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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stennis, aber er dachte auch an das, was er erlebt hatte.
    Er gönnte sich einen Blick zurück auf die Stelle, an der er das Grauen erlebt hatte.
    Es war nichts mehr zu sehen. Das Meer lag ruhig da, wenn man von der langen Dünung absah. Er sah die hellen Gischtkämme auf den Wellen, und er atmete zum ersten Mal wieder auf.
    Die Beruhigung hielt nicht lange an, denn an zwei Stellen sah das Meer plötzlich wieder anders aus. Da bewegten sich Strudel oder kurze Wellen. Sie entstanden unter Wasser, und sie blieben nicht an einer Stelle. Sie wanderten, das war genau zu sehen, und sie bewegten sich dabei auf den Küstenstreifen zu.
    »Zwei«, flüsterte Paul, als wollte er es nicht glauben. »Es sind zwei Monster…«
    Bei diesem Gedanken wurde ihm fast übel, denn er konnte sich genau vorstellen, was passierte, wenn die beiden Monster die Insel erreichten. Und er wusste auch, dass ihm niemand glauben würde…
    ***
    Das kleine Hotel lag in der Nähe des Hafens. Wir mussten eine Gasse hochsteigen, um den würfelförmigen weißen Bau zu erreichen.
    Zum Grundstück gehörte ein kleiner Platz vor dem Haus, auf dem drei runde Tische mit jeweils drei Stühlen standen.
    Im Haus war es kühler, als ich gedacht hatte. Über eine Holzstiege schritten wir hinauf in die erste Etage. Der Besitzer ging voran. Er war stolz darauf, uns sagen zu können, dass alles frei war und wir uns die Zimmer aussuchen konnten.
    Sechs gab es hier oben. Alle sahen gleich aus, aber drei waren mit Meerblick.
    Dafür entschieden wir uns. In einer Viertelstunde wollten wir uns unten treffen. Teresa Hayward hatte um diese Zeitspanne gebeten.
    Ich wusch mir nur die Hände und stellte danach die Reisetasche neben das Bett. Eine Offenbarung war das Zimmer nicht, doch wer auf diese Insel fuhr, der hielt sich sowieso nur zum Schlafen in seinem Zimmer auf.
    Aufgrund des tollen Blicks hätte ich mir gern ein größeres Fenster gewünscht, so musste ich mich mit dem kleinen Ausschnitt zufrieden geben. Ich schaute hinab in den Hafen, sah den Kai, entdeckte auch einige Boote auf dem Wasser und wusste, dass in weiter Ferne die Insel lag, der Ethan Brokman einen Besuch abgestattet hatte.
    Es war alles normal, davon ging ich aus. Eine herbstliche Stimmung war nicht unbedingt zu spüren, dafür fehlten die Laubbäume, aber man merkte schon, dass der Tag darauf wartete, von der Dämmerung abgelöst zu werden.
    Um diese Zeit waren die meisten Menschen entspannt. Einheimische wie Urlauber. Ich hätte es im Prinzip auch sein können, war es aber nicht. Das ungute Gefühl in mir wollte einfach nicht weichen.
    Ich hörte ein leises Klopfen. Als ich mich umdrehte, betrat Bill Conolly das Zimmer. Er machte auf mich nicht eben einen glücklichen Eindruck.
    »Gruß von Sheila. Ich habe ihr gesagt, dass wir heil eingetroffen sind.«
    »Danke.«
    »Und sonst?«
    Ich hob die Schultern. »Wenn du durch das Fenster schaust, siehst du das Meer in all seiner Schönheit. Eine wirklich seltene Pracht, zudem ein herrliches Spiel der Farben, wenn sich das Sonnenlicht auf den Wellen bricht.«
    »Hallo, Poet…«
    »Nicht ganz. Wäre es so, dann hätte ich guten Mutes sein können, aber das ist leider nicht der Fall.«
    Bill blickte ebenfalls nach draußen. Dabei fragte er: »Was stört dich denn?«
    »Ich weiß es nicht genau.«
    »Aber dich stört schon etwas?«
    »Mein Gefühl. Ich denke mal, dass die Ruhe nur oberflächlich ist. Dahinter sieht es anders aus.«
    »Kann sein.«
    »Das kann nicht nur so sein, Bill, das ist auch so. Vor uns hält sich etwas verborgen, und zwar genau das, was einen gewissen Ethan Brokman das Leben gekostet hat.«
    »Hast du eine Idee?«
    »Keine.«
    »Dachte ich mir.« Er warf einen letzten Blick nach draußen. »Ich glaube auch nicht, dass wir das Rätsel hier lösen können. Wir müssen auf die Insel.«
    »Und das solange es hell ist.«
    »Klar.« Bill ging wieder. »Ich klopfe mal bei Teresa, denn ich denke mir, dass jede Minute zählt.«
    »Tu das.«
    Als Bill verschwunden war, kontrollierte ich meine Beretta. Es war alles okay. Das Magazin war gefüllt mit geweihten Silberkugeln.
    Aber würde ich mit ihnen gegen das Grauen ankommen, das uns eventuell erwartete?
    Ich wollte gehen, aber etwas störte mich. Plötzlich schien das Zimmer seine Helligkeit zu verlieren. Es wurde nicht unbedingt dunkel, aber es breitete sich schon eine andere Atmosphäre aus.
    Zugleich spürte ich auf meinem Rücken ein Kribbeln und vernahm hinter mir eine Stimme.
    »Ich grüße

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