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1438 - Kinder der Retorte

Titel: 1438 - Kinder der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bastardierung der Genfaktoren, angeboren war, daß sie diese Krankheit in sich trugen, bis sie bei Erreichen der Geschlechtsreife zum Ausbruch kam.
    Aber auch das war reine Spekulation, für die Pheldor keinen wissenschaftlichen Beweis erbringen konnte, weswegen er darüber schwieg.
    Als nächstes ließ sich Pheldor einige Amphibios der Population II, also jene, die bereits in der Meereskolonie lebten, vorführen. Unter ihnen befanden sich drei Frauen, eine davon schwanger, die bereits vor sechs Monaten ausgesetzt worden waren, und drei Männer, die acht, vier und zwei Monate im freien Meer lebten. Eine Untersuchung ergab, daß sie alle physisch kerngesund waren, und sie machten auch psychisch einen gefestigten Eindruck. „Ich habe Nimcart verloren, den Vater meines Ungeborenen", sagte die schwangere Frau, die Sara hieß, ohne besondere Gefühlsregung; sie war ein typischer Klon, und Klone hatten in der Regel kein Gefühlsleben zu haben, dafür sorgten die Meister aus Pheldors Zunft. „Es hat mich einiges an Verführungskunst und ein wenig Brachialgewalt gekostet, um ihn zum Vater zu machen. Aber danach war er mir ergeben wie ein Fisch. Ich weiß nicht, ob es dich interessiert, aber wir haben uns drei Flieger gehalten - du weißt schon, solche Fische mit Flügeln, die ihr als Forscher und neuerdings als Strandputzer bezeichnet, und Nimcart war zahmer als sie..."
    An dieser Stelle unterbrach Pheldor die Erzählung der Frau und wollte von ihr mehr über das Verhalten der fliegenden Fische erfahren. „Sie lassen sich leicht domestizieren, so daß aus den fleischfressenden Räubern bald zahme Haustiere werden. Man kann sie sogar zur Jagd schicken und ihnen beibringen, daß sie die Beute nicht selbst verschlingen dürfen, sondern heimbringen sollen. Sie sind wirklich sehr gelehrig, und sie haben sogar so eine Art Sprache, die man erlernen kann."
    Pheldor erfuhr von der Frau noch, daß ihr Gefährte eines Tages, etwa vor einem Monat, plötzlich über Schwindelanfälle geklagt habe und nur noch seitlich oder auf dem Rücken geschwommen sei. Das Wasser müsse ihm ins Gehirn gestiegen sein, war Sara überzeugt, denn auf einmal habe er zu toben begonnen und die hauseigenen Flieger damit ganz renitent gemacht, worauf sie aus dem Netz ausgebrochen seien. Und dann floh Nimcart, strebte dem Land zu, schrie, daß er aufs Land müsse, um frei atmen zu können...
    Später hat ihn Sara mit Dutzenden anderen sterbend am Strand gefunden, bedrängt von wilden Fliegern, die mit ihren scharfen Zähnen den Geisteskranken das Fleisch aus dem Leib rissen. Und Yesh, Insh und Ashi, die vormals so zutraulichen Haustiere, seien mitten unter der tollwütigen Meute gewesen.
    Sara ließ sich nicht davon abbringen, daß der Wahnsinn ihres Gefährten die Flieger angesteckt habe - und nicht umgekehrt.
    Letzteres glaubte auch Pheldor nicht, denn er war nach wie vor der Meinung, daß das Verhängnis schon früher begann, schon vor der Geburt der Amphibios, während die Frucht im Mutterklon wuchs.
    Aber er kam immer mehr zu der Überzeugung, daß die fliegenden Fische auf noch zu eruierende Art und Weise sehr wohl damit zu tun hatten.
    Freilich fehlte ihm immer noch der Beweis, aber er begann, seine Untersuchungen in diese Richtung zu steuern.
    Die anderen Testpersonen konnten mit keinen so dramatischen Erlebnisberichten aufwarten, aber aus ihren Geschichten erhielt er weitere Anhaltspunkte dafür, daß die fliegenden Fische mehr waren als Halbintelligenzen, die sich mit einem Los als Haustiere zufriedengaben.
    Pheldor gewann immer mehr den Eindruck, als verhalte es sich genau umgekehrt, als hielten sich die Flieger-Fische die Amphibios als Haustiere und als Schlachtopfer.
    Er hatte schon bei den ersten Verdachtsmomenten Eujara gebeten, den Mutterklon rund um die Uhr mit allen technischen Mitteln beobachten zu lassen.
    Das war geschehen, und nun lagen Pheldor die ersten Aufzeichnungen vor.
    Die Bilder zeigten, daß sich in der Nähe von Euhja-Mutter ständig irgendwelche Flieger herumtrieben. Eujara fand nichts dabei, denn, so sagte er belustigt, das sei schon immer so gewesen, Forscher-Fische seien nun mal neugierig, und sie bereiten der Mannschaft einige Kurzweil, weil man sich mit ihnen über einen entsprechend justierten Translator sogar unterhalten und sie zur Vorführung von Kunststücken anhalten könne, Aber sie seien doch nur dummes Vieh, weil sie in ihrer Tollerei auch schon großen Schaden angerichtet hätten, was sie dann mit dem Leben

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