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144 - Der Flug der Todesrochen

144 - Der Flug der Todesrochen

Titel: 144 - Der Flug der Todesrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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regungslos. Nur das rote Licht der Diodenkette, die in seinem Sichtschlitz unentwegt hin und her lief, zeigte, dass er betriebsbereit war.
    Arthur grüßte nicht zurück. Höflichkeitsfloskeln gegenüber Maschinen betrachtete er als Energieverschwendung.
    Die Felstür hinter ihm schloss sich wieder, ohne dass Daa’muren, Ninjas oder andere Feinde zu ihnen herein stürmten. Die Lage dieses alten Kommandozentrums aus dem zwanzigsten Jahrhundert war streng geheim und würde es auch blieben.
    Die beiden RoCops steckten ihre Sturmgewehre zurück in die Halterungen am Rücken. One-Five-Seven nahm vor dem Überwachungspult an der linken Wand Aufstellung, genau an der Stelle, an der er immer ausharrte, wenn sie nicht gerade Weltratpersonal ein oder aus ließen.
    Und das kam nur selten vor.
    Sehr selten sogar.
    »Bitte folgen Sie mir, Herr Präsident«, bat Two-One-Six und marschierte voraus, etwa zweihundert Meter tiefer in den Berg hinein, bis zu einer schweren Stahltür, die nur von diesem Gang aus geöffnet und geschlossen werden konnte. Genauso wie der getarnte Eingang. Ohne die Zustimmung der beiden RoCops gelangte also niemand in das Kommandozentrum hinein und auch nicht wieder hinaus.
    Arthur Crow unterdrückte ein Lächeln, das in ihm aufsteigen wollte. Man konnte ja von Miki Takeo halten was man wollte, aber seine Erfindungen erwiesen sich immer wieder als äußerst nützlich. Sei es im Zusammenspiel mit bewährter Weltrattechnik, wie bei den Air-MATs, als auch bei den neu programmierten RoCops, die nun bedingungslos dem Weltrat gehorchten.
    Bessere Soldaten konnte sich kein Feldherr wünschen.
    Zumindest im Moment noch nicht.
    Gemeinsam gelangten sie an der Stahltür an. An ihrer Innenseite prangte ein gewaltiges Rad, das kein normaler Mensch alleine drehen konnte. Der RoCop legte seine Hände auf den runden Eisenumlauf, hielt dann aber inne und drehte Crow den Kopf zu. Eine beinahe menschlich wirkende Geste, der zweifellos eine von Takeo programmierte Subroutine zugrunde lag.
    Verdammter Androide. Wusste einfach nicht, wo sein Platz und der seinesgleichen war. Wollte immer noch zu den Menschen gehören, obwohl er längst den Robotern seiner Produktion näher stand.
    »Sie müssen vorsichtig sein, Sir«, warnte Two-One-Six.
    »Den Meldungen der Inneren Sicherheit zufolge lässt die Disziplin des Personals von Rumsfeld One zu wünschen übrig.«
    »Ich weiß.« Crow lächelte kalt. »Genau deshalb bin ich hier.«
    ***
    London
    Mord an einem hoch stehenden Mitglied ihrer Community, ja, so sahen es wohl die meisten der umstehenden Technos.
    Dabei war Dave McKenzie längst mit einem tödlichen Organismus infiziert gewesen, als ihn Aiko erschießen musste, um das Leben Dritter zu retten.
    Mordlust oder andere Gefühle hatten keine Rolle bei dieser Entscheidung gespielt. Emotionen waren Aiko längst völlig fremd. Sein künstliches Gehirn entschied ausschließlich nach rationellen Gesichtspunkten, und da der zum Sterben verurteilte McKenzie kurz davor stand, seine Umgebung mit ins Verderben zu reißen, war es nur logisch gewesen, die sich anbahnende Katastrophe mit allen Mitteln zu verhindern.
    Wie gering wog schon eine Restlebenszeit von wenigen Minuten (die ohnehin nur mit endlosem Schmerz angefüllt gewesen wäre) gegenüber einem Dutzend oder mehr geretteter Existenzen? Nein, seine Handlungsweise mochte vielleicht extrem gewesen sein, doch selbst unter strengen moralischen Gesichtspunkten hatte sich Aiko nicht das Geringste vorzuwerfen. Hätte es Matthew Drax und den anderen nicht an der notwendigen Kaltblütigkeit gemangelt, hätten sie zweifellos genauso gehandelt.
    Die Londoner Technos wussten das natürlich, deshalb erhob auch keiner das Wort gegen den Cyborg. Trotzdem! Tief in ihrem Inneren bereiteten ihnen Aikos Schüsse starkes Unbehagen.
    Hat dieser Roboter nicht viel zu voreilig gehandelt?, lautete die bange Frage, die in ihren Köpfen nistete. Hat er wirklich jede Möglichkeit ausgeschöpft, um Daves Leben zu schonen?
    Oder gilt diesem gefühlskalten Blechkopf Sicherheit mehr als ein Menschenleben?
    Keiner, der so dachte, war selbst dabei gewesen. Und selbst wenn, hätte es der Abneigung keinen Abbruch getan. Der menschliche Argwohn gegenüber kybernetischer Intelligenz war beinahe so alt wie das Maschinenzeitalter. Er entsprang einer instinktiven Furcht vor dem Fremden, das sich einer genauen Einschätzung entzog. In jeder Spezies schlummert ein kollektiver Urinstinkt, der zur Vorsicht mahnt, wenn fremde

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