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1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grausamen Wahrheit noch unbeleckt gewesen war, hatte er Wesen dieser Art als selbstverständlich hingenommen. Sie waren eben Klone für einen bestimmten Aufgabenbereich. Den füllten sie so überragend gut aus, wie es kein natürlich entstandener Galaktiker konnte.
    Die junge Invitro brachte Fulgen zu seiner Kabine. Sie lag auf dem Hauptdeck nahe den Entspannungs- und Sportzentren.
    Vom Metagravtriebwerk der TAMAN war nichts zu hören. Leichte Vibrationen wie auf anderen Schiffen dieser Baureihe entstanden nicht. Man hatte offenbar alles getan, um die illustren Gäste nicht zu stören. Wie hoch der kostenfressende Aufwand allein für die Dämmung gewesen sein mußte, konnte sich der Statistiker vorstellen.
    Das Druckschott seiner Kabine glitt auf.
    Hinter der Minischleuse wurde ein Luxus erkennbar, wie ihn Fulgen noch nie gesehen hatte.
    Die Invitro lächelte ihn unterwürfig an.
    Natürlich erkannte sie sein Zögern. „Ich habe mir erlaubt, Gravitation, Temperatur und Luftfeuchtigkeit nach Stiftermann-Verhältnissen abzustimmen.
    Ein Informationsrobot steht zur Verfügung.
    Speisen und Getränke können entweder in den Privaträumen oder im Versorgungszentrum eingenommen werden. Ich stehe jederzeit zur Verfügung."
    Fulgen fiel es schwer, sie einfach wegzuschicken. Sie ging aber, ohne sich zu beklagen.
    Im bordinternen Video lief ein Unterhaltungsprogramm nach arkonidischem Geschmack. Fulgen schaltete das Gerät ab und überprüfte die drei großzügig bemessenen Räume. Es war alles vorhanden, was die Technik zu bieten hatte. Das Badezimmer empfand er als Alptraum. Die zahlreichen Trimmgeräte waren nicht nach seinem Geschmack.
    Als er versuchte, den ektopischen Jäger auf den Bildschirm der Information zu bannen, wurde er enttäuscht.
    Tauro Kasoms Quartier war unzugänglich.
    Yart ließ sich in einem Pneumosessel nieder, streckte die Beine weit aus und begann zu überlegen.
    Welche Rolle spielte der Multi-Cyborg?
    War er zufällig an Bord, weil er auf dem großen Cantaro-Stützpunkt Stiftermann III jene geheimnisvolle Energieaufladung erhalten hatte, über deren Art nicht einmal die Statistiker des Planeten etwas wußten?
    Oder war der Jäger vom Umsorgungsrat des Bedden-Systems wegen des WIDDER-Agenten angefordert worden? Er hatte sich zwar selbst vernichtet und war auch nicht zu rekonstruieren gewesen, aber Bolvershol hegte wahrscheinlich den Verdacht, daß dieser Systemgegner nicht allein agiert hatte.
    Normalerweise war das Grund genug, einen ektopischen Jäger einzusetzen.
    Seinen Sensoren entging nicht einmal der Angstschweiß einer von ihm gehetzten Kreatur. Die Jagd-Spezialisten waren mit Ortern aller Art ausgestattet. An ihre verschiedenartigen Waffensysteme konnte der Plophoser gar nicht denken, ohne das Gefühl des Schreckens zu empfinden.
    Er wies die trüben Gedanken von sich.
    Es war sinnlos, seine ohnehin vorhandenen Ängste noch künstlich zu steigern. Eine kreatürliche Furcht dieser Art war für die Jäger ein sicherer Ansatzpunkt. Sie spürten die innere Panik und begannen gezielt nachzuforschen.
    Der Statistiker entschloß sich, alle Annehmlichkeiten des Luxusschiffes zu genießen. Er hielt es instinktiv für falsch, sich in seinen Kabinenräumen zu verkriechen und auf die Landung zu warten.
    Wenn der ektopische Jäger auf ihn angesetzt worden war, so kam es darauf an, die vielleicht erst vage existierenden Verdachtsmomente zu zerstreuen. Fulgen konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Er hatte nichts anderes zu tun, als den wahrscheinlich wichtigsten Datenträger der letzten Jahrhunderte den richtigen Leuten zu überbringen. Dann würde man weitersehen.
    Er schaute nachdenklich zu dem Bord hinüber, auf dem man sein Gepäck abgestellt hatte. Es war selbstverständlich unberührt. Er grinste mißlaunig vor sich hin, stand auf und schritt darauf zu.
    Obenauf lag die Waffe, die ihm Oberst Ralt Nestur mit der Bemerkung aufgedrängt hatte, sie zu führen sei für einen Geheimnisträger während einer Dienstreise Vorschrift.
    Die Funktionserklärung hatte der Statistiker in der Aufregung nur halbwegs verstanden. Bislang wußte er lediglich, daß man ihm ein unter die Geheimhaltung fallendes Spitzenfabrikat des Typs Zyklop, made on TERRA, ausgehändigt hatte.
    Nesturs ironische Bemerkung, Vernichtungsmittel aller Art hätten die Terraner schon immer am besten herstellen können, klang in seinen Ohren nach.
    Er zog die Waffe zur Hälfte aus dem elegant geformten Etui. Es war nach Vorschrift am Gürtel

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