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1434 - Station der Rätsel

Titel: 1434 - Station der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Metemoa.
    Rund 500 Meter davon entfernt, setzte der Kreuzer auf seinen gravitomechanischen „Landestützen" auf
     
    7.
     
    Schrille Schreie weckten die Akonin aus einem kurzen, unruhigen Schlaf. Als sie die Augen öffnete, sah sie, daß sie, mit ihrem SERUN bekleidet, auf dem weichen Gummiboden eines niedrigen Sturmzelts lag - und sie wußte wieder, wo sie war.
    Vor dem Eingang zu der Schlucht, in der sie vor zirka einem Jahr das meisterhaft getarnte Tor gefunden hatte, durch das sie in die Geheimstation gelangt war.
    Sie rollte sich herum, riß den Magnetsaum des Zeltes zurück und kroch auf allen vieren ins Freie.
    Das erste, was sie sah, war Nuria Gaih Zahidi.
    Die Sana saß mit untergeschlagenen Beinen auf einem spärlich mit Gras bewachsenen Felsband, ihre NIM-ROD-Armbrust auf den Oberschenkeln und blickte aus schmalen Augen in die Schlucht, über deren steil aufragender Abschlußwand der Glutball der Sonne Sandra aufgegangen war.
    Auch Iruna von Bass-Teth kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, als sie in die von grellem Licht durchflutete Schlucht hineinspähte. Möglicherweise stand ein Wetterumschlag bevor, denn die Helligkeit wirkte unnatürlich und ließ alle Konturen hart und scharf erscheinen.
    Abermals hörte die Akonin die schrillen Schreie. Sie kamen von hoch oben, und als sie ihren Blick dorthin wandte, entdeckte sie die Silhouetten von einem guten Dutzend fliegender Reptilien, die mit weit klafternden Lederhautschwingen am blaßblauen, wolkenlosen Himmel kreisten.
    Wahrscheinlich nutzten sie die Aufwinde, die sich über den durch die Sonne aufgeheizten brettflachen Gipfeln der Tafelberge bildeten. Die Drachen von Bugaklis! „Ein schöner Tag", sagte Nuria, ohne sich zu bewegen. „Ich habe länger geschlafen, als ich wollte", stellte Iruna fest, richtete sich auf und reckte sich. „Wo sind die anderen?"
    „Böcklin erkundet die Schlucht", antwortete Nuria. „Und Kersham bereitet das Frühstück."
    „Ich bin gleich fertig!" rief die Stimme des marsianischen Navigators der CRAZY HORSE aus einem der beiden anderen Zelte.
    Iruna lächelte, als sie den Duft von Kaffee, Schinken und Toast wahrnahm.
    Sie ging zu der Quelle hinter dem Küchenzelt und wusch sich das Gesicht mit dem eiskalten, kristallklaren Wasser, das aus ihr rann und sich als schmales Bächlein den Hang hinabschlängelte, über den sie am Vortag aufgestiegen waren.
    Als sie sich wieder umdrehte, erblickte sie Eschkral Noghim Dragth.
    Der nur vierzig Zentimeter große Toklunte, dessen Körper aber mindestens so kräftig war wie der eines terranischen Schwerathleten, trug den SERUN über der Brust offen und hielt in der rechten Hand eine armlange Schlange. „Du warst auf der Jagd?" erkundigte sich die Akonin. „Nebenbei", antwortete Böcklin. „Stört dich der Anblick meiner Beute, Iruna-Lady?"
    „Überhaupt nicht", sagte Iruna. „Ich habe auch schon Schlangen und anderes Getier gegessen."
    „Möchtest du ein Stück haben?" fragte der Toklunte freundlich. „Ich ziehe nur noch die Haut ab, dann stecke ich sie in den Mikrowellengrill."
    „Vielen Dank, aber wenn ich Toastbrot mit Schinken haben kann, ziehe ich das vor", erklärte die Akonin lächelnd. „Und Ei!" ergänzte Kersham Tal, der eben aus dem Küchenzelt kam und einen Klapptisch davor aufstellte.
    Eine Minute später hatte er den Tisch gedeckt. Kaffee dampfte in den Tassen, auf den Tellern lag Toast, mit Butter bestechen und dick mit gekochtem Schinken belegt.
    Daneben standen Becher mit weichgekochten Eiern.
    Iruna, Nuria und Kersham ließen es sich schmecken, obwohl der Kaffee nicht aus Kaffeebohnen, die Butter nicht aus Sahne und die Eier nicht von Hühnern waren, sondern Surrogate aus der „Hexenküche" der CRAZY HORSE.
    Minuten später setzte sich auch Böcklin an den Tisch. Die abgehäutete und gut gegrillte Schlange sah sogar appetitlich aus und duftete auch so - und der Toklunte aß sehr manierlich mit Messer und Gabel. „Ich habe die Überreste der Station gefunden", berichtete er dabei. „In kleinen Stücken zertrümmert, teilweise vergast und durch Verschmelzen zu Schlacke verbacken."
    „Na, also!" sagte Nuria erleichtert. „Dann können wir ja wieder umkehren."
    „So schnell würde ich nicht aufgeben", protestierte Kersham. „Vielleicht verbirgt sich unter der Schlacke ein Rest der ehemaligen Station, dessen Untersuchung uns neue Erkenntnisse bringen könnte. Es kann uns doch nicht gleichgültig sein, wer diese Station ursprünglich baute und

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