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1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verwesenden Leichen.
    Von hinten umfassten mich zwei Frauenarme. Brüste drückten gegen meinen Rücken und rieben daran. Als ich den Blick senkte, sah ich nackte Arme, die mit Kunstblut beschmiert waren. Die Hände steckten in weißen Häkelhandschuhen.
    »Wer bist du denn, Fremder? Der Totengräber?«
    »Das glaube ich kaum.«
    Sie blieb aber dabei. Eine Alkoholfahne wehte an meiner rechten Nasenseite vorbei.
    »Sollen wir beide uns nicht einen schönen Sarg aussuchen? Ich weiß sogar, wo einer steht.«
    »Nein, kein…«
    Sie zerrte mich einfach weg und drehte mich um. Dabei klammerte sie sich an meinem rechten Arm fest.
    Ich konnte einen Blick auf sie werfen. Das Gesicht war bleich geschminkt, damit die Blutstropfen besser hervorstachen. Grüne Haare sah ich, dunkle Ringe unter den Augen und schwarz lackierte Lippen. Der lange Mantel stand offen. Darunter trug sie einen Body aus Leder. Ich hätte in dem Outfit gefroren, aber das war nicht mein Problem.
    Ich wollte mich von ihr lösen, aber da sagte sie etwas, das mich hellhörig machte.
    »Wir müssen den Sarg erst noch leeren, dann gehört er uns.«
    Sie zerrte mich weiter, und ich sah, dass es in Richtung Friedhofsmauer ging.
    Ein besetzter Sarg! Einbildung oder Wahrheit? Da ein Ghoul die Gegend unsicher machte, war ich außerordentlich misstrauisch. Ich wollte jeder Spur nachgehen, auch wenn ich am Arm einer betrunkenen Frau hing, die das, was sie gesehen hatte, womöglich gar nicht begreifen und einordnen konnte.
    Sie führte mich dorthin, wo es ruhiger war. Wir blieben allerdings immer nahe der Mauer und wären beinahe noch über den Sarg gestolpert, so schnell waren wir da.
    Da war er tatsächlich.
    Unterteil und Deckel. Der allerdings lag etwas schief. Die Frau ließ mich los. Da sie keinen Halt mehr hatte, taumelte sie etwas zur Seite.
    Dann deutete sie auf die Totenkiste.
    »Los, er ist groß genug. Wenn wir uns zusammendrücken, passen wir beide hinein.«
    »Da muss erst mal der Deckel weg!«
    »Richtig!«, erklärte sie und schwankte dabei von einer Seite zur anderen.
    »Hast du ihn schon angehoben?«, fragte ich sie.
    »Klar.«
    »Und wer war drin?«
    Sie kicherte und hielt dann ihre Hand vor den Mund.
    Ich bückte mich. Mir war nicht nach Lachen zumute, denn ich hatte einen bestimmten Verdacht. Schon öfter in meiner Laufbahn hatte ich Sargdeckel angehoben. Das war stets mit einer gewissen Spannung verbunden, die mich auch jetzt erfasst hatte.
    Mit einem Ruck hob ich das Oberteil an.
    Ich schaute hinein.
    Mein Herz schlug schneller. Die Betrunkene hatte sich nicht geirrt.
    Darin lag tatsächlich jemand.
    Zuerst fiel mir das zerfetzte helle Kleid auf. Amy hatte ein solches getragen.
    Es war Amy, die vor mir lag. Aber sie sah jetzt nicht mehr so aus, wie ich sie in Erinnerung hatte.
    Der Ghoul hatte ganze Arbeit geleistet!
    ***
    Jane Collins gab nicht auf, auch wenn die Schwäche in ihrem Körper kaum nachließ. Sie wollte in Bewegung bleiben und musste sich dabei wahnsinnig anstrengen.
    Zum Teil war es ihr gelungen, die Arme anzuheben. Die Wirkung des Gifts ließ ein wenig nach, aber von einem großen Erfolg konnte sie nicht sprechen.
    Sie war schweißgebadet. Jede Bewegung strengte sie ungeheuer an, und sie verbrauchte zudem Luft, die hier keinen Nachschub erhielt. Jeder Anstrengung ging ein erneutes Luftholen voraus, und so wurde der Sauerstoff in diesem verdammten Gefängnis immer knapper.
    Dass sie irgendwann ersticken könnte, daran wollte Jane nicht denken. Sie starrte stets zu dem schwachen viereckigen Lichtstreifen hoch, der für sie der einzige Hoffnungsschimmer war.
    Ich muss es schaffen!
    Immer wieder hämmerte sie sich diesen Satz ein.
    Dann erreichte sie einen Punkt, an dem sich ihre Hoffnung wieder verstärkte. Sie streckte ihre Arme so weit nach oben wie eben möglich. Aber damit erreichte sie noch nicht die Luke. Wenn sie die erreichen wollte, dann musste es ihr gelingen, den Oberkörper anzuheben.
    Sie schaffte es nicht.
    Den Kopf bekam sie etwas hoch, aber das reichte nicht. Zudem fiel er sofort wieder zurück. Sie spürte den Aufprall an ihrem Hinterkopf, und so gab Jane zunächst einmal auf, um sich eine Pause zu gönnen.
    Abwarten. Durchatmen. Dabei nicht zu viel Sauerstoff verbrauchen. An das, was über ihrem Kopf geschah, dachte sie nicht. Jetzt ging es darum, dass sie sich aus eigener Kraft aus diesem Gefängnis befreite, denn sie glaubte nicht, dass sie von Anna Bancroft Hilfe erwarten konnte.
    Im Gegenteil. Anna und der

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