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1438 - Kinder der Retorte

Titel: 1438 - Kinder der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bezahlen mußten, wenn sie, zum Beispiel, in den Energiedamm gerieten und diesen kurzschlössen.
    Das, so fand Pheldor, konnte man auch anders sehen, etwa als Selbstmordkommandos und Sabotageunternehmen - wenn die fliegenden Fische so intelligent waren, wie er vermutete.
    Die weiteren Beobachtungen ergaben für Pheldor, daß die Flieger-Fische offenbar ganze Schwärme von Meerestieren dem Mutterklon als Nahrung zutrieben. Aber Eujara fand auch daran nichts auszusetzen, denn durch diese Unterstützung konnte man den Betrieb der robotischen Fanganlagen auf ein Minimum reduzieren.
    Nach diesen Erkenntnissen war sich Pheldor sicher, daß er auf der richtigen Spur war. Er benötigte nur noch den letzten Beweis, und diesen gedachte er sich auf simple Art und Weise zu beschaffen.
    Er verlangte von Eujara lediglich, daß ihm dieser Proben, einige wahllos herausgepickte Fische, aus einem Nahrungsstrom beschaffe, den die Flieger-Fische dem Mutterklon zuführten.
    Eujara tat, wie ihm geheißen, und überbrachte Pheldor ein Dutzend lebender Fische von Unterarmlänge mit der Bemerkung: „Seltsam, diese Fischart ist uns unbekannt."
    Nach einer Weile fügte er hinzu: „Noch etwas ist eigenartig. Als die Flieger-Fische merkten, daß wir ihrem Nahrungsschwarm Proben entnahmen, zogen sie sich zurück. Sind sie etwa intelligenter als wir glaubten? Haben sie ein Gefühlsleben, und haben wir sie beleidigt, als wir ihrer Gabe die Probe entnahmen?"
    „Die Flieger-Fische sind zumindest cleverer als du, denn sie haben meine Absicht durchschaut", sagte Pheldor zu dem verwirrten Invitro. Seine Hochachtung vor dieser maritimen Intelligenz stieg, und sie steigerte sich zur Ehrfurcht, nachdem er die Eujara unbekannten Fische untersuchte.
    Jeder dieser Fische war ein Träger von Virenstämmen, die ihnen selbst zwar nichts anhaben konnten, die sich jedoch im Körper eines Warmblütlers entfalteten und vermehrten. Sie mutierten im neuen Wirtskörper, griffen die Zellen an und sorgten durch biochemische Vorgänge für Deletion an den Chromosomen und somit für eine neue Genanordnung sowie der Chromosomenzahl. Nachdem sie die ihnen zugedachte Wirkung erzielt hatten, starben die Viren ab; die verderbliche Saat war aufgegangen und sorgte für einen progressiven, durch nichts zu stoppenden Mutationsprozeß.
    Soviel fand Pheldor heraus. Das andere mußte er sich zusammenreimen, allerdings gestand er den Flieger-Fischen mit der so erarbeiteten Theorie zu, bessere Gentechniker zu sein als jene, die sie geschaffen hatten, begnadetere Klonmeister als er oder sonst ein Ara.
    Pheldors Genie verblaßte gegenüber diesen Meistern der Genetik zur Bedeutungslosigkeit - falls seine Vermutungen zutrafen. Denn er war der Überzeugung, daß die Flieger-Fische jene Köderfische, mit denen sie Euhja-Mutter fütterten, züchteten und gezielt als Übertragungsmedien der Virenstämme einsetzten, die für die verhängnisvolle Veränderung der Erbanlagen bei den Amphibios führte.
    Sie trieben die Trägerfische dem Mutterklon zu, woraufhin sich zuerst dessen Gene auf eine Weise veränderte, daß dieses Genmuster vielfach dupliziert auf die Kinder von Euhja-Mutter übertragen wurde, was zur Zeugung von Mißgeburten führte. Mißgeburten freilich, die sich selbst nicht sofort als solche entpuppten, sondern in denen auf Jahre hinaus eine biologische Zeitbombe tickte, die erst bei der Geschlechtsreife explodierte und aus hoffnungsvollen Amphibios suizidträchtige Schlachtopfer machte.
    Den letzten Beweis für seine Theorie konnte Pheldor freilich nicht hier in dieser schlecht bestückten Station der Wasserwelt Euhja erbringen. Um solche Untersuchungen anzustellen, hätte der Mutterklon nach Aralon gebracht werden müssen.
    Pheldor rang lange mit sich, ob er seine Erkenntnisse darlegen sollte, entschied sich letztlich .aber dagegen. So grausam das Verhalten der Flieger-Fische gegenüber den Amphibios auch anmutete, so entsprang es letztlich doch nur dem Selbsterhaltungstrieb. Und hatten die fliegenden Fische - diese genialen genetischen Baumeister - nicht eigentlich mehr Existenzberechtigung als die Euhjas? „Der Mutterklon trägt die Saat allen Übels in sich", zog er Eujara gegenüber das Fazit aus den Untersuchungen. „Aber um die wahren Ursachen für die Erbschäden der Amphibios herauszufinden, müßte ich die technischen Möglichkeiten wie auf Aralon zur Verfügung haben."
    Damit glaubte er, das Thema für sich erledigt zu haben. Er kehrte mit der ARASIM nach Aralon

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