichts. Aber Bills Reaktion war verständlich. Er war schließlich Johnny Vater.
    Ich kam auf ein anderes Thema zu sprechen und sagte: »Wenn ich mich recht erinnere, haben zwei Männer die Nonne damals vergewaltigen wollen. Einer ist tot. Aber was ist mit dem anderen?«
    Johnny hob die Schultern.
    »Du weißt wirklich nichts?«
    »Nichts Genaues. Elvira hat nur gesagt, dass sie den anderen auch noch aufsuchen würde. Ich denke, dass sie auch

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