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1432 - Die Fratze der Nonne

1432 - Die Fratze der Nonne

Titel: 1432 - Die Fratze der Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht weichen. Das Blut, das rings um das Opfer verteilt war. Nur ein Tier, das seine Beute gerissen hatte, konnte für solch eine Tat verantwortlich sein.
    In seinem Kopf dröhnte es. Mehrere Glocken zugleich schienen darin anzuschlagen, und so hörte er die Geräusche, die ihn jetzt erreichten, nur entfernt.
    Eine Frau schrie auf.
    Johnny taten die Schreie in den Ohren weh. Die Echos verwandelten sich in seinem Kopf zu stechenden Schmerzen, und er fand einfach nicht mehr die Kraft, sich zu erheben.
    Wieder erfasste ihn eine gewisse Übelkeit, und vor seinen Augen legten sich Schleier.
    Die letzten Minuten waren einfach zu viel für Johnny gewesen.
    So wie er lag, blieb er auch liegen, ohne bewusstlos zu werden. Er schwebte in einem Dämmerzustand, und auch als er die Geräusche hörte, die sich aus harten Tritten und Stimmen zusammensetzten, rührte er sich nicht.
    Johnny Conolly war in diesen schrecklichen Augenblicken alles egal geworden…
    ***
    Es musste ja so kommen. Man konnte es schon als Serie bezeichnen.
    Das Geräusch des Telefons riss mich mal wieder aus dem Schlaf, und so war es auch in dieser Nacht, wobei ich wirklich tief und fest die ersten Stunden geschlafen hatte und auch von keiner Armbrust tragenden Kämpferin in einer Geisterbahn geträumt hatte, die Suko und mir bei unserem letzten Fall begegnet war.
    Den Abend hatte ich nebenan verbracht. Eben bei meinen Freunden Suko und Shao, wobei die dunkelhaarige Chinesin auf der Couch gelegen hatte, um ihr linkes Bein zu pflegen, denn dort hatte sie der Pfeil ihrer Feindin erwischt.
    Die Wunde war nicht tief. Sie würde schnell verheilen, aber sie brachte doch zahlreiche Unannehmlichkeiten mit sich, denn Suko blieb nichts anderes übrig, als den Krankenpfleger zu spielen, was er bei Shao jedoch gern tat.
    Relativ früh war ich zu Bett gegangen, nachdem wir den letzten Fall noch mal durchdiskutiert hatten, und jetzt dies.
    Das Geräusch holte mich aus den Tiefen einer anderen Welt zurück an die Oberfläche. Als jemand stöhnte, da merkte ich, dass ich selbst es war, der dieses Geräusch verursacht hatte.
    »Hör doch auf!«, knurrte ich in mein Kissen, aber der moderne Störenfried schwieg nicht.
    Ich kämpfte mich hoch. Allerdings nur so weit, bis ich mit der Hand meines ausgestreckten Arms das Telefon erreichen konnte. Es stand auf dem Nachttisch, der Hörer lag noch auf, und schwerfällig hob ich ihn ab. Als ich mich mit einer mir selbst fremd klingenden Stimme meldete, wobei mein Name mehr einem Fluch glich, hörte ich die verdammt klare und nüchtern klingende Stimme meines Freundes Bill Conolly.
    »John, wach auf!«
    Es war wie ein Befehl. Nur konnte ich ihm nicht so leicht folgen.
    Mein Körper fühlte sich so schwer an.
    »Bist du das, Bill?«, fragte ich überflüssigerweise.
    »Ja, hörst du das nicht?«
    »Sorry, aber ich habe tief und fest…«
    »Das ist jetzt scheißegal. Du musst aufstehen und sofort losfahren.«
    Wenn Bill mitten in der Nacht anrief und so etwas sagte, dann brannte die Hütte. Der Adrenalinstoß, der jetzt durch meinen Körper jagte, zerstörte die Müdigkeit.
    Ja, ich war hellwach, und das von einem Augenblick zum anderen.
    »Was ist passiert?«
    »Johnny wurde verhaftet!«
    Ich hatte alles gehört, und ich hatte dabei das Gefühl, in ein Loch zu fallen. Ich wollte etwas sagen und sogar lachen, aber es kam bei mir zu keiner Reaktion.
    »Noch mal…«
    »Verdammt, Johnny ist verhaftet worden, John! Man hält ihn tatsächlich für einen Mörder!«
    »Nein…«
    »Glaubst du, ich scherze?« Die Frage glich schon einem Schrei, sodass ich zusammenzuckte.
    »Nein, nein, damit treibt man keine Scherze. Aber warum hat man ihn verhaftet? Er ist doch kein Mörder!«
    »Deine Kollegen glauben es aber!«
    Ich saß längst auf der Bettkante. »Wo steckst du jetzt?«
    »Auf einem Polizeirevier in Paddington, und ich fühle mich verdammt beschissen.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Wie schnell kannst du hier sein?«
    »Gib mir die Adresse, dann fliege ich.«
    »Kannst du haben.«
    »Und wir sehen uns dort?«
    »Klar. Ich gehe hier nicht weg. Ich werde deinen Kollegen noch genau klar machen, was ich von ihrer Aktion halte. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Lass es lieber. Alles andere wird sich schon regeln lassen.«
    »Gut, bis gleich.«
    Ich stand auf und fühlte mich noch immer benommen. Was Bill mir da gesagt hatte, das konnte nicht wahr sein, aber es musste stimmen, sonst hätte er mich nicht angerufen.
    Als ich auf meine Uhr

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