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1439 - Totenfeld

1439 - Totenfeld

Titel: 1439 - Totenfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trotzdem gern wissen, was Sie hier verloren haben.«
    Die Antwort erhielt er von mir. Nur sprach ich nicht, sondern zeigte ihm meinen Ausweis.
    Er musste ihn dicht vor sein Gesicht halten, um alles lesen zu können. Er flüsterte den Namen Scotland Yard vor sich hin und stand plötzlich kerzengerade.
    »Pardon, Sir, ich wusste nicht, wen wir hier vor uns haben.«
    »Schon gut.« Ich nahm den Ausweis wieder an mich. Der zweite Kollege stand nun ebenfalls und hörte meine Frage auch.
    »Suchen Sie noch immer den Bankräuber?«
    Die Frage überraschte ihn. »Sind Sie etwa seinetwegen hier?«
    »Nein, ganz sicher nicht.«
    »Er ist wie ein Phantom. Mal hier, mal dort. Er hat in der Umgebung schon zahlreiche Filialen überfallen. Wir haben bisher nicht viel tun können, glauben aber, dass er sich noch in der Gegend hier aufhält.«
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Sein Fluchtfahrzeug, eine Kawasaki. Sie liegt noch immer im Graben. Wir haben sie nicht abtransportiert, weil wir davon ausgehen, dass er eventuell zurückkehrt und sie abholt.«
    »War es seine eigene?«
    »Nein, Sir. Wir haben herausgefunden, dass er sie gestohlen hat.«
    Ich fragte weiter: »Und sie liegt noch immer an der gleichen Stelle im Straßengraben?«
    »So ist es.«
    »Danke.«
    Der Kollege gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. »Sir, ich denke, dass Sie uns unter Umständen helfen können. Ich weiß nicht, weshalb Sie sich hier im Ort aufhalten, aber es wäre uns schon damit gedient, wenn Sie die Augen offen halten würden. Wir müssen unsere Runden drehen. Bitte, wenn Ihnen etwas auffällt, dann melden Sie es. Am besten über mein Handy. Wir setzen uns dann mit der Zentrale in Verbindung.«
    Er reichte mir seine Karte, die ich einsteckte.
    »Gut, wir halten die Augen offen. Und Sie patrouillieren noch die ganze Nacht über?«
    »Ja.« Diesmal gab der Kollege die Antwort. »Das hat auch einen Grund. Vor uns lieg Halloween, und wir müssen davon ausgehen, dass es auch in dieser ländlichen Umgebung einige Leute gibt, die verrückt spielen. Da sind die Jugendlichen nicht anders als in den Großstädten. Auch deshalb sind wir unterwegs.«
    »Das verstehe ich.«
    »Da ist noch etwas«, sagte Jane. »Sie haben uns erklärt, wo die Maschine im Straßengraben liegt. Gehört er nicht zu einem großen Maisfeld?«
    »Das ist richtig.«
    »Und haben Sie das auch durchsucht?«
    »Ja und nein.« Die beiden drucksten herum. »Wir sind auf das Feld gelaufen, aber wir haben ihn nicht gesehen. Es ist natürlich möglich, dass er über den Acker flüchtete, aber Sie müssen bedenken, dass der Nebel gestern auch vorhanden war. Und er war nicht weniger dick.«
    »Das verstehen wir«, sagte ich. »Trotzdem, haben Sie etwas auf dem Feld gesehen, das Ihnen ungewöhnlich vorkam oder nicht vertraut?«
    Die beiden Polizisten schauten sich an. Sie überlegten. Eine Antwort bekamen wir erst mal nicht. Bis der zweite Beamte, der bisher kaum gesprochen hatte, etwas sagte.
    »Ja, da waren noch die komischen Vogelscheuchen, die selbst uns erschreckt haben. Wenn man auf sie zuläuft, hat man das Gefühl, dass es Menschen sind, die warten. Aber das stimmt nicht. Es sind keine Menschen. Es sind einfach nur Vogelscheuchen, die an den Gestellen angebracht worden sind.«
    »Aber sie tragen normale Kleidung?«, fragte Jane.
    »Ja, Lumpen.«
    »Und auch Hüte«, meinte der Kollege.
    Jane lachte. »Wie eine Vogelscheuche eben so aussieht.«
    »Genau.«
    Für uns war die Sache erledigt. Von irgendwelchen Gestalten, von wandelnden Leichen und Ähnlichem hatten sie nicht gesprochen, und so konnten wir uns den Aufgaben widmen, die wir uns vorgenommen hatten.
    Der Abend war noch nicht angebrochen. Ohne Nebel wäre es ein heller Tag gewesen, so aber sahen wir keine Sonne und konnten nur vermuten, wo sie sich befand. Irgendwo dort, wo der Nebel ein wenig heller war, in westlicher Richtung. Durchbrechen oder vertreiben konnte sie ihn nicht.
    Wir stiegen in den Golf. Jane hatte mir das Lenkrad überlassen.
    Bevor ich startete, legte sie den Kopf an meine Schulter wie jemand, der müde geworden war.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Nicht mehr als sonst. Ich frage mich nur, was uns wohl in diesem Kaff noch alles erwartet.«
    Ich hob die Schultern. »Tja, das weiß ich auch nicht. Hoffen wir jedoch das Beste…«
    ***
    Anna Bancrofts Beschreibung war gut gewesen, und so hatten wir keine Probleme, die Stelle zu finden, an der der Bankräuber sein Motorrad im Straßengraben zurückgelassen

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