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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde.
    Das trat ein.
    Zuerst gab es einen Strudel. Ein heftiger Kreis aus Wasser und Schaum hatte sich gebildet. Das Wasser schien an dieser Stelle zu kochen, ohne dass jedoch Dampf aufgestiegen wäre.
    Paul hatte sich auf einiges eingestellt, und doch passierte es selbst für ihn völlig unerwartet.
    Aus der Tiefe schoss es hoch, und Paul hatte das Gefühl, den Beginn eines Albtraums zu erleben. Er wich sogar zurück, wobei er fast das Gleichgewicht verloren hätte. Sein Boot schaukelte heftiger.
    Er war gezwungen, sich festzuhalten, und eine Sekunde später dachte er an nichts anderes mehr als an das, was da aus der Tiefe hoch kam.
    Ein Stein?
    Nein, das war es nicht, auch wenn das Ding so aussah wie ein Stück Felsen, das auf der Insel gestanden hatte.
    Riesig schraubte es sich in die Höhe. Paul musste feststellen, dass dieser Stein eine verdammte Ähnlichkeit mit einem Menschen aufwies…
    ***
    Zuerst hatte er nur den Kopf und die beiden Schulterhälften gesehen. Nun aber schraubte sich das Ding höher, und so erkannte Paul die beiden kurzen Arme der Steinfigur.
    Sie war einfach furchtbar. So etwas konnte und durfte es nicht geben. Solch ein Ding konnte nicht leben, aber es lebte, denn es drehte sich um und wandte sich ihm zu.
    Eine Steinfigur mit einem menschlichen Aussehen. Etwas, das einen Kopf und Arme hatte. Ein Gesicht war auch vorhanden, und als Paul genauer hinsah, glaubte er, auf einen überdimensionalen Totenschädel zu schauen, in dem es sogar einen Mund gab, der weit geöffnet war, sodass sogar die Umrisse der Zähne zu sehen waren.
    Noch befand sich dieses Monstrum weit genug von ihm entfernt.
    Er wollte auf keinen Fall, dass es sich ihm näherte und ihn vielleicht angreifen konnte. Deshalb gab es für ihn nur eins – die Flucht!
    Paul Kirikos erlebte die nächsten Minuten wie in Trance. Er bewegte sich über sein Boot, und es wurde ihm dabei gar nicht bewusst, dass er automatisch alles richtig machte.
    Erst als er das Geräusch des Motors hörte, kam er wieder zu sich.
    Er gab Gas.
    Es war eine Flucht. Ein schnelles Davonrasen, wobei sich der Bug aus dem Wasser hob, als wollte er im nächsten Moment abheben und im blauen Himmel verschwinden.
    Die über Bord spritzende Gischt brachte ihn wieder zur Besinnung. Er dachte daran, dass es gut sein würde, wenn er, der wohl einzige Zeuge, viel von dem mitbekam, was sich hier abspielte. Zudem befand er sich auf seinem schnellen Boot in relativer Sicherheit.
    Er glaubte nicht daran, dass diese Gestalt im Wasser so flink war wie er.
    Trotzdem ließ ihn das Gefühl der Angst nicht los. Es jagte weiterhin einen Schauer nach dem anderen über seinen Rücken.
    Paul nahm das Tempo seines Bootes zurück. Recht weit um den Mittelpunkt herum fuhr er eine Kurve, und sein Plan sah vor, irgendwann zu stoppen.
    Er hielt den Vorsatz ein. Sein Boot dümpelte auf den Wellen. Wieder erlebte Paul die lange Dünung, die ihn mal auf einen Wellenkamm hob und dann wieder in ein Tal tauchte.
    Es war okay. Er war entkommen, aber Paul spürte das Zittern seiner Knie. Kam jetzt der Schock?
    Er klammerte sich im Unterstand fest. Sein Herz schlug weiterhin recht schnell. Er holte durch den offenen Mund Luft und versuchte, seine Gedanken zu sammeln, die sich ausgerechnet mit seinem Vater beschäftigten, der mit seiner Botschaft tatsächlich Recht gehabt hatte. Es war für Paul noch immer nicht zu fassen, aber die Tatsachen lagen auf dem Tisch oder auf dem Wasser. Er hatte etwas gesehen, das eigentlich gar nicht existieren durfte.
    Er schaltete den Scheibenwischer ein, der die Wassertropfen von der Scheibe schaufelte. So hatte er eine bessere Sicht.
    Im Augenblick war das Meer leer. Daran glauben, dass sich das Geschöpf zurückgezogen hatte, wollte er nicht. Er sah auch ein, dass seine Sicht vom Ruderstand aus nicht eben die beste war, und so ging er wieder zum Heck.
    Es war wie immer. Nichts mehr zu sehen von dem Steinmonster.
    Er lachte und wusste selbst nicht, weshalb er es tat. Es half ihm wohl, den Druck loszuwerden, und das schaffte er am besten durch ein Lachen.
    Hatte er sich unter Umständen nur etwas eingebildet und panisch darauf reagiert? Gab es dieses Unterwassermonster in Wirklichkeit gar nicht? War er auf einen Felsen reingefallen, der aus dem Wasser ragte und so neu war, dass nicht mal er ihn kannte?
    Was war wirklich vorgefallen? Paul wischte über sein nasses Gesicht. Bei allen Meeresgöttern, er wollte es nicht glauben. Und wenn es das Monstrum tatsächlich gab,

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