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1439 - Totenfeld

1439 - Totenfeld

Titel: 1439 - Totenfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugeben, dass hier jemand ganze Arbeit geleistet hatte. Angenagt sah dieser Körper aus.
    Allmählich erholten wir uns von dem Schreck. Jane richtete sich auf und flüsterte: »Weißt du, an was ich denke, wenn ich diese Leiche hier sehe?«
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Ich denke an einen Ghoul.«
    »Genau.«
    Jane wischte eine Haarsträhne zurück und stöhnte leise auf. »Dann müssen wir davon ausgehen, dass hier in der Nähe ein Ghoul sein Unwesen treibt.«
    »Leider.«
    »Ob das auch Anna Bancroft gewusst hat?«
    Ich breitete meine Arme aus. »Nein, ich glaube nicht. Sie ist sicherlich davon ausgegangen, dass mit dem Totenfeld einiges nicht in Ordnung ist, aber einen Ghoul wird sie nicht kennen.«
    »Lady Sarah wusste Bescheid.«
    »Ja, sie…«
    »Unterschätze Anna nicht. Die weiß verdammt genau, was hier abläuft.«
    »Und wir wissen es nicht.«
    Jane schnippte mit den Fingern. »Er lebt hier. Das heißt, er existiert. Er hat sich Menschen geholt, um seinen Hunger zu stillen, und er hat sie dann als Vogelscheuchen aufgebaut, um zu zeigen, wer hier die Macht hat. So kann ich mir das vorstellen.«
    »Könnte so sein. Aber ist das nicht auffällig, diese Toten sichtbar auf dem Feld als Vogelscheuchen zu drapieren?«
    »Klar. Nur nicht bei Nebel. Und jetzt bin ich mir auch sicher, dass wir von diesem Bankräuber keine Spur mehr finden werden. Wenn er dieses Feld als Fluchtweg benutzt hat, dann ist er direkt in die Falle des Ghouls gelaufen.«
    »Das ist durchaus möglich«, murmelte ich. »Trotzdem ist alles sehr auffällig. Mich wundert zudem, dass niemand etwas bemerkt hat. Diese Vogelscheuchen müssen doch aufgefallen sein.«
    »Müssen sie das wirklich? Denk an den Nebel, und denk auch daran, dass die Halloween-Nacht vor uns liegt. Ich will nicht zu sehr den Teufel an die Wand malen, aber es könnte sein, dass unser Ghoul in dieser Nacht seine großen Stunden erlebt. Stell dir mal vor, irgendwelchen Kindern und Jugendlichen kommt es in den Sinn, hier auf dem Feld zu spuken. Das wäre fatal. Das würde alle Halloween-Filme übertreffen. Von einem Ghoul geholt, nicht von einem Killer mit großem Messer.«
    Ich konnte ihr nicht widersprechen. Hier war schon etwas Großes im Gange, und hier würde noch mehr ablaufen.
    Jane Collins lächelte mich an. »Stellt sich die Frage, was wir unternehmen sollen.«
    Die Antwort lag mir auf der Zunge. Ich verschluckte sie, denn ich wollte für einen Moment Ruhe haben und den Kopf frei bekommen.
    Mein Blick glitt in die Runde.
    Die grauen Tücher hüllten alles ein. Sie bewegten sich leicht, aber nie war ein Laut zu hören. Die Stille konnte schon an den Nerven zerren, besonders dann, wenn man annehmen musste, dass dieser verfluchte Acker möglicherweise das Grauen verbarg.
    »He, Geisterjäger, sag was! Was sollen wir tun?«
    »Den Ghoul finden.«
    »Super. Und wo?«
    Ich hob die Schultern und sagte: »Er ist in der Nähe, das steht fest, aber wir wissen nicht, wo. Ich denke mal, dass wir bei unserem Plan bleiben und das Feld absuchen. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«
    Jane schloss für einen Moment die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. »Kannst du dir denn vorstellen, dass wir ihn hier auf dem Acker finden?«
    »Nicht unbedingt.«
    Sie deutete zu Boden. »Und das Feld umgraben lassen willst du auch nicht, denke ich.«
    »Vergiss es. Außerdem, wer sollte das in die Wege leiten und auch durchführen? Es hat sich etwas verändert, denke ich. Und es läuft alles auf einen bestimmten Zeitpunkt hin. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Auf Halloween?«
    »Du sagst es.«
    »Also nicht nur die Nacht der geisterhaften Gestalten, Kürbisse und Laternen, sondern auch die eines Ghouls. Wobei wir nicht wissen, ob er alles allein durchzieht.«
    Ich runzelte die Stirn. »Du denkst dabei an Helfer?«
    »Klar«, sagte sie hastig. »Oder glaubst du, dass der Ghoul die Leichen selbst an die Gestelle gebunden hat?«
    »Ist schwer vorstellbar.«
    »Eben.«
    Ich schaute kurz auf meine Uhr. »Noch ist es hell, und es wird auch eine Weile so bleiben. Wir sollten die Zeit nutzen.«
    »Okay.«
    Überzeugend klang das nicht aus Janes Mund. Aber es gab auch keinen Grund zum Optimismus. Nicht bei einem Fall wie diesem.
    Die Leiche ließen wir auf dem Acker liegen.
    Den flüchtigen Bankräuber kannten wir nicht. Es lag allerdings im Bereich des Möglichen, dass wir ihn an einem der Gestelle fanden, wenn er dem Ghoul in die Klauen gelaufen war.
    Bevor wir

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