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1437 - Der weibliche Tod

1437 - Der weibliche Tod

Titel: 1437 - Der weibliche Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höllenengel!
    ***
    Der Deckel wäre mir beinahe aus den Händen geglitten, weil er überraschend leicht war, und ich musste plötzlich mit dem Gleichgewicht kämpfen.
    Suko sah mein Problem, stand mir bei und hielt den Deckel fest, bevor er zu Boden fallen konnte.
    Beide schauten wir uns an.
    »Was hat das denn zu bedeuten?«, fragte Suko.
    »Keine Ahnung.«
    Wir entfernten das Oberteil völlig und schauten hinein in die untere Hälfte des Sarkophags, die leer war. Zumindest lag keine normale Leiche darin.
    Beim zweiten Blick sahen wir mehr. Auf dem Grund breitete sich eine graue Schicht aus, die einige Löcher aufwies, sodass wir das bleiche Schimmern der Gebeine sahen, die zum größten Teil unter dem Staub verborgen waren.
    »Das nennt man Pech auf der ganzen Linie«, kommentierte Suko.
    »Du sagst es.«
    »Soll ich fragen, wem die Überreste gehören?«
    »Klar. Fragen kannst du. Es wird nur Probleme mit der Antwort geben. Oder kennst du dich hier aus?«
    »Woher denn?«
    Ich holte meine Lampe hervor. Ich wollte die untere Hälfte richtig ausleuchten. Möglicherweise bekamen wir noch etwas zu sehen, das uns weiterbrachte.
    Leider gab es keinen Hinweis. Es waren nur der Staub und die bleichen Gebeine zu sehen. Ansonsten entdeckten wir nichts. Keinen Ring und auch keine Kette, die uns auf die Spur der verstorbenen Person hätte bringen können. Wir wussten nicht mal, ob es ein Mann oder eine Frau war, deren Reste hier lagen.
    Suko hob die Schultern an. »Was hat uns Dora Young noch berichtet? Sie sah diese Erscheinung, wie sie vor diesem Sarkophag kniete. Andächtig und betend. Aber warum hat sie gebetet? Und wen hat sie angebetet? Diesen Rest hier? Knochen und Staub?«
    »Hat sie überhaupt gebetet?«
    »Keine Ahnung. Ich gehe trotzdem davon aus, dass es eine Verbindung zwischen dieser Rusalka und dem Inhalt des Sarkophags hier gibt. Da kannst du sagen, was du willst.«
    »Mag sein. Nur gehe ich davon aus, dass uns dies keinen Schritt weiterbringt. Hier spielen andere Faktoren eine Rolle.«
    Suko klopfte gegen das normal harte Unterteil des Sarkophags.
    »Eigentlich ist es gar nicht so schwer herauszufinden, wer hier begraben worden ist.«
    »Und?«
    Suko lächelte. »Rusalka, mein Lieber!« Er strahlte plötzlich. »Ihr Körper ist verwest, aber ihr Geist nicht. Sie muss ihren Körper sehr geliebt haben, sodass sie immer wieder an den Ort zurückkehrt, an dem sie begraben wurde.«
    Ich brauchte gar nicht offen zuzustimmen und nur zu nicken.
    Suko hatte es perfekt ausgedrückt. Wenn man genauer darüber nachdachte, gab es eigentlich keine andere Möglichkeit. Da war jemand begraben worden und kehrte nun als Geist an diese Stätte zurück, wobei mir die Motive noch unklar waren.
    »Wer ist Rusalka?«, murmelte ich. »Wer verbirgt sich dahinter? Das ist die Frage.«
    »Jedenfalls glaube ich nicht, dass es eine völlig normale Frau gewesen ist. Sie muss in ihrem Leben etwas mit dem zu tun gehabt haben, was wir hier erleben.«
    »Da bleibt nur der Teufel.«
    »Eben.«
    Wir hatten unsere Erfahrungen sammeln können, denn es gab immer wieder Menschen, die sich auf die Seite des Teufels stellten. Das hatte es gegeben, das gab es, und das würde es immer geben, solange der Teufel bei den Menschen präsent war.
    Auch hier.
    Wir wollten keine Spuren hinterlassen. Deshalb hoben wir den Deckel wieder an und legten ihn zurück auf das Unterteil. Für uns blieb es nach wie vor ein besonderer Platz, aber wir wollten nicht so lange warten, bis Rusalka zurückkehrte. Wichtig war, dass wir sie fanden, bevor sie ihr grausames Werk fortführen konnte.
    »Gut, lass uns zurückgehen«, schlug Suko vor.
    »Und dann?«
    Er lächelte. »Fällt dir nichts dazu ein?«
    »Noch nicht. Mit ausländischen Gräbern habe ich so meine Probleme. Trotzdem muss es eine Möglichkeit geben, an sie heranzukommen und mehr Informationen über sie zu erhalten. Wenn wir erfahren, wer oder was diese Rusalka in ihrem normalen Leben gewesen ist, kommen wir vielleicht weiter. Dass sie Russin war, steht fest. Und auch, dass sie nicht mehr in ihrer Heimat gelebt hat, denn sonst wäre sie hier nicht begraben worden. Ich gehe davon aus, dass sie hier in London gelebt hat, und da könnte man uns in der Botschaft weiterhelfen.«
    »Meinst du?«
    »Ja, warum nicht.«
    Suko blieb neben einem Grab stehen, das von einem Engel bewacht wurde. Irgendwelche Zerstörer hatten der Figur das halbe Gesicht weggeschlagen.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass man in der Botschaft

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