Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1439 - Totenfeld

1439 - Totenfeld

Titel: 1439 - Totenfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wahrheit gesagt, was Sie angeht.«
    »Und die Uhr bekommen wir auch noch?«, fragte Jane.
    »Ja, bei der Abfahrt.« Unsere Gastgeberin strahlte, als sie sich erhob. »So, jetzt werde ich Ihnen zunächst mal das Zimmer zeigen. Klein, aber gemütlich.«
    »Das lieben wir«, sagte ich und grinste Jane an.
    »Dann wird es Ihnen auch nichts ausmachen, in einem Bett zu schlafen. Von Sarah weiß ich, dass Sie beide ein besonderes Verhältnis zueinander haben.«
    »Meinen Sie denn, dass wir noch zum Schlafen kommen?«, fragte Jane.
    Anna deutete auf das Fenster. »Noch ist es nicht dunkel. Ich schätze, dass Sie sich ausruhen wollen. Die Fahrt von London hierher hat bei dem Nebel sicher gedauert.«
    »Ja, ja«, sagte ich. »Aber ich denke, dass wir uns andere Dinge vornehmen. Schlafen können wir später im Sarg noch lange genug.«
    Anna schnappte nach Luft. »He, Sie haben aber einen Galgenhumor. Das ist beeindruckend.«
    Ich wirkte ab. »Manchmal kommt man mit Humor am besten durch das Leben. Das habe ich schon festgestellt.«
    »Ja, so hat auch Sarah manchmal gedacht.«
    Nach dieser Antwort ging sie vor und führte uns in die erste Etage. Wir mussten eine enge Treppe hinaufsteigen.
    Oben gab es einen recht schmalen Flur. Die Türhöhen hätten kleineren Menschen nichts ausgemacht, ich musste schon den Kopf einziehen, was Jane Collins sicherheitshalber auch tat.
    Das Zimmer erwies sich als kleiner Raum. Ein großes Holzbett stand darin. Das Oberbett sah aus wie eine weiße Welle, die erstarrt war.
    Jane öffnete das Fenster und ließ einige Nebelschwaden herein. Sie lehnte sich hinaus und meldete, dass die Suppe dichter geworden war.
    »Es war vorauszusehen«, kommentierte Anna.
    Sie stand an der Tür. Sicherlich wartete sie auf einen Kommentar, was das Zimmer anging.
    Jane gab ihn, als sie das Fenster wieder schloss. »Hier lässt es sich aushalten.«
    »Das finde ich auch. Nur waschen müssen Sie sich unten.«
    Ich winkte ab. »Macht nichts. Wir werden sowieso unterwegs sein, stelle ich mir vor.«
    »Ja, bestimmt.«.
    Jane runzelte die Stirn, stemmte ihre Fäuste in die Hüften und sagte: »Dann werden wir uns mal draußen im Ort ein wenig umschauen und auch den Totenacker besuchen, denke ich. Können Sie uns sagen, Anna, wie wir gehen müssen?«
    »Am besten ist es, wenn Sie den Wagen nehmen. Bevor sie den Acker erreichen, müssen Sie auf der rechten Seite nach einem alten Schuppen Ausschau halten. Der Acker beginnt praktisch dort. Wie ich hörte, ist er bereits frisch eingesät worden.«
    »Danke, das reicht.«
    Diesmal schritten wir vor ihr die Treppe hinab und waren beide gespannt, was uns noch alles erwarten würde…
    ***
    Jane Collins hatte sich nicht geirrt. Der Nebel war tatsächlich dicker geworden. Er hielt den Ort wie mit einem riesigen Wattebausch umfangen. Die wenigen Lichter, die an den Straßen brannten, gaben nur eine schwammige Helligkeit ab, und auch die Geräusche wurden durch dieses Grau gedämpft.
    Wir hatten Anna Bancroft versprochen, ihr später Bericht zu erstatten.
    Unser Wagen wirkte im Dunst wie ein kompakter Schatten. Er stand nicht weit vom Haus entfernt, doch als wir die paar Schritte zurücklegten, bewegten sich von der linken Seite her zwei Lichter durch den Dunst. Wäre es dunkel gewesen, hätten wir den Streifenwagen nicht sofort erkannt, aber im Hellen sahen wir ihn schon. Er hielt neben Janes Golf mitten auf der Straße.
    Wir standen noch im Vorgarten und schauten zunächst mal zu, was passierte.
    Zwei Polizisten stiegen aus. Sie brauchten nicht weit zu gehen, um das Fahrzeug zu untersuchen. Es ging ihnen dabei um das Nummernschild. Um es lesen zu können, leuchteten sie es an.
    »Was soll das denn bedeuten?«, fragte Jane.
    Ich hob die Schultern. »Wir werden es bald wissen.«
    »Dann mal los.«
    Es hatte sich nur ein Polizist gebückt. Der zweite stand neben ihm und hörte zu, was der andere sagte, aber sehr bald wurde seine Aufmerksamkeit durch uns abgelenkt.
    »Können wir helfen?«, fragte ich.
    »Kann sein. Gehört das Fahrzeug Ihnen?«
    »Mir«, sagte Jane.
    »Sie sind fremd in dieser Gegend?«
    »Wir kommen aus London.«
    »Und was hat sie hergeführt?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Ist das so wichtig?«
    »Ja, das ist es.«
    Ich mischte mich ein. »Geht es um den Bankraub?«
    Mit dieser Frage hatte ich etwas gesagt, das bei ihnen für ein großes Misstrauen sorgte.
    »Was wissen Sie davon?«
    »Wir haben nur davon gehört.«
    »Dabei sollte es auch bleiben. Aber wir würden

Weitere Kostenlose Bücher