Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
identisch mit der Schaltzentrale der Multi-Media-Schau siebenhundert. Das Freilichttheater liegt direkt neben dem Bezirk des Umsorgungs-Diensts. Wir benutzen die Störstrahlungen des HÜ-Schirms für unsere Zwecke."
    Fulgen stieß unwillkürlich einen Laut der Anerkennung aus. Besser konnten sich die WIDDER-Leute vor Ortungen aller Art nicht schützen. Es war allerdings tollkühn, direkt neben der Höhle der Bestien Quartier zu beziehen.
    Der Pikosyn schwieg. Das Notwendige war gesagt worden.
    Die Flugautomatik ließ den SERUN noch tiefer absinken. Manchmal war das Wasser nur wenige Zentimeter entfernt.
    Dann kam das Ufer.
    Der Flug führte zwischen Gewächsen und flachen Bauwerken hindurch. Wenn diese modernen Kampfanzüge überhaupt energetische Streuemissionen ausschickten, so mußten sie durch die überall vorhandenen Gerätestrahlungen überlagert werden.
    Ein Knistern im Mikrokom bewies überdies, daß die hochfrequenten Hyper-Störfronten des HÜ-Schirms bereits wirksam wurden.
    Die grünleuchtende Halbkugel kam näher. Schließlich war sie nicht mehr übersehbar.
    Der SERUN verminderte seine Fahrt und setzte unmittelbar vor einer hochragenden Mauer zur Landung an. Fulgen streckte die Füße nach vorn. Plötzlich stand er auf festem Boden. Der Pikosyn fuhr den Falthelm in den Nackenwulst zurück.
    Warme, feuchte Luft umschmeichelte Fulgens verschwitztes Gesicht. „Warten!" gebot Ondris Stimme. „Wir öffnen erst, wenn die Himmelsschrift aufflammt. Sie überlagert alle Restemissionen."
    Yart sah nach oben. Der nachtdunkle Himmel über Ferrol wurde plötzlich aufgehellt. Die Zahl 700 erschien wie hingezaubert.
    Etwas bewegte sich. Der Plophoser suchte nach einem Halt. Er hatte mit einer aufgleitenden Öffnung in der Mauer gerechnet, doch so leicht hatten es die WIDDER-Leute ihren Jägern nicht machen wollen. Sie taten niemals das, was man nach den Regeln des Instinkts erwartete.
    Ein Teilstück des pflanzenüberwucherten Bodens senkte sich nach unten. Etwa zehn Meter unterhalb der Oberfläche hielt der seltsame Aufzug an. An den fugenlosen Wandungen glitt ein stählernes Schott auf.
    Gedämpftes Licht fiel in den Aufzugsschacht.
    Fulgen folgte der Terranerin. Ehe sich das Schott wieder schloß, sah er, daß die Transportplatte nach oben glitt. „Hervorragend!" lobte er überrascht. „Jeder würde mit einer Öffnung in der Wand rechnen. Das einzurichten, muß: Monate gedauert haben."
    „Viele Jahre!" korrigierte Aktet Pfest. „Es begann mit dem Erwerb des uralten Amphitheaters und seiner Renovierung.
    Dann mußten wir unsere Schau siebenhundert genehmigen lassen. Erst danach begann der Ausbau der Geheimanlagen. Ob wir uns auf Ferrol noch länger halten können, weiß niemand.
    Komm!"
    Yart folgte den Widerstandskämpfern in einen Vorraum. Hier stand ein flaches Gefährt für den Weitertransport. Es lief auf einfachen Rädern und besaß einen simplen Elektroantrieb. Sehr viel Aufwand schien WIDDER hinsichtlich der Transportmittel nicht betrieben zu haben.
    Die Fahrt führte steil nach unten. Man mußte sich längst unter dem Amphitheater befinden, dessen ursprüngliche Katakomben anscheinend normal benutzt wurden.
    Ondri Nettwon hielt den Wagen in einer langgestreckten Kammer an. Die Wände waren naß und kaum bearbeitet. Sie stieg aus. „Endstation, Fulgen. Sehr komfortabel ist es bei uns nicht. Die Gerätschaften sind dagegen von bester Qualität. Du wirst erwartet."
    Sie deutete auf eine schmale Öffnung in der Felswand. Irgendwo war das Rauschen eines subplanetaren Flusses zu hören.
    Fulgen schritt verunsichert auf das Luk zu. Jetzt wurde ihm in vollem Umfang klar, worauf er sich eingelassen hatte. Der Widerstand gegen die cantarische Machtpyramide war kein fröhliches Abenteuer für leicht entflammbare Gemüter. Hier ging es um Leben und Tod - und das stündlich! Er begriff, daß jeder, der in seinem Bestreben nach Freiheit und Recht nicht gefestigt war, früher oder später versagen mußte.
     
    *
     
    Ein dreiarmiger Fehlbiont legte die vor Schmerz stöhnende Frau auf einen Operationstisch. Die kleine Klinik war überraschend gut eingerichtet. Das linke Bein der Ferronin fehlte.
    Der vor dem OP-Tisch stehende Ära schaute den Bionten fragend an. „Desintegrator-Treffer", erklärte das Opfer einer maßlosen Genforschung. „Es waren zwei UD-Invitros. Keine Gefahr, ich habe sie aufgelöst." Yart Fulgen verzichtete darauf, noch länger in den Raum hineinzuschauen. Pfest zog ihn am Arm weiter. „So

Weitere Kostenlose Bücher