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1439 - Totenfeld

1439 - Totenfeld

Titel: 1439 - Totenfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugleich abgestoßen. Es konnte sein, dass dieses Ding einfach zu viel Ähnlichkeit mit einem normalen Menschen hatte. Ja, das genau war es.
    Er ging weiter auf das Gebilde zu und blieb erst stehen, als er sie fast berührte.
    Die Luft war feucht. Es war kühl. Ein herbstlicher Geruch schwebte über dem Feld. Normal für diese Jahreszeit. Aber da war noch etwas anderes, das ihn störte.
    Er schnupperte einige Male. Moder? War das der Geruch von Moder, der ihm da entgegenströmte?
    Es war noch hell genug, sodass er alle Einzelheiten erkennen konnte. Er glaubte plötzlich, Blutflecken auf der Kleidung zu sehen.
    Irgendwas stimmte da nicht.
    Wyman hatte es natürlich eilig, doch in diesem Fall ließ er sich Zeit. Er streckte die Arme hoch, um mit seinen Händen die Hutkrempe zu erreichen.
    Plötzlich war das Gesicht für ihn wichtig geworden. Mit einem Ruck bog er die Krempe in die Höhe.
    Es lag frei – und Wyman schrie auf!
    ***
    Ja, es war ein Gesicht, aber ein besonderes. Es gehörte einem Menschen, der nicht mehr lebte. Was da vor ihm stand, war keine Vogelscheuche, sondern ein normaler Mensch, den man allerdings auch nicht als normal bezeichnen konnte, weil es sich bei ihm um einen Toten handelte.
    Jemand hatte auf das Feld eine Leiche als Vogelscheuche gestellt!
    Wyman stöhnte auf. Er schaute genauer hin. Im Gesicht waren erst jetzt die Veränderungen zu entdecken. So stellte er fest, dass der Vogelscheuche das rechte Auge fehlte. Es musste ihr herausgehackt worden sein. Er schaute in eine leere Höhle. Die Nase war noch vorhanden, doch der Mund war ebenfalls angegriffen worden. So gab es die Lippen nur noch bis zur Hälfte. In der Höhe des Kinns schimmerte ein Stück bleicher Knochen, denn dort fehlte ebenfalls die Haut.
    Wyman stellte fest, dass er anfing zu frieren. Das Feld kam ihm plötzlich unheimlich vor. Wer stellte schon eine Leiche als Vogelscheuche hin? Was hatte das zu bedeuten?
    Gab es nur die eine oder waren noch andere auf dem großen Acker verteilt?
    Er wusste darauf keine Antwort. Er wollte auch keine mehr haben, sondern jetzt seine Flucht fortsetzen.
    Es kam nicht dazu.
    Etwas bewegte sich vor seinen Füßen.
    Der Blick nach unten.
    Das Aufreißen der Augen.
    Er sah die beiden Klauenhände, die sich aus dem Boden geschoben hatten und seine Knöchel umklammerten, als wollten sie ihn in die weiche Erde ziehen…
    ***
    »Lach mal!«, sagte Jane.
    »Warum?«, fragte ich.
    »Ganz einfach. Weil wir gleich da sind.«
    »Wurde auch Zeit.«
    »Komm, stell dich nicht so an, John. Ein Ausflug auf das Land hat immer etwas für sich. Selbst im Herbst, der seine eigene Stimmung hat.«
    »Klar. Trauer, Vergänglichkeit. Eine Ausstrahlung, die uns Gräber und Grüfte schicken. Und natürlich von Nebel und von Halloween.«
    »Hör mir damit auf.«
    »Warum?«
    »Ich mag Halloween nicht.«
    Ich warf ihr einen Blick zu. »Schlechte Erfahrungen, wie?«
    Ihr Lächeln zerbrach. »Das stimmt. Aber lass uns nicht über Halloween reden, obwohl es in der nächsten Nacht beginnt oder am Abend schon. Anna Bancroft ist wichtiger.«
    »Für dich, Jane.«
    Die Detektivin schüttelte den Kopf. »Auch für dich, John, denn du hast Lady Sarah ebenfalls sehr nahe gestanden.«
    Für einen Moment wurde ich ruhig. »Das stimmt, und ich bin immer noch nicht ganz über ihren Tod hinweg gekommen. Das kannst du mir glauben. Wenn ich ihr Grab besuche, habe ich das Gefühl, dass sie jeden Augenblick aus der feuchten Erde steigt oder plötzlich hinter mir steht und erklärt, dass ich alles nur geträumt habe.«
    »Kann ich verstehen. Mir ergeht es ähnlich. Deshalb sollten wir froh sein, dass mich diese Anna Bancroft angerufen hat.«
    Jane hatte Recht. Diese Lady war der Grund, weshalb wir uns auf die Reise gemacht hatten, die aufs Land führte. Zu einem kleinen Ort, der Hollow Field hieß.
    Anna Bancroft lebte hier und sie hatte Jane versichert, dass sie eine gute Freundin aus alten Tagen von Sarah Goldwyn gewesen war, die erst spät von ihrem Tod erfahren hatte.
    Wir sollten sie besuchen, weil es noch etwas gab, das Anna in Verwahrung hielt. Ein Erbstück, das sie uns nicht näher beschrieben hatte. Sie war allerdings der Meinung gewesen, dass wir es uns selbst abholen sollten. Eigentlich war die Botschaft nur an Jane Collins gerichtet gewesen. Aber sie hatte so lange auf mich eingeredet, dass ich mich entschlossen hatte, mit ihr zu fahren.
    Der Fall in Griechenland war erledigt. In London lag nichts weiter an, abgesehen von einem

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