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1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht
Autoren: Unbekannt
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stand seitlich hinter dem Ektopoden. „Dein Gepäck ist bereits unten!" sagte er drängend.
    Fulgen erwachte wie aus einem Alptraum. Er räusperte sich erneut, versuchte zu lächeln und ging schließlich auf die Schleusenöffnung zu.
    Tauro Kasom sah dem nach unten schwebenden Statistiker nach. Seine Sensoren vermittelten ihm ein lückenloses Psychogramm über die inneren Nöte des Humanoiden.
    Der Hochleistungs-Pikosyn bezeichnete den Erregungszustand des Plophosers als „Untertanen-Syndrom". Typen dieser Art begannen bereits zu beben, wenn sie nur eine Uniform sahen. In aller Regel waren sie unbescholtene Diener des Systems.
    Yart Fulgen atmete auf, als der Gigant endlich aus seinem Blickfeld verschwand.
    Er fühlte sich wie von Tonnenlasten befreit. Zugleich schalt er sich nochmals einen Narren und ging selbstkritisch mit sich ins Gericht.
    Wer sich so verhielt wie er, würde wohl nie ein echter Widerstandskämpfer werden.
    Fulgen sah durch die transparente Energiewand des Antigravfeldes hindurch nach draußen. Der Großraumhafen von Thorta war mit Raumschiffen aller Art überfüllt. Alle Augenblicke kamen welche an und andere starteten. Auf dem achten Planeten der Wega herrschte die Betriebsamkeit, die er auf Stiftermann III vermißt hatte.
    Fast hätte er in seiner Erregung vergessen, den an seinem Gürtel befestigten Mikro-Gravitator einzuschalten.
    Ferrol besaß eine Schwerkraft von 1,4 Gravos, Stiftermann III knapp einen Gravo. Der belastende Überschußwert mußte ausgeglichen werden, da Fulgen sonst mit. erheblichen Belastungen zu kämpfen gehabt hätte.
    Weiter drüben flog der ektopische Jäger mit hoher Fahrt davon. Er brauchte kein besonderes Beförderungsmittel. Sein Riesenkörper glich jetzt einer abgefeuerten Rakete.
    Fulgen schritt auf den Gleiter zu, den man ihm bezeichnet hatte.
    Ein Offizier des ferronischen Umsorgungs-Diensts erwartete ihn. Fulgen musterte ihn interessiert. Er wurde von einem Hyguphoten eskortiert.
    Der Ferrone war nur knapp 1,60 Meter groß und überaus muskulös. Bei der vorherrschenden Schwerkraft mußte er es wohl sein.
    Seine blaßblaue Haut kontrastierte mit seinem kupferfarbenen Haupthaar. Unter der weit vorgewölbten Stirn bemerkte Fulgen zwei kleine, tief in den Höhlen liegende Augen.
    Das erinnerte ihn an die Riesensonne Wega, deren verschwenderische Lichtfülle zu einer solchen Konstruktion der Natur geführt hatte. Er selbst fühlte sich ständig geblendet. Die Hitze machte ihm jetzt schon zu schaffen. Die riesigen Meere des Planeten erzeugten eine permanent hohe Luftfeuchtigkeit.
    Der Ferrone forderte Yarts Legitimation.
    Er reichte ihm die Reiseerlaubnis, die wieder einmal im Schlitz einer Auswertungssyntronik verschwand.
    Der Fremde sprach den hochgewachsenen Besucher in einem guten Interkosmo an. Fulgen starrte geistesabwesend auf den kleinen Mund. „Sehr zu Diensten, Yart Fulgen. Uns sind Autorisierte von Stiftermann III stets willkommen. Dein Gepäck ist bereits an Bord. Der Kongreß der galaktischen Diplomaten hat begonnen. Nach deiner Zeitrechnung schreiben wir den 3. März 1144 NGZ. Es ist 21:44 Uhr Ortszeit.
    Informationen über Ferrol und das Wegasystem stehen dir jederzeit zur Verfügung."
    Yart nickte, noch immer geistesabwesend. Die Szenerie auf dem weiten Raumhafen faszinierte ihn. Über den schwerbewaffneten Hyguphoten an der Seite des Empfangsoffiziers sah er tunlichst hinweg. Geklonte Ertruser dieser Art gab es auf fast allen Planeten.
    Der Ferrone deutete auf die Tür des luxuriös ausgestatteten Gleiters. Nach der Aufschrift zu urteilen, zählte er zum privaten Flugpark des Intergalaktischen Hotels von Ferrol.
    Hier schienen viele Dinge anders zu sein als auf Stiftermann III. Unter anderem stellte Fulgen fest, daß niemand eine Daseins-Ermächtigung auf dem linken Oberarm trug.
    Die Leute schienen sich auch viel ungezwungener zu verhalten. Links des Landeorts bemerkte Fulgen einige ferronische Hafen-Mitarbeiter, die anscheinend ganz ungeniert schwatzten und über eine riesige Leuchtschrift diskutierten, die soeben am Abendhimmel aufflammte. „MULTI-MEDIA 700" konnte Fulgen lesen.
    Das erinnerte ihn spontan an den Hinweisbegriff, den er von der WIDDER-Organisation erhalten hatte. Die erste Identifikations-Hürde schien er mit dem Erkennen der Zahl genommen zu haben.
    Danach zu urteilen, war er zumindest termingerecht angekommen. Er blieb gelassen und deutete nach oben. „Was ist das? Eine Symbolik?" Der ferronische UD-Offizier blieb
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