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1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht
Autoren: Unbekannt
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zu tragen. „Auch das noch!" murmelte Yart vor sich hin. „Was ist ein Zyklop?"
    Er nahm den Informationsstreifen aus der Hülle und gab ihn in den Internrechner ein. Gleich darauf wußte er, was Terraner unter dem Begriff Zyklop verstanden. „Fein", sprach Fulgen den Rechner an, „sehr fein! Also ein einäugig glotzender Vollidiot, der alles kaputtmacht. Das kann ja heiter werden! Und wie funktioniert die gleichnamige Konstruktion?"
    Auch das wurde ihm mitgeteilt und szenisch vorgeführt. Die Hersteller bewiesen dabei eine Hemmungslosigkeit, die Fulgen erschreckte.
    Er sah seinen Zyklopen bei der „Arbeit".
    Fehlgeklonte Wesen vergingen in Sonnengluten. Gepanzerte, energetisch abgesicherte Roboter zerbarsten unter dem Hammerpreß fünfdimensionaler Gravitations-Schockwellen. Meterdicke Materialien wurden vom Desintegratorstrahl zerschnitten, und normalerweise unempfindliche Großinsekten sanken paralysiert zu Boden. „Mit unserem Zyklopvierfach-Komber wird deine Selbstschutz-Mission zum Freizeitvergnügen!" erklärte eine Terranerin mit strahlendem Lächeln. „Terras innovative Verteidigungsgeräte wurden für den exklusiven Gebrauch in der Hand des autorisierten Umsorgungsdieners erschaffen. Dein Z4K garantiert deine persönliche Sicherheit absolut."
    Fulgen schaltete das Gerät ab und schob den Datenträger in die Hülle zurück.
    Nach den Informationen zu urteilen, hatte ihm Nestur eine Waffe ausgehändigt, die normalerweise nur hochstehende Persönlichkeiten zur Verfügung stand.
    Feinsyntronik und Mikro-Gravitraf-Speicher konnten in dieser Perfektion nur von hochspezialisierten Siganesen hergestellt werden. Trotz der technischen Leistung war der Komber schwer und so lang wie der Unterarm eines Mannes.
    Selbst Siganesen konnten nicht zaubern.
    Irgendwo mußten sie den enormen Energievorrat speichern.
    Wieder sprach der junge Plophoser zu sich selbst. Er fühlte sich deprimiert. „Und wie, verehrter Hersteller, wirkt dein Z4K auf einen ektopischen Jäger?
     
    7.
     
    Tauro Kasom stand einige Meter hinter ihm. Die anderen Passagiere hatten die Schleuse bereits verlassen.
    Fulgen hatte sich während der zweieinhalbtägigen Reise bei dem Riesen entschuldigt. Der Multi-Cyborg hatte es gelassen zur Kenntnis genommen und gemeint, daß sei ein Charakteristikum der Unvollkommenen.
    Nun wartete er mit anscheinend unendlicher Geduld, daß sich sein Vordermann zum Aussteigen entschloß.
    Yart fühlte den Angstschweiß über seine Stirn rinnen. Instinktiv wartete er auf etwas, was wahrscheinlich niemals geschehen würde. Katastrophal war dabei die Erkenntnis, daß er sich wie ein Narr benahm. Verdächtiger hätte sich niemand verhalten können.
    Wurde er von dem Ektopoden überhaupt verdächtigt? Unter Umständen wollte er nur höflich sein und dem Plophoser den Vortritt lassen.
    Yart räusperte sich und schaute erneut zu dem Hünen hinüber. Tauro Kasom musterte ihn unbewegt aus eisgrauen Augen.
    Sie dominierten in einem Gesicht, das vom Kinn bis zum Haaransatz von einer silbern funkelnden Helmkonstruktion umschlossen war. Sie barg an Stelle des ehemaligen Schädels das lebende Gehirn.
    Der typische Sichelkamm eines Ertrusers wurde von einem ebenfalls silbern leuchtenden Metallgeflecht dargestellt. Es durchbrach die Oberseite des Helmes und schimmerte im hellen Licht der Schleuse wie aneinandergereihte Tautropfen.
    Dieses Gesicht war der einzige frei sichtbare Körperteil des Multi-Cyborgs.
    Seine gewaltige Tonnenbrust, Arme und Beine wurden von einer nahezu transparenten Kombination bedeckt, die im Prinzip keine Funktion hatte.
    Kasoms Körper wurde von einer hochelastischen, aber stahlfesten Panzerfolie umschlossen, die äußerlich der normalen, rotbraunen Hautoberfläche glich.
    Unter der Kombi wurden die Muskelberge der Arme und Beine erkennbar. Daß es keine Muskeln im Sinne des Wortes mehr waren, stand für Fulgen fest. Hier hatten Meister der biophysikalischen Umgestaltung eingegriffen und das, was einmal aus organischer Substanz bestanden hatte, in Netzgebinde aus hochlegierten Stählen und Kunstfasern von unvorstellbarer Widerstandskraft verwandelt.
    Wie es im Innern des 2,80 Meter hohen Körpers aussah, konnte der Statistiker sich vorstellen. Alle wichtigen Organfunktionen wurden mit Sicherheit durch syntronisch gesteuerte Mechanismen ersetzt. Was an Tauro Kasom tatsächlich noch im Sinne eines naturgeborenen Wesens lebte, war wahrscheinlich nur sein Gehirn.
    Taparon gab dem Plophoser ein Handzeichen. Er
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