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1441 - Der Seelenfluss

1441 - Der Seelenfluss

Titel: 1441 - Der Seelenfluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Alte Zeiten oder Legenden sind dabei, zurückzukehren.«
    »Volltreffer.«
    Ob es uns gefiel oder nicht, wir mussten uns leider auf schlechte Zeiten einstellen, und schon jetzt spürte ich einen verdammt bitteren Geschmack im Mund. In die Welt der Chinesen einzudringen war für einen Menschen wie mich verdammt nicht leicht. Man konnte sogar die Vokabel unmöglich anwenden. Aber ich hatte das große Glück, Suko an meiner Seite zu wissen.
    Der Rover stand dort, wo wir ihn abgestellt hatten. Nicht weit entfernt stieg der Bahndamm an. Den Schienenstrang sahen wir leicht schimmern. Um diese Zeit fuhr kaum noch ein Zug. In einer halben Stunde war Mitternacht.
    Ich dachte daran, dass ich zuerst nicht hatte mitfahren wollen.
    Jetzt lagen die Dinge anders. Diese Frau hatten wir retten können.
    Allerdings hielt sich das Gerücht, dass weitere verschwunden waren.
    Irgendetwas ging in Londons Chinatown vor. Nur war uns das bisher verborgen geblieben.
    Ich öffnete Suko die rechte Hintertür. Die junge Chinesin wurde auf die Rückbank gebettet. Suko zog seine Jacke aus und drapierte sie über den schmalen Körper.
    Ich fuhr einen kleinen Bogen, sodass wir dicht an der alten Scheune vorbei kamen. Die Eingangstür hatten wir nicht geschlossen. Wir versuchten, einen Blick in den Bau zu werfen.
    Alles war dunkel.
    Aber hinter oder in dieser Dunkelheit konnte sich durchaus das Grauen verbergen…
    ***
    Shao wusste bereits Bescheid, dass wir nicht zu zweit kamen, sondern zu dritt, und dass der Besucher eine Frau war, um die wir uns kümmern mussten.
    Shao hatte nichts dagegen. Sie gehörte zu den Frauen, die Überraschungen gewohnt waren. So leicht konnte sie nichts erschüttern.
    Im nächtlichen London hielt sich der Verkehr in Grenzen. Es war auch nicht zu merken, dass man die Sperrstunde in den Pubs aufgehoben hatte. Wir kamen gut durch und fuhren gemeinsam mit dem Lift hoch bis zu unserer Etage.
    Die junge Unbekannte war noch nicht erwacht. Aber sie war dabei, aus der tiefen Bewusstlosigkeit emporzusteigen. Manchmal zuckte sie zusammen, stöhnte dabei auf.
    Auf der Fahrt hatten wir auf Verfolger geachtet, aber keine gesehen. In der Nähe des Hauses war uns ebenfalls nichts aufgefallen, und so konnten wir davon ausgehen, allein zu sein und der anderen Seite zunächst mal ein Opfer entrissen zu haben.
    Shao erwartete uns an der offenen Wohnungstür. Was wir taten, interessierte sie nicht. Sie kümmerte sich zunächst um die unbekannte Landsmännin, die von Suko auf die Couch gelegt wurde. Sie holte eine Decke, mit der sie die Bewusstlose zudeckte.
    »Wer ist sie?«, fragte sie.
    Suko hob die Schultern. »Das wissen wir nicht. Wir haben bisher noch kein Wort mit ihr sprechen können.« Dann erzählte er, wie wir die Frau gefunden hatten.
    Shao warf einen Blick auf ihre Handgelenke. Die Spuren der Fesseln waren noch deutlich zu erkennen.
    »Dann kann man davon ausgehen«, sagte sie, »dass diese Frau die Nacht nicht überleben sollte.«
    Suko nickte.
    »Und was steckt dahinter?«
    Auf diese Frage konnten wir Shao keine Antwort geben. Wir standen wirklich vor einem Rätsel.
    Shao hatte schon einen Tee zubereitet. Die Tassen standen bereit, und ich schenkte den Tee ein, während sich Shao und Suko um die Unbekannte kümmerten.
    Da mir die Sicht auf das Opfer genommen war, fragte ich: »Wie sieht es bei ihr aus?«
    »Es tut sich noch nichts. Sie atmet noch immer sehr flach.« Suko hob die Schultern. »Ich weiß nicht, welch ein Mittel man ihr verabreicht hat. Aber sie wird erwachen, davon bin ich überzeugt.«
    Shao lachte leise, bevor sie sagte: »Ich kann es mal mit einem uralten Mittel versuchen. Riechsalz! Das habe ich im Bad. Wenn sie in der Lage ist, ihre Sinne einzusetzen, wäre das unter Umständen eine Möglichkeit.«
    »Tu das.« Ich trank meinen Tee. Auch Suko kam zu mir, um einige Schlucke zu nehmen. Sein Gesicht zeigte dabei einen nachdenklichen Ausdruck.
    »Du denkst schon weiter?«, fragte ich.
    »So ungefähr.«
    »Und an was denkst du?«
    »Dass wir hier jemandem etwas entrissen haben und dass dieser Jemand das nicht akzeptieren wird.«
    »Stimmt.« Ich setzte meine Teetasse ab. »Aber dafür bist du mehr zuständig als ich.«
    Suko hob die Schultern. »Meine Beziehungen zu den Vettern in Chinatown sind recht flüchtig. Die meisten wissen, wo ich mein Geld verdiene. Solange mein Job nicht mit ihren Geschäften in Berührung kommt und es keine Überschneidungen gibt, habe ich nichts zu befürchten. Gibt es die jedoch,

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