144 - Die Jenseits-Party
verhaßten
Gegner abzuschütteln.
Larry kroch nach vorn. Es war ihm unmöglich,
die Laser noch mal einzusetzen, weil er seine Hände brauchte, um sich
festzuklammern.
Er steckte sie weg und nahm die Taschenlampe
zwischen die Zähne, als die Theke auf die Seite kippte.
Larry konnte eben gerade noch verhindern, daß
er von der Theke stürzte. Das linke Bein rutschte ihm weg, tauchte ein in den
dämonischen Brei, und sofort fühlte er den unbarmherzigen Sog in die Tiefe.
X-RAY-3 stemmte sich dagegen, und der Schweiß
schoß ihm vor Anstrengung aus den Poren, als er versuchte, dem tödlichen Sog zu
entkommen.
Wie Schlangen drehten sich zwei, drei
Tentakel um seine Fußgelenke, krochen unter seine Hosenbeine und klammerten
sich wie eisige Geisterfinger an seinen Waden fest.
Ein scharfer, kraftvoller Ruck brachte ihn
aus der Gefahrenzone.
Er konnte sein Bein aus dem Schlamm ziehen,
schüttelte die schreckliche Masse ab und krallte sich an der Thekenkante
entlang.
Es gelang ihm, sich aufzurichten. Wie ein
Seiltänzer stand er auf der Kante. Von der Seite her hatte sich inzwischen
soviel von dem dämonischen Schlamm angesammelt, daß dieser einen neuen
kräftigen Tentakel ausbilden konnte, der schnell und zuckend wie eine armdicke
Schlange an der Kante entlangkroch ... direkt auf Larry Brent zu!
Eine weitere Kraftprobe hätte der PSA-Agent
unter den gegebenen Umständen nur schwerlich überstanden.
Larrys Körper spannte sich.
Wie eine Raubkatze auf ihr Opfer zuschnellt,
so schoß X-RAY-3 dem schmalen Korridor entgegen, aus dem seitlich eine Tür
führte.
Die Theke wurde umgeworfen und klatschte in
den Schlammsee. Larry hatte alle Kraft hinter seinen Sprung gesetzt und kam im
Korridor an.
Dort war der Boden halbwegs normal, weil sich
die Masse im Ladeninneren zusammengezogen hatte, um einen letzten gemeinsamen
Angriff auf Brent erfolgreich abzuschließen.
Doch daran hinderte sie Brents konsequent
durchgeführte Handlungsweise.
X-RAY-3 kam federnd auf, ging in die Hocke
und schnellte augenblicklich empor.
Der Boden unter seinen Füßen schimmerte
feucht von dem Schleimkörper, der dort seine Spuren hinterlassen hatte.
Larry verlor keine Zeit.
Er warf sich durch die offene Tür. Sie war
der einzige Fluchtweg. Irgendwohin würde sie führen, wenigstens in einen Raum,
wo das Schlamm-Monster Rha-Ta-N’mys sich nicht breitgemacht hatte. Wenn es nur
ein Raum war, in dem sich ein Fenster befand, aus dem er klettern konnte.
Larry wäre fast über einen längs am Boden
liegenden Körper gestolpert.
Die andere Verkäuferin!
Mit vor Schreck geweiteten Augen und stöhnend
lag sie am Boden. Ihr Gesicht war weiß wie ein Leichentuch, und sie schlug wie
in Trance immer wieder um sich.
»Nicht !« hörte Larry
sie wispern. »Laßt mich in Ruhe ... Mein Mund ... ich ersticke ... um Himmels
willen ... ich ersticke !«
Sie riß den Mund weit auf und wollte
schreien, aber sie brachte keinen Ton über die Lippen. Ihre Stimmbänder
versagten ihr den Dienst.
X-RAY-3 erkannte, daß die junge Verkäuferin
einem glücklichen Zustand ihr Leben zu verdanken hatte.
Die Kraft der dämonischen Zeitbombe in Ula
Bergstroem hatte nachgelassen, und Larry war nach ihrer unerwarteten Explosion
das letzte wichtige und noch erreichbare Ziel in dieser Region. Da hatte der
tödliche Schlamm sich einfach von der kleinen Dänin zurückgezogen und die
andere Abteilung unterstützt, die sich Brents Vernichtung auf ihre Fahnen
geschrieben hatte.
Die hübsche junge Frau stand durch die
unerklärlichen Vorgänge so sehr unter einem Schock, daß sie offensichtlich noch
immer der Meinung war, sich in den Klauen des Schlamm-Monsters zu befinden.
Larry ließ die Hilflose, ängstlich vor sich
Hinlallende nicht im Stich.
Er riß sie empor, warf sie sich wie ' einen
Mehlsack über die Schultern und stürmte durch den Raum, ohne einen Blick
zurückzuwerfen.
Dieses Hinterzimmer diente als Lager und war
bei dem Angriff der unheimlichen Kraft verhältnismäßig glimpflich
davongekommen.
Hier gab’s ein Fenster. Ein Rolladen war
davor herabgelassen und versperrte die Aussicht und den Ausstieg.
Aber beides ließ sich ändern.
Das leise Rumoren, Rascheln und Blubbern kam
wieder näher. Ula Bergstroem gab nicht auf.
Die schleimige Masse schob sich wie ein
lebender Teppich durch den Korridor und der Tür entgegen, die Larry in
der Eile nicht zugeschlagen hatte. Die
Ausläufer des dämonischen Körpers zeigten sich schon wieder jenseits der
Türschwelle
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