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1434 - Station der Rätsel

Titel: 1434 - Station der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus welchem Grund."
    Dragth lächelte breit und zog ein engmaschiges Stück Netz aus haardünnen silbrigen Fäden aus einer Außentasche seines SERUNS. „Was könnte das denn sein?" fragte er gespannt. „Ein altes Haarnetz?" meinte Nuria wegwerfend.
    Iruna riß dem Toklunten das Netzstück aus der Hand und betrachtete es genau, dann sagte sie leise: „Das ist ein Teil eines Staubfiltersystems, wie wir es in ähnlicher Form für die Kernsektionen unserer Syntrons verwenden. Woher hast du das, Böcklin-Mann?"
    „Aus dem verlassenen Nest eines Flugdrachen", antwortete Dragth. „Der Drache wird aber kaum selbst an ein Staubfiltersystem herangekommen sein, das sich vielleicht tief unter den Trümmern befindet.
    Ich fand in seinem Nest aber alte Knochen früherer Beutetiere der Drachen, darunter auch die typischen Zähne von Nagern."
    „Das ist es!" rief Iruna erregt. „Nager graben oft tiefe und verzweigte Gänge und Röhren in den Boden. Hier könnten sie dabei auf ein in der Tiefe verborgenes Staubfiltersystem gestoßen sein und haben Stücke abgerissen und an die Oberfläche geschleppt. Als sie dann den Drachen zum Opfer fielen, nahmen diese das Netzstück zur Auspolsterung ihres Nestes mit. Das ist der Beweis dafür, daß es unter den Trümmern so etwas wie einen Syntron oder eine Positronik gibt, eine synthetische Intelligenz."
    „Die Drachen könnten das Stück Netz aber auch aus den Trümmern gescharrt haben", meinte Nuria Gaih Zahidi.
    Der Toklunte nahm Iruna das Netzstück weg, warf es hoch und fing es wieder auf und demonstrierte dabei seine lockere und geschmeidige Struktur. „Wenn du gesehen hättest, wie die Trümmer zusammengebacken sind, würdest du das nicht denken, Nuria-Lady", erklärte er. „Wenn du nur nicht so verdammt schlau wärst, Böcklin-Mann", sagte die Sana und fröstelte plötzlich, obwohl die Sonne die Luft angenehm erwärmt hatte und kein Wind wehte. „Iruna, laß die uralten Geheimnisse unter den Trümmern ruhen!
    Einen schlafenden Löwen soll man nicht wecken."
    Ihr Tonfall und ihr Mienenspiel verrieten der Akonin, daß die Sana es ernst meinte.
    Vielleicht war sie von einer Ahnung kommenden Unheils heimgesucht worden und befürchtete, sie, die Akonin, würde sich ins Verderben stürzen.
    Unter anderen Umständen hätte Iruna vielleicht auf Nuria gehört.
    Doch die Verlockung des Geheimnisses war zu stark - und außerdem war ihr Jagdinstinkt als Agentin des akonischen Energiekommandos geweckt worden.
    Sie holte tief Luft, dann entschied sie: „In einer Stunde brechen wir auf!"
     
    *
     
    Der Hohlraumresonator war eine Spezialanfertigung aus den Werkstätten der Freifahrer. Ursprünglich hatte er dem Aufspüren von Ynkelonium-Adern in den lunagroßen Trümmerstücken eines vor Jahrtausenden explodierten Riesenplaneten dienen sollen, der im Zentrums-Sektor von M30 entdeckt worden war.
    Ynkelonium war unentbehrlich, wo mit Antimaterie umgegangen wurde - und es war selten im Universum und deshalb unerschwinglich teuer für eine Organisation, die zu klein war und zu uneffektiv arbeitete, um große Gewinne zu erzielen. Vor einigen hundert Jahren noch hatte der Planet Maverick auf der galaktischen Eastside als einzige Fundstätte von Ynkelonium gegolten. Maverick aber war so unerreichbar wie die gesamte Milchstraße. Deshalb hatte die Entdeckung von Ynkeloniumvorkommen in M30 als Sensation gegolten.
    Das erste Exemplar des Spezial-Hohlraumresonators war allerdings mitsamt dem Freihändlerschiff verschollen, das ihn zu den Planetentrümmern hatte bringen sollen.
    Das zweite Exemplar war gerade fertiggestellt gewesen, als die Idee zur Rückkehr nach Bugaklis geboren worden war. Roi Danton hatte es gegen heftigen Widerstand in den eigenen Reihen für die Expedition nach Bugaklis zur Verfügung gestellt.
    Jetzt schwebte das Gerät an der Unterseite einer leistungsstarken Antigravplattform über der Trümmerschlacke der zerstörten Station in den Bergen der Sturmwelt.
    Von außen glich es einem Kinderkreisel von drei Metern Länge und einem Meter Durchmesser an der Basis, die an der Unterseite der Antigravplattform anlag und drei Rohre nach oben hindurchstreckte, über die Daten in die Kontrollkonsole mit dem Syntron geschickt wurden. Die Spitze des Kreisels zeigte auf die Trümmerschlacke.
    Nuria Gaih Zahidi saß auf einer Art Sattelgestell vor den Hauptkontrollen. Sie steuerte das ganze Aggregat, während Iruna, die auf einem zweiten Sattelgestell neben ihr saß, die Datenmonitoren

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