144 - Mr. Silvers böses Ich
tun«, sagte der Junge, Dampf ablassend. »Er könnte mit seinem Spaß an den Falschen geraten.«
»Wir werden uns eine harmlosere Wette ausdenken«, versprach Mona, hakte sich bei ihrem Freund unter und zog ihn fort. »Hattest du die Absicht, dich mit ihm zu prügeln?«
»Sprachst du nicht von amüsieren?«
»Ich meinte das anders«, sagte Mona.
Auch Bob Morris trug nur eine Badehose. Sein Körper war stark behaart. Mona fand das sehr sexy. Aber wucherten auf seiner Brust heute nicht mehr Haare als sonst? Trug Bob nicht schon fast ein Fell?
Unsinn! sagte sich Mona. Das muß ich mir einbilden.
Sie hatte das Gefühl, daß Bob an diesem Abend irgendwie unter Strom stand. Seine Muskeln wirkten straff gespannt, waren hart. Eine beunruhigende Aggression ging von Bob aus.
Er schien es zu hassen, sich unter so vielen Menschen aufhalten zu müssen. Wenn ihn jemand unabsichtlich anstieß, stand er immer gleich vor einer Explosion.
Mona Springsteen kraulte seine Nackenhaare, die auch noch nie so dicht gewesen zu sein schienen. Sie flüsterte ihm zu: »Ich möchte mit dir allein sein, Bob.«
Er grinste sie kalt an. »Jock Wyman hat dich heiß gemacht, wie?«
»Ich bitte dich, vergiß doch Jock. Er bedeutet mir nichts. Kein anderer Mann bedeutet mir etwas. Ich liebe nur dich. Wann wirst du das endlich zur Kenntnis nehmen?«
»Suchen wir uns ein lauschiges Plätzchen«, schlug er vor.
Sie durchwanderten das ganze Haus. Etliche Türen waren von innen abgeschlossen, aber auch hinter den Türen, die sich öffnen ließen, ging es hoch her.
In Ross Wymans Arbeitszimmer befand sich niemand. Bob Morris zog das Mädchen hinein und drehte den Schlüssel im Schloß zweimal herum. Ein seltsames Feuer brannte in seinen Augen.
Mona Springsteen lachte unsicher. »Warum siehst du mich so eigenartig an? Du bist doch nicht noch immer böse auf mich?«
Er sagte nichts, lehnte an der Tür, und sein Atem ging etwas schneller. Mona dachte, er wäre erregt, würde sie begehren, und das erregte auch sie.
»Es ist nicht ganz einfach, mit dir zusammen zu sein«, sagte sie.
»Nichts auf der Welt ist einfach«, philosophierte er. Seine Erregung wuchs. Er hatte sich geärgert, und die Wut war noch nicht ganz verebbt.
Es war gefährlich, sich in seiner Nähe aufzuhalten, doch das wußte Mona nicht. Er hatte Dinge erlebt, die seine Gefühle durcheinandergebracht hatten.
Bisher war Mona vor ihm sicher gewesen. Auch gegen seine Mutter hatte er sich nie gewandt. Beide hatten keine Ahnung, daß er das Böse sehr konzentriert in sich trug.
Letzte Nacht war ihnen der zweite Landstreicher entkommen. Ein Mißerfolg, über den sich Bob Morris mehr als alle anderen geärgert hatte.
Heute hatten sie einen weißen Wolf erwischt. Sie hatten ihn schon am Kreuz gehabt, es aber letzten Endes nicht geschafft, ihn zu töten.
Auch davon war ein Zorndepot in Bob Morris zurückgeblieben. Und vorhin der Ärger wegen Jock Wyman.
Und nicht zu vergessen der Tod von Alan Orbison!
All das zusammen hatte Morris’ Inneres in Aufruhr versetzt. Erstmals war er sich über seine Gefühle zu Mona nicht im klaren. Zu echter Liebe war er nicht fähig, aber bisher hatte er dieses Mädchen immerhin sehr gemocht, begehrt.
Doch nun… In ihm schien ein Faden gerissen zu sein. Jener Faden, der Mona Sprengsteen bisher vor Schaden bewahrt hatte. Sie war zum erstenmal in Gefahr!
In der Mitte des Raumes lag ein großes Tigerfell auf dem Boden. Mona schaute sich um. »Wo?« fragte sie leise.
»Dort«, sagte Bob und wies auf das Tigerfell.
»Wir könnten auch auf die Ledercouch…«
Bob schüttelte den Kopf.
»Okay«, sagte Mona und begab sich zum Fell.
Bob folgte ihr. Sie ließen sich darauf nieder, und Bob schälte das Mädchen aus dem einteiligen Badeanzug. Sie half mit schlängelnden Bewegungen mit.
Der Boden war hart, aber das störte Mona nicht. Wenn sie erst mal richtig auf Touren war, würde sie das nicht mehr merken. Bob streifte den elastischen Badeanzug über ihre schwellenden Schenkel.
Sie hob die Beine, und einen Augenblick später flog das Textil in hohem Bogen davon. Mona kicherte. »Was machst du denn, Bob? Ich muß das Ding hinterher doch wieder anziehen.«
»Wir werden es gemeinsam suchen«, sagte Bob und drückte sie auf das Fell nieder. Dann beugte er sich über sie und bedeckte ihren nackten Körper mit Küssen.
Angenehme Schauer durchliefen das Mädchen. Mona schloß die Augen und genoß die Zärtlichkeiten ihres Freundes.
Er wurde grob. Das
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